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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.

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Schrecken, Furcht, Scham und Betrüb-
niß erregen und ein sehnliches Verlan-
gen erwecken mit diesem GOtt ausge-
söhnt zu werden. Andere Wahrheiten
des Glaubens hingegen versprechen dem
bußfertigen und gläubigen Sünder die
Gnade GOttes, und halten ihm vor,
wie GOtt diese Gnade durch die Erlö-
sung Christi in die gröste Gewißheit und
in das helleste Licht gesetzet. Diese Gna-
de ergreifft er mit einer freudigen Zuver-
sicht, und fänget an mit den liebreich-
sten Bewegungen und dem festestem
Vorsatz, hinführo einen treuen Bürger
in dem Reiche des HErrn abzugeben,
an GOtt als seinen gnädigen HErrn
zu glauben, d. i. er nimmt nunmehr den
dreyeinigen GOtt in der zärtlichsten Ehr-
furcht als seinen rechtmäßigen und gnä-
digen HErrn, als seinen Erlöser und Kö-
nig an, und hat den festen Vorsatz die
Gesellschaft der Rebellen zu verabscheu-
en, und GOtt ewig treu zu seyn. Mit
einem Wort: es würcket dieser Glaube
unmittelbahr rechtschaffene Busse und
reitzet zur treuen Liebe gegen GOtt. (*)



§. 9.
(*) Wenn wir hier sagen, daß der Glaube
rechtschaffene Busse würcke, so verknüpf-
fen
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Schrecken, Furcht, Scham und Betruͤb-
niß erregen und ein ſehnliches Verlan-
gen erwecken mit dieſem GOtt ausge-
ſoͤhnt zu werden. Andere Wahrheiten
des Glaubens hingegen verſprechen dem
bußfertigen und glaͤubigen Suͤnder die
Gnade GOttes, und halten ihm vor,
wie GOtt dieſe Gnade durch die Erloͤ-
ſung Chriſti in die groͤſte Gewißheit und
in das helleſte Licht geſetzet. Dieſe Gna-
de ergreifft er mit einer freudigen Zuver-
ſicht, und faͤnget an mit den liebreich-
ſten Bewegungen und dem feſteſtem
Vorſatz, hinfuͤhro einen treuen Buͤrger
in dem Reiche des HErrn abzugeben,
an GOtt als ſeinen gnaͤdigen HErrn
zu glauben, d. i. er nimmt nunmehr den
dreyeinigen GOtt in der zaͤrtlichſten Ehr-
furcht als ſeinen rechtmaͤßigen und gnaͤ-
digen HErrn, als ſeinen Erloͤſer und Koͤ-
nig an, und hat den feſten Vorſatz die
Geſellſchaft der Rebellen zu verabſcheu-
en, und GOtt ewig treu zu ſeyn. Mit
einem Wort: es wuͤrcket dieſer Glaube
unmittelbahr rechtſchaffene Buſſe und
reitzet zur treuen Liebe gegen GOtt. (*)



§. 9.
(*) Wenn wir hier ſagen, daß der Glaube
rechtſchaffene Buſſe wuͤrcke, ſo verknuͤpf-
fen
J i 2
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[499[495]/0531] Schrecken, Furcht, Scham und Betruͤb- niß erregen und ein ſehnliches Verlan- gen erwecken mit dieſem GOtt ausge- ſoͤhnt zu werden. Andere Wahrheiten des Glaubens hingegen verſprechen dem bußfertigen und glaͤubigen Suͤnder die Gnade GOttes, und halten ihm vor, wie GOtt dieſe Gnade durch die Erloͤ- ſung Chriſti in die groͤſte Gewißheit und in das helleſte Licht geſetzet. Dieſe Gna- de ergreifft er mit einer freudigen Zuver- ſicht, und faͤnget an mit den liebreich- ſten Bewegungen und dem feſteſtem Vorſatz, hinfuͤhro einen treuen Buͤrger in dem Reiche des HErrn abzugeben, an GOtt als ſeinen gnaͤdigen HErrn zu glauben, d. i. er nimmt nunmehr den dreyeinigen GOtt in der zaͤrtlichſten Ehr- furcht als ſeinen rechtmaͤßigen und gnaͤ- digen HErrn, als ſeinen Erloͤſer und Koͤ- nig an, und hat den feſten Vorſatz die Geſellſchaft der Rebellen zu verabſcheu- en, und GOtt ewig treu zu ſeyn. Mit einem Wort: es wuͤrcket dieſer Glaube unmittelbahr rechtſchaffene Buſſe und reitzet zur treuen Liebe gegen GOtt. (*) §. 9. (*) Wenn wir hier ſagen, daß der Glaube rechtſchaffene Buſſe wuͤrcke, ſo verknuͤpf- fen J i 2

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 499[495]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/531>, abgerufen am 26.11.2024.