dencken bewegen und vermittelst seiner Erkäntniß sein Hertz ändern können. Es kommt dieses hinzu, daß Rauberey eine solche Sünde, deren Abscheulichkeit leicht zu erkennen, und die von einer Seele, die nicht gantz verwildert ist, ehender im Ernst verflucht wird, als andere Laster, die mehr Reitzung haben. Wie thö- rigt ist es daher etwas zu hoffen, davon man nur ein eintziges Exempel weiß, dessen Umstände dazu unbekant, und dessen Gemüthsverfassung von der unse- rigen vielleicht gantz unter- schieden gewesen?
dencken bewegen und vermittelſt ſeiner Erkaͤntniß ſein Hertz aͤndern koͤnnen. Es kommt dieſes hinzu, daß Rauberey eine ſolche Suͤnde, deren Abſcheulichkeit leicht zu erkennen, und die von einer Seele, die nicht gantz verwildert iſt, ehender im Ernſt verflucht wird, als andere Laſter, die mehr Reitzung haben. Wie thoͤ- rigt iſt es daher etwas zu hoffen, davon man nur ein eintziges Exempel weiß, deſſen Umſtaͤnde dazu unbekant, und deſſen Gemuͤthsverfaſſung von der unſe- rigen vielleicht gantz unter- ſchieden geweſen?
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[480[476]/0512]
dencken bewegen und vermittelſt ſeiner
Erkaͤntniß ſein Hertz aͤndern koͤnnen. Es
kommt dieſes hinzu, daß Rauberey eine
ſolche Suͤnde, deren Abſcheulichkeit leicht
zu erkennen, und die von einer Seele,
die nicht gantz verwildert iſt, ehender im
Ernſt verflucht wird, als andere Laſter,
die mehr Reitzung haben. Wie thoͤ-
rigt iſt es daher etwas zu hoffen, davon
man nur ein eintziges Exempel weiß,
deſſen Umſtaͤnde dazu unbekant, und
deſſen Gemuͤthsverfaſſung von der unſe-
rigen vielleicht gantz unter-
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 480[476]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/512>, abgerufen am 30.11.2024.
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