Dritte Rede über Luc. 10, 23. 24. Von der Glückseligkeit, die ein wahres Christenthum in die- sem Leben giebt.
WIr wollen, meine Freunde, anjetzt eine Wahrheit behaupten, die sehr wichtig, und deren Erkänt- niß sehr heilsam ist, welche aber nicht einem jeden so gleich in die Augen fället, noch von uns allezeit gehörig erwogen wird. Sie ist diese: Ein aufrichtiges Christenthum macht uns nicht nur nach dem Tode glücklich, sondern bringet uns auch schon zu dem vornehmsten und grösten Theil derjenigen Glückseligkeit, die in diesem Leben zu erreichen ist. Wir wollen zeigen, daß diese untere Welt nichts hat, welches so viel frohe Stunden und ein so empfindliches und recht entzückendes Vergnügen geben könne, als wahre Gott-
selig-
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Dritte Rede uͤber Luc. 10, 23. 24. Von der Gluͤckſeligkeit, die ein wahres Chriſtenthum in die- ſem Leben giebt.
WIr wollen, meine Freunde, anjetzt eine Wahrheit behaupten, die ſehr wichtig, und deren Erkaͤnt- niß ſehr heilſam iſt, welche aber nicht einem jeden ſo gleich in die Augen faͤllet, noch von uns allezeit gehoͤrig erwogen wird. Sie iſt dieſe: Ein aufrichtiges Chriſtenthum macht uns nicht nur nach dem Tode gluͤcklich, ſondern bringet uns auch ſchon zu dem vornehmſten und groͤſten Theil derjenigen Gluͤckſeligkeit, die in dieſem Leben zu erreichen iſt. Wir wollen zeigen, daß dieſe untere Welt nichts hat, welches ſo viel frohe Stunden und ein ſo empfindliches und recht entzuͤckendes Vergnuͤgen geben koͤnne, als wahre Gott-
ſelig-
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[[409]/0427]
Dritte Rede
uͤber Luc. 10, 23. 24.
Von der Gluͤckſeligkeit, die ein
wahres Chriſtenthum in die-
ſem Leben giebt.
WIr wollen, meine Freunde, anjetzt
eine Wahrheit behaupten, die
ſehr wichtig, und deren Erkaͤnt-
niß ſehr heilſam iſt, welche aber nicht einem
jeden ſo gleich in die Augen faͤllet, noch von
uns allezeit gehoͤrig erwogen wird. Sie iſt
dieſe: Ein aufrichtiges Chriſtenthum
macht uns nicht nur nach dem Tode
gluͤcklich, ſondern bringet uns auch
ſchon zu dem vornehmſten und groͤſten
Theil derjenigen Gluͤckſeligkeit, die in
dieſem Leben zu erreichen iſt. Wir
wollen zeigen, daß dieſe untere Welt nichts
hat, welches ſo viel frohe Stunden und ein
ſo empfindliches und recht entzuͤckendes
Vergnuͤgen geben koͤnne, als wahre Gott-
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. [409]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/427>, abgerufen am 23.11.2024.
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