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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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er tritt in die Stelle der Sünder und leidet
ferner, was sie verschuldet. Er lässet als
Matth.
20, 28.
ein Unschuldiger sein Leben zu einer Er-
lösung
oder Lösegeld für uns, an unserer
1. Tim. 2,
6.
Gal. 3, 13.
Statt. Er wird ein Fluch für uns, auf
daß er uns erlöse von dem Fluche des
Gesetzes.
Dieses ist es, worauf JEsus
zielet, wann er spricht: Also hat GOtt
die Welt geliebet, daß er seinen einge-
bohrnen Sohn gab.
Jhr wisset die
Angst, die Schmach und die Art des To-
des, die unser Mittler nach dem göttlichen
Rathschlusse erduldet, und ich will daher
anjetzt davon keine mehrere Worte machen;
sondern ich will vielmehr zeigen, wie da-
durch denen Unordnungen vorgebeuget,
welche sonsten aus Begnadigungen zu ent-
stehen pflegen. Jndem der HErr bey sei-
ner Begnadigung der gefallenen Menschen,
seine Heiligkeit, die unverletzliche Gültig-
keit und das Ansehen seiner Gesetze und die
Abscheulichkeit der Sünden auf eine so
merckliche Art an den Tag leget, so wird
dadurch den Begnadigten selber der triff-
tigste Bewegungs-Grund zu einer wah-
ren Besserung gegeben. Sie können nun-
mehr wenigstens mit Grunde der Wahr-

heit



er tritt in die Stelle der Suͤnder und leidet
ferner, was ſie verſchuldet. Er laͤſſet als
Matth.
20, 28.
ein Unſchuldiger ſein Leben zu einer Er-
loͤſung
oder Loͤſegeld fuͤr uns, an unſerer
1. Tim. 2,
6.
Gal. 3, 13.
Statt. Er wird ein Fluch fuͤr uns, auf
daß er uns erloͤſe von dem Fluche des
Geſetzes.
Dieſes iſt es, worauf JEſus
zielet, wann er ſpricht: Alſo hat GOtt
die Welt geliebet, daß er ſeinen einge-
bohrnen Sohn gab.
Jhr wiſſet die
Angſt, die Schmach und die Art des To-
des, die unſer Mittler nach dem goͤttlichen
Rathſchluſſe erduldet, und ich will daher
anjetzt davon keine mehrere Worte machen;
ſondern ich will vielmehr zeigen, wie da-
durch denen Unordnungen vorgebeuget,
welche ſonſten aus Begnadigungen zu ent-
ſtehen pflegen. Jndem der HErr bey ſei-
ner Begnadigung der gefallenen Menſchen,
ſeine Heiligkeit, die unverletzliche Guͤltig-
keit und das Anſehen ſeiner Geſetze und die
Abſcheulichkeit der Suͤnden auf eine ſo
merckliche Art an den Tag leget, ſo wird
dadurch den Begnadigten ſelber der triff-
tigſte Bewegungs-Grund zu einer wah-
ren Beſſerung gegeben. Sie koͤnnen nun-
mehr wenigſtens mit Grunde der Wahr-

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[350/0368] er tritt in die Stelle der Suͤnder und leidet ferner, was ſie verſchuldet. Er laͤſſet als ein Unſchuldiger ſein Leben zu einer Er- loͤſung oder Loͤſegeld fuͤr uns, an unſerer Statt. Er wird ein Fluch fuͤr uns, auf daß er uns erloͤſe von dem Fluche des Geſetzes. Dieſes iſt es, worauf JEſus zielet, wann er ſpricht: Alſo hat GOtt die Welt geliebet, daß er ſeinen einge- bohrnen Sohn gab. Jhr wiſſet die Angſt, die Schmach und die Art des To- des, die unſer Mittler nach dem goͤttlichen Rathſchluſſe erduldet, und ich will daher anjetzt davon keine mehrere Worte machen; ſondern ich will vielmehr zeigen, wie da- durch denen Unordnungen vorgebeuget, welche ſonſten aus Begnadigungen zu ent- ſtehen pflegen. Jndem der HErr bey ſei- ner Begnadigung der gefallenen Menſchen, ſeine Heiligkeit, die unverletzliche Guͤltig- keit und das Anſehen ſeiner Geſetze und die Abſcheulichkeit der Suͤnden auf eine ſo merckliche Art an den Tag leget, ſo wird dadurch den Begnadigten ſelber der triff- tigſte Bewegungs-Grund zu einer wah- ren Beſſerung gegeben. Sie koͤnnen nun- mehr wenigſtens mit Grunde der Wahr- heit Matth. 20, 28. 1. Tim. 2, 6. Gal. 3, 13.

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/368>, abgerufen am 25.11.2024.