Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.aus diesen Verzeichnissen gleich sehen, wie sich im selbigen Alter d. i. im zwölften, dreyzehnten, und vierzehnten Jahre beyde Geschlechter gegen einander verhalten. Jch habe einen kleinen Versuch gemacht, und nach selbigen finde ich die Muthmas- sung des Herren Probstes gegründet. Die Verhältniß der Gebohrnen finde ich an al- len Orten, wo ich sie nachgesehen, so, daß die Anzahl der Knaben, die Anzahl der Mädgen übertrifft, auch an gantz kleinen Orten, wo nur jährlich fünf, bis zehen Kin- der gebohren werden. Man darf nur fünf, bis acht Jahr zusammen rechnen, so findet sich der Ueberschuß an Knaben gleich. Die Verhältniß derer aber, welche das erstemahl zur heiligen Communion gelas- sen worden, finde ich auf dem Lande an- ders, als in der Stadt. Die Gemeinde, bey welcher ich diene, bestehet grösten Theils aus Einwohnern der Stadt, doch hat sie auch viel eingepfarrte vom Lande. Jn selbiger sind von 1703. bis 1743. zwölf hun- dert und fünf Knaben, und zwölf hundert und fünf- und viertzig Mädgen, und also viertzig Mädgen mehr confirmiret, und zum heiligen Abendmahl gelassen. Zum Claus- thal, K 4
aus dieſen Verzeichniſſen gleich ſehen, wie ſich im ſelbigen Alter d. i. im zwoͤlften, dreyzehnten, und vierzehnten Jahre beyde Geſchlechter gegen einander verhalten. Jch habe einen kleinen Verſuch gemacht, und nach ſelbigen finde ich die Muthmaſ- ſung des Herren Probſtes gegruͤndet. Die Verhaͤltniß der Gebohrnen finde ich an al- len Orten, wo ich ſie nachgeſehen, ſo, daß die Anzahl der Knaben, die Anzahl der Maͤdgen uͤbertrifft, auch an gantz kleinen Orten, wo nur jaͤhrlich fuͤnf, bis zehen Kin- der gebohren werden. Man darf nur fuͤnf, bis acht Jahr zuſammen rechnen, ſo findet ſich der Ueberſchuß an Knaben gleich. Die Verhaͤltniß derer aber, welche das erſtemahl zur heiligen Communion gelaſ- ſen worden, finde ich auf dem Lande an- ders, als in der Stadt. Die Gemeinde, bey welcher ich diene, beſtehet groͤſten Theils aus Einwohnern der Stadt, doch hat ſie auch viel eingepfarrte vom Lande. Jn ſelbiger ſind von 1703. bis 1743. zwoͤlf hun- dert und fuͤnf Knaben, und zwoͤlf hundert und fuͤnf- und viertzig Maͤdgen, und alſo viertzig Maͤdgen mehr confirmiret, und zum heiligen Abendmahl gelaſſen. Zum Claus- thal, K 4
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aus dieſen Verzeichniſſen gleich ſehen, wie
ſich im ſelbigen Alter d. i. im zwoͤlften,
dreyzehnten, und vierzehnten Jahre beyde
Geſchlechter gegen einander verhalten.
Jch habe einen kleinen Verſuch gemacht,
und nach ſelbigen finde ich die Muthmaſ-
ſung des Herren Probſtes gegruͤndet. Die
Verhaͤltniß der Gebohrnen finde ich an al-
len Orten, wo ich ſie nachgeſehen, ſo, daß
die Anzahl der Knaben, die Anzahl der
Maͤdgen uͤbertrifft, auch an gantz kleinen
Orten, wo nur jaͤhrlich fuͤnf, bis zehen Kin-
der gebohren werden. Man darf nur
fuͤnf, bis acht Jahr zuſammen rechnen, ſo
findet ſich der Ueberſchuß an Knaben gleich.
Die Verhaͤltniß derer aber, welche das
erſtemahl zur heiligen Communion gelaſ-
ſen worden, finde ich auf dem Lande an-
ders, als in der Stadt. Die Gemeinde,
bey welcher ich diene, beſtehet groͤſten Theils
aus Einwohnern der Stadt, doch hat ſie
auch viel eingepfarrte vom Lande. Jn
ſelbiger ſind von 1703. bis 1743. zwoͤlf hun-
dert und fuͤnf Knaben, und zwoͤlf hundert
und fuͤnf- und viertzig Maͤdgen, und alſo
viertzig Maͤdgen mehr confirmiret, und zum
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thal,
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Zitationshilfe: | Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/169>, abgerufen am 16.02.2025. |