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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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Es wird aber vornemlich auf den Glauben
an JEsum gedrungen, weil selbiger den
Juden ein Aergerniß, den Griechen und
Heyden aber eine Thorheit war, und also
die Noth erforderte, selbigen besonders ein-
zuschärfen, aber vornemlich, weil der Glau-
be an Christum dasjenige Hauptwerck ist,
so unsern übrigen Glauben vor GOtt an-
genehm und geltend macht. Denn Chri-
1. Cor. 1,
30.
stus ist uns gemacht von GOTT zur
Weisheit und Gerechtigkeit, und zur
Heiligung und zur Erlösung.
Wer
ihn nun nicht für einen solchen erkennen und
annehmen will, sondern ihn muthwillig
verachtet und verwirft, der widerstrebt einer
Verordnung GOttes, die er mit den grös-
sesten Wundern festgestellet, und worauf
Ap. Gesch.
4, 12.
er unser Heil gegründet. Denn es ist in
keinem andern Heil, und es ist kein an-
der Name den Menschen gegeben, dar-
inne sie sollen selig werden, als allein
in dem Namen JEsu.
Und wer das
so starck bekräftigte Zeugniß GOttes von
seinem Sohne nicht annehmen will,
1. Joh. 5,
10.
der macht GOTT zum Lügner.
Er verachtet GOtt auf das niederträchtig-
ste, da er das für Thorheit erkläret, worinne

GOtt



Es wird aber vornemlich auf den Glauben
an JEſum gedrungen, weil ſelbiger den
Juden ein Aergerniß, den Griechen und
Heyden aber eine Thorheit war, und alſo
die Noth erforderte, ſelbigen beſonders ein-
zuſchaͤrfen, aber vornemlich, weil der Glau-
be an Chriſtum dasjenige Hauptwerck iſt,
ſo unſern uͤbrigen Glauben vor GOtt an-
genehm und geltend macht. Denn Chri-
1. Cor. 1,
30.
ſtus iſt uns gemacht von GOTT zur
Weisheit und Gerechtigkeit, und zur
Heiligung und zur Erloͤſung.
Wer
ihn nun nicht fuͤr einen ſolchen erkennen und
annehmen will, ſondern ihn muthwillig
verachtet und verwirft, der widerſtrebt einer
Verordnung GOttes, die er mit den groͤſ-
ſeſten Wundern feſtgeſtellet, und worauf
Ap. Geſch.
4, 12.
er unſer Heil gegruͤndet. Denn es iſt in
keinem andern Heil, und es iſt kein an-
der Name den Menſchen gegeben, dar-
inne ſie ſollen ſelig werden, als allein
in dem Namen JEſu.
Und wer das
ſo ſtarck bekraͤftigte Zeugniß GOttes von
ſeinem Sohne nicht annehmen will,
1. Joh. 5,
10.
der macht GOTT zum Luͤgner.
Er verachtet GOtt auf das niedertraͤchtig-
ſte, da er das fuͤr Thorheit erklaͤret, worinne

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[382/0400] Es wird aber vornemlich auf den Glauben an JEſum gedrungen, weil ſelbiger den Juden ein Aergerniß, den Griechen und Heyden aber eine Thorheit war, und alſo die Noth erforderte, ſelbigen beſonders ein- zuſchaͤrfen, aber vornemlich, weil der Glau- be an Chriſtum dasjenige Hauptwerck iſt, ſo unſern uͤbrigen Glauben vor GOtt an- genehm und geltend macht. Denn Chri- ſtus iſt uns gemacht von GOTT zur Weisheit und Gerechtigkeit, und zur Heiligung und zur Erloͤſung. Wer ihn nun nicht fuͤr einen ſolchen erkennen und annehmen will, ſondern ihn muthwillig verachtet und verwirft, der widerſtrebt einer Verordnung GOttes, die er mit den groͤſ- ſeſten Wundern feſtgeſtellet, und worauf er unſer Heil gegruͤndet. Denn es iſt in keinem andern Heil, und es iſt kein an- der Name den Menſchen gegeben, dar- inne ſie ſollen ſelig werden, als allein in dem Namen JEſu. Und wer das ſo ſtarck bekraͤftigte Zeugniß GOttes von ſeinem Sohne nicht annehmen will, der macht GOTT zum Luͤgner. Er verachtet GOtt auf das niedertraͤchtig- ſte, da er das fuͤr Thorheit erklaͤret, worinne GOtt 1. Cor. 1, 30. Ap. Geſch. 4, 12. 1. Joh. 5, 10.

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/400>, abgerufen am 23.11.2024.