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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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theuer erlösete Brüder, Seelen, die ihr ge-
rühret seyd, durch die Liebe des unendlichen
Vaters, und die ihr sehet und fühlet die
zärtliche Zuneigung unsers theuresten
Freundes JEsu, kommt, lasset uns im Geist
zusammen treten, und nicht von dieser Stel-
le gehen, bis wir GOtt und dem Lamme
ein heiliges Opffer der Liebe gebracht. Un-
sere Seele, alle unsere Glieder, welche das
Blut JEsu geheiliget, sollen dieses Opf-
fer seyn. Auf und schwöret mit mir, daß
wir ewig, ewig unsers GOttes seyn wol-
len. Unendlicher GOtt, erbarmender
Vater, du hast eine solche zärtliche Liebe
gegen uns ungehorsame und abtrünnige
Kinder bewiesen, die alle Vernunfft über-
steiget, damit du uns ohne Nachtheil dei-
nes Reichs begnadigen könntest, giebst du
deinen Sohn dahin in den Tod des Creu-
tzes. Du gehest uns verirrten Schaa-
fen nach, du rufest uns, du streckest dei-
ne Vater-Arme gegen uns aus, daß wir
wieder zu dir kommen, und dich, als un-
sern Vater, annehmen, und deine Erben
seyn mögen. Du versöhnest dich selbst
mit deinen abgefallenen und ausgewiche-
nen Kindern: Du, o Vater! du unendli-

cher
Jacobi Betr. 2. Band. A a



theuer erloͤſete Bruͤder, Seelen, die ihr ge-
ruͤhret ſeyd, durch die Liebe des unendlichen
Vaters, und die ihr ſehet und fuͤhlet die
zaͤrtliche Zuneigung unſers theureſten
Freundes JEſu, kommt, laſſet uns im Geiſt
zuſammen treten, und nicht von dieſer Stel-
le gehen, bis wir GOtt und dem Lamme
ein heiliges Opffer der Liebe gebracht. Un-
ſere Seele, alle unſere Glieder, welche das
Blut JEſu geheiliget, ſollen dieſes Opf-
fer ſeyn. Auf und ſchwoͤret mit mir, daß
wir ewig, ewig unſers GOttes ſeyn wol-
len. Unendlicher GOtt, erbarmender
Vater, du haſt eine ſolche zaͤrtliche Liebe
gegen uns ungehorſame und abtruͤnnige
Kinder bewieſen, die alle Vernunfft uͤber-
ſteiget, damit du uns ohne Nachtheil dei-
nes Reichs begnadigen koͤnnteſt, giebſt du
deinen Sohn dahin in den Tod des Creu-
tzes. Du geheſt uns verirrten Schaa-
fen nach, du rufeſt uns, du ſtreckeſt dei-
ne Vater-Arme gegen uns aus, daß wir
wieder zu dir kommen, und dich, als un-
ſern Vater, annehmen, und deine Erben
ſeyn moͤgen. Du verſoͤhneſt dich ſelbſt
mit deinen abgefallenen und ausgewiche-
nen Kindern: Du, o Vater! du unendli-

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Jacobi Betr. 2. Band. A a
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[369/0387] theuer erloͤſete Bruͤder, Seelen, die ihr ge- ruͤhret ſeyd, durch die Liebe des unendlichen Vaters, und die ihr ſehet und fuͤhlet die zaͤrtliche Zuneigung unſers theureſten Freundes JEſu, kommt, laſſet uns im Geiſt zuſammen treten, und nicht von dieſer Stel- le gehen, bis wir GOtt und dem Lamme ein heiliges Opffer der Liebe gebracht. Un- ſere Seele, alle unſere Glieder, welche das Blut JEſu geheiliget, ſollen dieſes Opf- fer ſeyn. Auf und ſchwoͤret mit mir, daß wir ewig, ewig unſers GOttes ſeyn wol- len. Unendlicher GOtt, erbarmender Vater, du haſt eine ſolche zaͤrtliche Liebe gegen uns ungehorſame und abtruͤnnige Kinder bewieſen, die alle Vernunfft uͤber- ſteiget, damit du uns ohne Nachtheil dei- nes Reichs begnadigen koͤnnteſt, giebſt du deinen Sohn dahin in den Tod des Creu- tzes. Du geheſt uns verirrten Schaa- fen nach, du rufeſt uns, du ſtreckeſt dei- ne Vater-Arme gegen uns aus, daß wir wieder zu dir kommen, und dich, als un- ſern Vater, annehmen, und deine Erben ſeyn moͤgen. Du verſoͤhneſt dich ſelbſt mit deinen abgefallenen und ausgewiche- nen Kindern: Du, o Vater! du unendli- cher Jacobi Betr. 2. Band. A a

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/387>, abgerufen am 25.11.2024.