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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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sen Wesens also erfolge, der muß glauben
können, daß aus einer unüberlegten Ver-
mischung vieler Dinge dennoch etwas or-
dentliches entstehen könne. Vielleicht ist
es wohl gar möglich, daß, wenn sich jemand
bey einem mit Buchstaben angefüllten
Buchdrucker-Kasten stellet und Buchsta-
ben ohne Ueberlegung zusammen setzet, ein
ordentliches Buch entstehe. Man wird
diesem Schluß nicht können diejenigen
Stücke Landes entgegen setzen, wo die ge-
wöhnliche Menge Heuschrecken macht, daß
so viel Menschen daselbst nicht wohnen kön-
nen, wie in andern Ländern, und wo da-
her ein Theil der Einwohner bey einer star-
cken Vermehrung zu Zeiten sich in andre
Länder begeben müssen. Denn wir schlies-
sen hier aus einer ungewöhnlichen Menge
Heuschrecken und anderes Ungeziefers und
der darauf immer folgenden besondern und
schleunigen Vertilgung desselben auf ein
Vorwissen GOttes. Wie denn auch in
denen Ländern, wo die Heuschrecken ihren
rechten Sitz haben, eine ungewöhnliche
Menge nicht lange zu dauren pflegt.

Man



ſen Weſens alſo erfolge, der muß glauben
koͤnnen, daß aus einer unuͤberlegten Ver-
miſchung vieler Dinge dennoch etwas or-
dentliches entſtehen koͤnne. Vielleicht iſt
es wohl gar moͤglich, daß, wenn ſich jemand
bey einem mit Buchſtaben angefuͤllten
Buchdrucker-Kaſten ſtellet und Buchſta-
ben ohne Ueberlegung zuſammen ſetzet, ein
ordentliches Buch entſtehe. Man wird
dieſem Schluß nicht koͤnnen diejenigen
Stuͤcke Landes entgegen ſetzen, wo die ge-
woͤhnliche Menge Heuſchrecken macht, daß
ſo viel Menſchen daſelbſt nicht wohnen koͤn-
nen, wie in andern Laͤndern, und wo da-
her ein Theil der Einwohner bey einer ſtar-
cken Vermehrung zu Zeiten ſich in andre
Laͤnder begeben muͤſſen. Denn wir ſchlieſ-
ſen hier aus einer ungewoͤhnlichen Menge
Heuſchrecken und anderes Ungeziefers und
der darauf immer folgenden beſondern und
ſchleunigen Vertilgung deſſelben auf ein
Vorwiſſen GOttes. Wie denn auch in
denen Laͤndern, wo die Heuſchrecken ihren
rechten Sitz haben, eine ungewoͤhnliche
Menge nicht lange zu dauren pflegt.

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[303/0321] ſen Weſens alſo erfolge, der muß glauben koͤnnen, daß aus einer unuͤberlegten Ver- miſchung vieler Dinge dennoch etwas or- dentliches entſtehen koͤnne. Vielleicht iſt es wohl gar moͤglich, daß, wenn ſich jemand bey einem mit Buchſtaben angefuͤllten Buchdrucker-Kaſten ſtellet und Buchſta- ben ohne Ueberlegung zuſammen ſetzet, ein ordentliches Buch entſtehe. Man wird dieſem Schluß nicht koͤnnen diejenigen Stuͤcke Landes entgegen ſetzen, wo die ge- woͤhnliche Menge Heuſchrecken macht, daß ſo viel Menſchen daſelbſt nicht wohnen koͤn- nen, wie in andern Laͤndern, und wo da- her ein Theil der Einwohner bey einer ſtar- cken Vermehrung zu Zeiten ſich in andre Laͤnder begeben muͤſſen. Denn wir ſchlieſ- ſen hier aus einer ungewoͤhnlichen Menge Heuſchrecken und anderes Ungeziefers und der darauf immer folgenden beſondern und ſchleunigen Vertilgung deſſelben auf ein Vorwiſſen GOttes. Wie denn auch in denen Laͤndern, wo die Heuſchrecken ihren rechten Sitz haben, eine ungewoͤhnliche Menge nicht lange zu dauren pflegt. Man

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/321>, abgerufen am 26.11.2024.