ein Licht der Juden und Heiden seyn, und dem Volcke GOttes die Oberhand auf dem Erdboden verschaffen werde. Jst es nun auch nöthig noch weiter aus den Ge- schichten des Volckes GOttes zu zeigen, wenn diese Weissagung erfüllet worden, und wer die Person gewesen, die sich unter den gemeldeten Merckmalen auf diesen Erdboden gezeiget? Gewiß, unter Chri- sten wird dieses unnöthig seyn. Wir ge- hen derowegen sogleich weiter, und unter- suchen, warum die Weissagungen von dem Jmmanuel hier eben eingeruckt worden, und wie selbige mit dem übrigen zusam- men hange.
§. 18.
Wenn man die Weissagung von demJn der Verheis- sung des Jmma- nuels liegt hier eine Drohung für den Ahas. Jmmanuel in ihrer gantzen Verbindung betrachtet, so findet man auch darinne erst- lich einen drohenden GOtt, und zwar in der völligen Aehnlichkeit mit andern Orten, wo er wider die Häupter seines Volckes geeifert. Ahas machte zum Ziel seiner Beschäftigungen, wie wohl alle hohe Häup- ter zu thun pflegen, die Befestigung seines Throns für sich und seine Nachkommen auf immer-währende Zeiten. Er suchte
dieses
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ein Licht der Juden und Heiden ſeyn, und dem Volcke GOttes die Oberhand auf dem Erdboden verſchaffen werde. Jſt es nun auch noͤthig noch weiter aus den Ge- ſchichten des Volckes GOttes zu zeigen, wenn dieſe Weiſſagung erfuͤllet worden, und wer die Perſon geweſen, die ſich unter den gemeldeten Merckmalen auf dieſen Erdboden gezeiget? Gewiß, unter Chri- ſten wird dieſes unnoͤthig ſeyn. Wir ge- hen derowegen ſogleich weiter, und unter- ſuchen, warum die Weiſſagungen von dem Jmmanuel hier eben eingeruckt worden, und wie ſelbige mit dem uͤbrigen zuſam- men hange.
§. 18.
Wenn man die Weiſſagung von demJn der Verheiſ- ſung des Jmma- nuels liegt hier eine Drohung fuͤr den Ahas. Jmmanuel in ihrer gantzen Verbindung betrachtet, ſo findet man auch darinne erſt- lich einen drohenden GOtt, und zwar in der voͤlligen Aehnlichkeit mit andern Orten, wo er wider die Haͤupter ſeines Volckes geeifert. Ahas machte zum Ziel ſeiner Beſchaͤftigungen, wie wohl alle hohe Haͤup- ter zu thun pflegen, die Befeſtigung ſeines Throns fuͤr ſich und ſeine Nachkommen auf immer-waͤhrende Zeiten. Er ſuchte
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ein Licht der Juden und Heiden ſeyn, und
dem Volcke GOttes die Oberhand auf
dem Erdboden verſchaffen werde. Jſt es
nun auch noͤthig noch weiter aus den Ge-
ſchichten des Volckes GOttes zu zeigen,
wenn dieſe Weiſſagung erfuͤllet worden,
und wer die Perſon geweſen, die ſich unter
den gemeldeten Merckmalen auf dieſen
Erdboden gezeiget? Gewiß, unter Chri-
ſten wird dieſes unnoͤthig ſeyn. Wir ge-
hen derowegen ſogleich weiter, und unter-
ſuchen, warum die Weiſſagungen von dem
Jmmanuel hier eben eingeruckt worden,
und wie ſelbige mit dem uͤbrigen zuſam-
men hange.
§. 18.
Wenn man die Weiſſagung von dem
Jmmanuel in ihrer gantzen Verbindung
betrachtet, ſo findet man auch darinne erſt-
lich einen drohenden GOtt, und zwar in der
voͤlligen Aehnlichkeit mit andern Orten,
wo er wider die Haͤupter ſeines Volckes
geeifert. Ahas machte zum Ziel ſeiner
Beſchaͤftigungen, wie wohl alle hohe Haͤup-
ter zu thun pflegen, die Befeſtigung ſeines
Throns fuͤr ſich und ſeine Nachkommen
auf immer-waͤhrende Zeiten. Er ſuchte
dieſes
Jn der
Verheiſ-
ſung des
Jmma-
nuels liegt
hier eine
Drohung
fuͤr den
Ahas.
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/139>, abgerufen am 03.03.2025.
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