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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.

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men und wirfft nach einiger Zeit die Nach-
gebuhrt, worinne das junge Thier gelegen,
von selbsten aus. Das alte Thier darff
gleich nach der Gebuhrt in der freyen
Lufft umher gehen, und seine vorigen har-
ten Speisen fressen ohne allen Schaden.
Das junge Thier tritt gleich auf seine Füs-
se, und laufft hinter seiner Mutter. Es
saugt wenig Wochen seiner Mutter Milch
und hernach ernehret es sich von selbsten
und verlässet seine Mutter, die es gesäu-
get. Bey dem Feder-Vieh trifft man
gleichfals viel besonders an. Sie legen
ihre Eyer und brüten dieselbe aus ohne
fremde Hülffe. Die jungen sind gleich
ohne alle Anweisung auf ihre Reinlichkeit
bedacht. Jch habe öffters mit grosser
Verwunderung an den jüngsten Schwal-
ben wahrgenommen, daß sie ihren Mist
nicht in ihr Nest werffen, sondern ihren
Hintern bey Verrichtung ihres natürlichen
Behuffs zum Neste heraus halten, und
dadurch verhüten, daß ihr Nest nicht zu
enge und unrein werde. Nach kurzer
Zeit fliegen sie aus und brauchen nicht fer-
ner von den alten erhalten zu werden. Die
kleinste Spinne, wenn sie kaum aus dem
Eie gekrochen, webet ihr Gespinste mit

der
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men und wirfft nach einiger Zeit die Nach-
gebuhrt, worinne das junge Thier gelegen,
von ſelbſten aus. Das alte Thier darff
gleich nach der Gebuhrt in der freyen
Lufft umher gehen, und ſeine vorigen har-
ten Speiſen freſſen ohne allen Schaden.
Das junge Thier tritt gleich auf ſeine Fuͤſ-
ſe, und laufft hinter ſeiner Mutter. Es
ſaugt wenig Wochen ſeiner Mutter Milch
und hernach ernehret es ſich von ſelbſten
und verlaͤſſet ſeine Mutter, die es geſaͤu-
get. Bey dem Feder-Vieh trifft man
gleichfals viel beſonders an. Sie legen
ihre Eyer und bruͤten dieſelbe aus ohne
fremde Huͤlffe. Die jungen ſind gleich
ohne alle Anweiſung auf ihre Reinlichkeit
bedacht. Jch habe oͤffters mit groſſer
Verwunderung an den juͤngſten Schwal-
ben wahrgenommen, daß ſie ihren Miſt
nicht in ihr Neſt werffen, ſondern ihren
Hintern bey Verrichtung ihres natuͤrlichen
Behuffs zum Neſte heraus halten, und
dadurch verhuͤten, daß ihr Neſt nicht zu
enge und unrein werde. Nach kurzer
Zeit fliegen ſie aus und brauchen nicht fer-
ner von den alten erhalten zu werden. Die
kleinſte Spinne, wenn ſie kaum aus dem
Eie gekrochen, webet ihr Geſpinſte mit

der
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[37/0073] men und wirfft nach einiger Zeit die Nach- gebuhrt, worinne das junge Thier gelegen, von ſelbſten aus. Das alte Thier darff gleich nach der Gebuhrt in der freyen Lufft umher gehen, und ſeine vorigen har- ten Speiſen freſſen ohne allen Schaden. Das junge Thier tritt gleich auf ſeine Fuͤſ- ſe, und laufft hinter ſeiner Mutter. Es ſaugt wenig Wochen ſeiner Mutter Milch und hernach ernehret es ſich von ſelbſten und verlaͤſſet ſeine Mutter, die es geſaͤu- get. Bey dem Feder-Vieh trifft man gleichfals viel beſonders an. Sie legen ihre Eyer und bruͤten dieſelbe aus ohne fremde Huͤlffe. Die jungen ſind gleich ohne alle Anweiſung auf ihre Reinlichkeit bedacht. Jch habe oͤffters mit groſſer Verwunderung an den juͤngſten Schwal- ben wahrgenommen, daß ſie ihren Miſt nicht in ihr Neſt werffen, ſondern ihren Hintern bey Verrichtung ihres natuͤrlichen Behuffs zum Neſte heraus halten, und dadurch verhuͤten, daß ihr Neſt nicht zu enge und unrein werde. Nach kurzer Zeit fliegen ſie aus und brauchen nicht fer- ner von den alten erhalten zu werden. Die kleinſte Spinne, wenn ſie kaum aus dem Eie gekrochen, webet ihr Geſpinſte mit der C 3

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/73>, abgerufen am 26.11.2024.