Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.dieses unter andern durch Bündnisse mit mächtigen Nachbarn zu erhalten. Hie- bey aber verließ er seinen GOtt und wich von den wichtigsten Grund-Gesetzen dessel- ben ab. Der HErr zeigte seinen Eifer dagegen durch harte Drohungen, davon wir die letztere schon weitläuftig vernom- men haben. Der Haupt-Jnhalt dersel- ben war, Ahas sollte seinen Endzweck, den er bey der Verbindung mit den Assyrern sich vorgesetzt, nemlich die Sicherheit sei- ner und seines Hauses Herrschafft über Juda nicht erhalten, sondern die Assyrer sollten ihm und seinem Hause zum Fall gereichen. Die Weissagung von dem Jmmanuel enthält gleichfalls eine Dro- hung, die hiemit genau zusammen hänget und füglich voran gesetzet worden. Es ist oben bewiesen, was für herrliche Vorstel- lungen man sich zu den Zeiten Jesaias nach Anleitung der göttlichen Weissagungen von der künftigen Ausbreitung des Vol- ckes GOttes und seiner Oberhand auf dem Erdboden gemacht, und daß man den gros- sen Stifter dieser grossen Veränderung aus dem Hause David gehoffet. Es ist ferner dargethan worden, daß dieser Jm- manuel
dieſes unter andern durch Buͤndniſſe mit maͤchtigen Nachbarn zu erhalten. Hie- bey aber verließ er ſeinen GOtt und wich von den wichtigſten Grund-Geſetzen deſſel- ben ab. Der HErr zeigte ſeinen Eifer dagegen durch harte Drohungen, davon wir die letztere ſchon weitlaͤuftig vernom- men haben. Der Haupt-Jnhalt derſel- ben war, Ahas ſollte ſeinen Endzweck, den er bey der Verbindung mit den Aſſyrern ſich vorgeſetzt, nemlich die Sicherheit ſei- ner und ſeines Hauſes Herrſchafft uͤber Juda nicht erhalten, ſondern die Aſſyrer ſollten ihm und ſeinem Hauſe zum Fall gereichen. Die Weiſſagung von dem Jmmanuel enthaͤlt gleichfalls eine Dro- hung, die hiemit genau zuſammen haͤnget und fuͤglich voran geſetzet worden. Es iſt oben bewieſen, was fuͤr herrliche Vorſtel- lungen man ſich zu den Zeiten Jeſaias nach Anleitung der goͤttlichen Weiſſagungen von der kuͤnftigen Ausbreitung des Vol- ckes GOttes und ſeiner Oberhand auf dem Erdboden gemacht, und daß man den groſ- ſen Stifter dieſer groſſen Veraͤnderung aus dem Hauſe David gehoffet. Es iſt ferner dargethan worden, daß dieſer Jm- manuel
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dieſes unter andern durch Buͤndniſſe mit
maͤchtigen Nachbarn zu erhalten. Hie-
bey aber verließ er ſeinen GOtt und wich
von den wichtigſten Grund-Geſetzen deſſel-
ben ab. Der HErr zeigte ſeinen Eifer
dagegen durch harte Drohungen, davon
wir die letztere ſchon weitlaͤuftig vernom-
men haben. Der Haupt-Jnhalt derſel-
ben war, Ahas ſollte ſeinen Endzweck, den
er bey der Verbindung mit den Aſſyrern
ſich vorgeſetzt, nemlich die Sicherheit ſei-
ner und ſeines Hauſes Herrſchafft uͤber
Juda nicht erhalten, ſondern die Aſſyrer
ſollten ihm und ſeinem Hauſe zum Fall
gereichen. Die Weiſſagung von dem
Jmmanuel enthaͤlt gleichfalls eine Dro-
hung, die hiemit genau zuſammen haͤnget
und fuͤglich voran geſetzet worden. Es iſt
oben bewieſen, was fuͤr herrliche Vorſtel-
lungen man ſich zu den Zeiten Jeſaias nach
Anleitung der goͤttlichen Weiſſagungen
von der kuͤnftigen Ausbreitung des Vol-
ckes GOttes und ſeiner Oberhand auf dem
Erdboden gemacht, und daß man den groſ-
ſen Stifter dieſer groſſen Veraͤnderung
aus dem Hauſe David gehoffet. Es iſt
ferner dargethan worden, daß dieſer Jm-
manuel
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