"kunft daselbst sich alles ohne Widerstand "bemeistern konnte.
"Jndessen da die Persisch-und Griechi- "schen Flotten gantz nahe an einander la- "gen, die erstere zu Alphetä, und die andere "zu Artemisium, über Euböa, paßirten im- "mer kleine Treffen unter ihnen, in denen "die Griechen allezeit Vortheile hatten, "und ob er wohl eben so groß nicht war, so "dienete er doch dazu, ihnen zu zeigen, daß "der Feind, unerachtet ihrer grossen Anzahl, "nicht unüberwindlich wäre, welches ihnen "ein Hertze machte, mit grösserm Muth "und Resolution fernerhin wider sie zu fech- "ten. Gleichwohl hatten ihre Schiffe bey "den kleinen Stössen unter einander viel "erlitten, und dahero funden sie nöthig, sich "in einen sichern Ort zu ihrer Verbesserung "zu retiriren, und deßwegen kamen sie in die "engen Pässe Salamis, wo sie nicht allein "wieder repariret, sondern auch durch viele "andere Schiffe gestärcket, und vermehret "wurden; denn es kamen dieselbe aus al- "len Enden Griechen Landes zu ihnen, und "conjungirten sich wider den allgemeinen "Feind, bis zuletzt eine Flotte von 300. Se- "gel starck ward. Mitlerweile als sie da
lagen,
„kunft daſelbſt ſich alles ohne Widerſtand „bemeiſtern konnte.
„Jndeſſen da die Perſiſch-und Griechi- „ſchen Flotten gantz nahe an einander la- „gen, die erſtere zu Alphetaͤ, und die andere „zu Artemiſium, uͤber Euboͤa, paßirten im- „mer kleine Treffen unter ihnen, in denen „die Griechen allezeit Vortheile hatten, „und ob er wohl eben ſo groß nicht war, ſo „dienete er doch dazu, ihnen zu zeigen, daß „der Feind, unerachtet ihrer groſſen Anzahl, „nicht unuͤberwindlich waͤre, welches ihnen „ein Hertze machte, mit groͤſſerm Muth „und Reſolution fernerhin wider ſie zu fech- „ten. Gleichwohl hatten ihre Schiffe bey „den kleinen Stoͤſſen unter einander viel „erlitten, und dahero funden ſie noͤthig, ſich „in einen ſichern Ort zu ihrer Verbeſſerung „zu retiriren, und deßwegen kamen ſie in die „engen Paͤſſe Salamis, wo ſie nicht allein „wieder repariret, ſondern auch durch viele „andere Schiffe geſtaͤrcket, und vermehret „wurden; denn es kamen dieſelbe aus al- „len Enden Griechen Landes zu ihnen, und „conjungirten ſich wider den allgemeinen „Feind, bis zuletzt eine Flotte von 300. Se- „gel ſtarck ward. Mitlerweile als ſie da
lagen,
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„kunft daſelbſt ſich alles ohne Widerſtand
„bemeiſtern konnte.
„Jndeſſen da die Perſiſch-und Griechi-
„ſchen Flotten gantz nahe an einander la-
„gen, die erſtere zu Alphetaͤ, und die andere
„zu Artemiſium, uͤber Euboͤa, paßirten im-
„mer kleine Treffen unter ihnen, in denen
„die Griechen allezeit Vortheile hatten,
„und ob er wohl eben ſo groß nicht war, ſo
„dienete er doch dazu, ihnen zu zeigen, daß
„der Feind, unerachtet ihrer groſſen Anzahl,
„nicht unuͤberwindlich waͤre, welches ihnen
„ein Hertze machte, mit groͤſſerm Muth
„und Reſolution fernerhin wider ſie zu fech-
„ten. Gleichwohl hatten ihre Schiffe bey
„den kleinen Stoͤſſen unter einander viel
„erlitten, und dahero funden ſie noͤthig, ſich
„in einen ſichern Ort zu ihrer Verbeſſerung
„zu retiriren, und deßwegen kamen ſie in die
„engen Paͤſſe Salamis, wo ſie nicht allein
„wieder repariret, ſondern auch durch viele
„andere Schiffe geſtaͤrcket, und vermehret
„wurden; denn es kamen dieſelbe aus al-
„len Enden Griechen Landes zu ihnen, und
„conjungirten ſich wider den allgemeinen
„Feind, bis zuletzt eine Flotte von 300. Se-
„gel ſtarck ward. Mitlerweile als ſie da
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/218>, abgerufen am 27.11.2024.
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