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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766.

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welche etwan das sechste Jahr erreichet,
beläuft sich derowegen auf 2353. Der
Gestorbenen sind aber 10876. Unter
13229 haben folglich nur 2353 ihr Leben
bis zum sechsten Jahre gebracht, wenn
man diejenigen auch so alt annimmt, die
von ihren Eltern zurück genommen worden.
Es erlebet also ohngefähr das sechste Kind
das sechste Jahr. Die Kosten haben sich
in den letztern Jahren jährlich auf die
funfzig tausend Pfund Sterling belaufen,
und wie viel hat zu Anfange der Bau der
Hospitäler gekostet? Jch habe dieses aus
den gedruckten Listen genommen, die zu
London jährlich herauskommen, und eine
schriftliche Nachricht meldet mir, daß
wegen des geringen Nutzens, so diese über-
aus kostbare Anstalt hat, das Parlament
beschlossen, seine Hand davon abzuziehen.
Es erhellet hieraus, wie vorzüglich zur
Vermehrung des menschlichen Geschlechtes
die ordentlichen Ehen, wo Vater und
Mutter für das Kind sorgen, und eine
mütterliche Liebe dasselbe wartet. Eltern
haben nicht nur einen starken Trieb gegen
ein Kind, daß sie in einer ordentlichen Ehe
gezeuget, sondern sehen auch die Befriedi-
gung eines andern Triebes in der Ehe als
eine Belohnung für die vielen Beschwer-
den an, die bey Erziehung eines Kindes zu
übernehmen. Dieses aber fället bey Pfle-
gemüttern hinweg. Nichts als Geld und

ihre

welche etwan das ſechſte Jahr erreichet,
belaͤuft ſich derowegen auf 2353. Der
Geſtorbenen ſind aber 10876. Unter
13229 haben folglich nur 2353 ihr Leben
bis zum ſechſten Jahre gebracht, wenn
man diejenigen auch ſo alt annimmt, die
von ihren Eltern zuruͤck genommen worden.
Es erlebet alſo ohngefaͤhr das ſechſte Kind
das ſechſte Jahr. Die Koſten haben ſich
in den letztern Jahren jaͤhrlich auf die
funfzig tauſend Pfund Sterling belaufen,
und wie viel hat zu Anfange der Bau der
Hoſpitaͤler gekoſtet? Jch habe dieſes aus
den gedruckten Liſten genommen, die zu
London jaͤhrlich herauskommen, und eine
ſchriftliche Nachricht meldet mir, daß
wegen des geringen Nutzens, ſo dieſe uͤber-
aus koſtbare Anſtalt hat, das Parlament
beſchloſſen, ſeine Hand davon abzuziehen.
Es erhellet hieraus, wie vorzuͤglich zur
Vermehrung des menſchlichen Geſchlechtes
die ordentlichen Ehen, wo Vater und
Mutter fuͤr das Kind ſorgen, und eine
muͤtterliche Liebe daſſelbe wartet. Eltern
haben nicht nur einen ſtarken Trieb gegen
ein Kind, daß ſie in einer ordentlichen Ehe
gezeuget, ſondern ſehen auch die Befriedi-
gung eines andern Triebes in der Ehe als
eine Belohnung fuͤr die vielen Beſchwer-
den an, die bey Erziehung eines Kindes zu
uͤbernehmen. Dieſes aber faͤllet bey Pfle-
gemuͤttern hinweg. Nichts als Geld und

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[322/0342] welche etwan das ſechſte Jahr erreichet, belaͤuft ſich derowegen auf 2353. Der Geſtorbenen ſind aber 10876. Unter 13229 haben folglich nur 2353 ihr Leben bis zum ſechſten Jahre gebracht, wenn man diejenigen auch ſo alt annimmt, die von ihren Eltern zuruͤck genommen worden. Es erlebet alſo ohngefaͤhr das ſechſte Kind das ſechſte Jahr. Die Koſten haben ſich in den letztern Jahren jaͤhrlich auf die funfzig tauſend Pfund Sterling belaufen, und wie viel hat zu Anfange der Bau der Hoſpitaͤler gekoſtet? Jch habe dieſes aus den gedruckten Liſten genommen, die zu London jaͤhrlich herauskommen, und eine ſchriftliche Nachricht meldet mir, daß wegen des geringen Nutzens, ſo dieſe uͤber- aus koſtbare Anſtalt hat, das Parlament beſchloſſen, ſeine Hand davon abzuziehen. Es erhellet hieraus, wie vorzuͤglich zur Vermehrung des menſchlichen Geſchlechtes die ordentlichen Ehen, wo Vater und Mutter fuͤr das Kind ſorgen, und eine muͤtterliche Liebe daſſelbe wartet. Eltern haben nicht nur einen ſtarken Trieb gegen ein Kind, daß ſie in einer ordentlichen Ehe gezeuget, ſondern ſehen auch die Befriedi- gung eines andern Triebes in der Ehe als eine Belohnung fuͤr die vielen Beſchwer- den an, die bey Erziehung eines Kindes zu uͤbernehmen. Dieſes aber faͤllet bey Pfle- gemuͤttern hinweg. Nichts als Geld und ihre

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/342>, abgerufen am 22.11.2024.