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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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hat den Schöpfer bewogen, uns hervor zu
bringen, da wir nicht waren? Was ha[t]
ihn angetrieben, der Seele diesen künstli-
chen Leib zu bauen, und zu ihrem Vergnü-
gen so viele Glieder zusammen zu setzen, di[e]
sich so gleich auf ihren Winck bewegen [verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt]
Was hat ihn gereitzet, uns in ein so grosse
und schönes Wohnhaus zu setzen, und das[-]
selbe mit unzählbaren andern Geschöpfe[n]
anzufüllen, die zu unserm Wohlseyn diene[n]
müssen? Jst es etwas anders als eine un[-]
endliche Liebe, vermöge welcher er einer
Wohlgefallen an seinen Geschöpfen und
insbesondere an unserm Wohlergehen hat [?]
Den hohen Grad dieser Liebe können wi[r]
einigermassen erkennen, wenn wir beden-
cken, daß das Ziel der göttlichen Liebe bey
uns nicht mit diesem Leben aufhöret
Nein, seine Liebe gönnet uns eine ewige
und vollkommene Glückseligkeit. Dieses
Leben soll nur die Vorbereitung zu einem
bessern Leben seyn, so eine ewige Dauer ha-
ben soll. Und wie groß erscheinet die Liebe
GOttes, wenn wir unser Gemüth auf die
wichtigen Vorkehrungen richten, die GOtt
in dieser Absicht gemacht hat. Erinnert
euch an das wichtige und wunderbare

Werck



hat den Schoͤpfer bewogen, uns hervor zu
bringen, da wir nicht waren? Was ha[t]
ihn angetrieben, der Seele dieſen kuͤnſtli-
chen Leib zu bauen, und zu ihrem Vergnuͤ-
gen ſo viele Glieder zuſammen zu ſetzen, di[e]
ſich ſo gleich auf ihren Winck bewegen [verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt]
Was hat ihn gereitzet, uns in ein ſo groſſe
und ſchoͤnes Wohnhaus zu ſetzen, und daſ[-]
ſelbe mit unzaͤhlbaren andern Geſchoͤpfe[n]
anzufuͤllen, die zu unſerm Wohlſeyn diene[n]
muͤſſen? Jſt es etwas anders als eine un[-]
endliche Liebe, vermoͤge welcher er einer
Wohlgefallen an ſeinen Geſchoͤpfen und
insbeſondere an unſerm Wohlergehen hat [?]
Den hohen Grad dieſer Liebe koͤnnen wi[r]
einigermaſſen erkennen, wenn wir beden-
cken, daß das Ziel der goͤttlichen Liebe bey
uns nicht mit dieſem Leben aufhoͤret
Nein, ſeine Liebe goͤnnet uns eine ewige
und vollkommene Gluͤckſeligkeit. Dieſes
Leben ſoll nur die Vorbereitung zu einem
beſſern Leben ſeyn, ſo eine ewige Dauer ha-
ben ſoll. Und wie groß erſcheinet die Liebe
GOttes, wenn wir unſer Gemuͤth auf die
wichtigen Vorkehrungen richten, die GOtt
in dieſer Abſicht gemacht hat. Erinnert
euch an das wichtige und wunderbare

Werck
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[374/0392] hat den Schoͤpfer bewogen, uns hervor zu bringen, da wir nicht waren? Was hat ihn angetrieben, der Seele dieſen kuͤnſtli- chen Leib zu bauen, und zu ihrem Vergnuͤ- gen ſo viele Glieder zuſammen zu ſetzen, die ſich ſo gleich auf ihren Winck bewegen _ Was hat ihn gereitzet, uns in ein ſo groſſe und ſchoͤnes Wohnhaus zu ſetzen, und daſ- ſelbe mit unzaͤhlbaren andern Geſchoͤpfen anzufuͤllen, die zu unſerm Wohlſeyn dienen muͤſſen? Jſt es etwas anders als eine un- endliche Liebe, vermoͤge welcher er einer Wohlgefallen an ſeinen Geſchoͤpfen und insbeſondere an unſerm Wohlergehen hat ? Den hohen Grad dieſer Liebe koͤnnen wir einigermaſſen erkennen, wenn wir beden- cken, daß das Ziel der goͤttlichen Liebe bey uns nicht mit dieſem Leben aufhoͤret Nein, ſeine Liebe goͤnnet uns eine ewige und vollkommene Gluͤckſeligkeit. Dieſes Leben ſoll nur die Vorbereitung zu einem beſſern Leben ſeyn, ſo eine ewige Dauer ha- ben ſoll. Und wie groß erſcheinet die Liebe GOttes, wenn wir unſer Gemuͤth auf die wichtigen Vorkehrungen richten, die GOtt in dieſer Abſicht gemacht hat. Erinnert euch an das wichtige und wunderbare Werck

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/392>, abgerufen am 24.11.2024.