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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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von dem letzten Jahre des Königes Joram
bis in das vierdte Jahr der Regierung Je-
robeams II. Wir wollen hieraus die Länge
dieses Krieges schliessen. Er hat gedauret
unter dem König
Joram - - 1. Jahr
Jehu - - 28 -
Joachas - - 17 -
Joas - - 16 -
Jerobeam II. - 3 -


Summe - 65. Jahr.
Und dieses ist der fünf- und sechzig-jährige
Krieg, welchen unserer Meynung nach Je-
saias dem Könige Juda, nemlich dem Ahas
vorhielt. Wobey mir noch dieses bemercken,
daß Jesaias diesen Krieg dem Ahas mit desto
grösserm Nachdruck zu Gemüthe führen
konnte, um ihn zu einem Vertrauen auf die
Hülfe des HErrn zu bewegen, weil kein ei-
niger Umstand übrig blieb, welcher dem Ahas
zu einer Ausnahme wider den Jesaias hät-
te dienen können. Auch so gar diesen Ein-
wurf durfte Ahas nicht einmal machen, daß
er von einer gedoppelten Macht nemlich der
Syrer und der Jsraeliten zugleich angegrif-
fen würde. Denn eben dieses war den Js-
raeliten in dem Syrischen Kriege begegnet.
Als die Jsraeliten damals in die gröste En-
ge getrieben, so gedachte Amazia der König
Juda sich des kleinen Restes von Jsrael zu
bemeistern und ließ derowegen den König
von Jsrael Joas zum Krieg auffodern. Da
aber die Jsraeliten in der äussersten Noth
waren, gab ihnen der HErr Sieg, da es nie-
mand vermuthete. 2. B. der Kön. Cap. 14.
v. 8. bis 14. Jsrael war also in weit be-
dräng-


von dem letzten Jahre des Koͤniges Joram
bis in das vierdte Jahr der Regierung Je-
robeams II. Wir wollen hieraus die Laͤnge
dieſes Krieges ſchlieſſen. Er hat gedauret
unter dem Koͤnig
Joram - - 1. Jahr
Jehu - - 28 -
Joachas - - 17 -
Joas - - 16 -
Jerobeam II. - 3 -


Summe - 65. Jahr.
Und dieſes iſt der fuͤnf- und ſechzig-jaͤhrige
Krieg, welchen unſerer Meynung nach Je-
ſaias dem Koͤnige Juda, nemlich dem Ahas
vorhielt. Wobey mir noch dieſes bemercken,
daß Jeſaias dieſen Krieg dem Ahas mit deſto
groͤſſerm Nachdruck zu Gemuͤthe fuͤhren
konnte, um ihn zu einem Vertrauen auf die
Huͤlfe des HErrn zu bewegen, weil kein ei-
niger Umſtand uͤbrig blieb, welcher dem Ahas
zu einer Ausnahme wider den Jeſaias haͤt-
te dienen koͤnnen. Auch ſo gar dieſen Ein-
wurf durfte Ahas nicht einmal machen, daß
er von einer gedoppelten Macht nemlich der
Syrer und der Jſraeliten zugleich angegrif-
fen wuͤrde. Denn eben dieſes war den Jſ-
raeliten in dem Syriſchen Kriege begegnet.
Als die Jſraeliten damals in die groͤſte En-
ge getrieben, ſo gedachte Amazia der Koͤnig
Juda ſich des kleinen Reſtes von Jſrael zu
bemeiſtern und ließ derowegen den Koͤnig
von Jſrael Joas zum Krieg auffodern. Da
aber die Jſraeliten in der aͤuſſerſten Noth
waren, gab ihnen der HErr Sieg, da es nie-
mand vermuthete. 2. B. der Koͤn. Cap. 14.
v. 8. bis 14. Jſrael war alſo in weit be-
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[82/0100] (*) (*) von dem letzten Jahre des Koͤniges Joram bis in das vierdte Jahr der Regierung Je- robeams II. Wir wollen hieraus die Laͤnge dieſes Krieges ſchlieſſen. Er hat gedauret unter dem Koͤnig Joram - - 1. Jahr Jehu - - 28 - Joachas - - 17 - Joas - - 16 - Jerobeam II. - 3 - Summe - 65. Jahr. Und dieſes iſt der fuͤnf- und ſechzig-jaͤhrige Krieg, welchen unſerer Meynung nach Je- ſaias dem Koͤnige Juda, nemlich dem Ahas vorhielt. Wobey mir noch dieſes bemercken, daß Jeſaias dieſen Krieg dem Ahas mit deſto groͤſſerm Nachdruck zu Gemuͤthe fuͤhren konnte, um ihn zu einem Vertrauen auf die Huͤlfe des HErrn zu bewegen, weil kein ei- niger Umſtand uͤbrig blieb, welcher dem Ahas zu einer Ausnahme wider den Jeſaias haͤt- te dienen koͤnnen. Auch ſo gar dieſen Ein- wurf durfte Ahas nicht einmal machen, daß er von einer gedoppelten Macht nemlich der Syrer und der Jſraeliten zugleich angegrif- fen wuͤrde. Denn eben dieſes war den Jſ- raeliten in dem Syriſchen Kriege begegnet. Als die Jſraeliten damals in die groͤſte En- ge getrieben, ſo gedachte Amazia der Koͤnig Juda ſich des kleinen Reſtes von Jſrael zu bemeiſtern und ließ derowegen den Koͤnig von Jſrael Joas zum Krieg auffodern. Da aber die Jſraeliten in der aͤuſſerſten Noth waren, gab ihnen der HErr Sieg, da es nie- mand vermuthete. 2. B. der Koͤn. Cap. 14. v. 8. bis 14. Jſrael war alſo in weit be- draͤng-

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/100>, abgerufen am 24.11.2024.