und beschwehrlich, schreckt uns dieses ab, so bleiben wir in der unseeligen Gefan- genschaft, in welcher wir durch den Fall unserer ersten Eltern und durch die ange- erbten bösen Begierden uns von Natur befinden, und hilfft uns nichts, daß Chri- stus auch uns die Freiheit erworben, wenn wir uns selbige nicht wollen zu Nutze machen.
§. 18.
Beweis davon aus der Schrift.
Die Schrift lehret dasjenige, was wir bisher gesagt haben. Paulus schreibet Col. Cap. 1. v. 12. 13. 14. 23. Danck- saget dem Vater, der uns tüchtig gemacht hat, zu dem Erbtheil der Heiligen im Licht, welcher uns er- rettet hat von der Obrigkeit der Fin- sterniß, und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes, an wel- chem wir haben die Erlösung durch sein Blut, nemlich die Vergebung der Sünden. Aber unter welcher Be- dingung? Sie stehet v. 23. So ihr anders bleibet im Glauben gegrün- det und fest und unbeweglich von der Hoffnung des Evangelii. Chri- stus hat also die Vergebung der Sün- den durch seine Gnugthuung nicht derge- stalt fest gestellet, daß wir derselben
ohne
und beſchwehrlich, ſchreckt uns dieſes ab, ſo bleiben wir in der unſeeligen Gefan- genſchaft, in welcher wir durch den Fall unſerer erſten Eltern und durch die ange- erbten boͤſen Begierden uns von Natur befinden, und hilfft uns nichts, daß Chri- ſtus auch uns die Freiheit erworben, wenn wir uns ſelbige nicht wollen zu Nutze machen.
§. 18.
Beweis davon aus der Schrift.
Die Schrift lehret dasjenige, was wir bisher geſagt haben. Paulus ſchreibet Col. Cap. 1. v. 12. 13. 14. 23. Danck- ſaget dem Vater, der uns tuͤchtig gemacht hat, zu dem Erbtheil der Heiligen im Licht, welcher uns er- rettet hat von der Obrigkeit der Fin- ſterniß, und hat uns verſetzt in das Reich ſeines lieben Sohnes, an wel- chem wir haben die Erloͤſung durch ſein Blut, nemlich die Vergebung der Suͤnden. Aber unter welcher Be- dingung? Sie ſtehet v. 23. So ihr anders bleibet im Glauben gegruͤn- det und feſt und unbeweglich von der Hoffnung des Evangelii. Chri- ſtus hat alſo die Vergebung der Suͤn- den durch ſeine Gnugthuung nicht derge- ſtalt feſt geſtellet, daß wir derſelben
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[472[468]/0504]
und beſchwehrlich, ſchreckt uns dieſes ab,
ſo bleiben wir in der unſeeligen Gefan-
genſchaft, in welcher wir durch den Fall
unſerer erſten Eltern und durch die ange-
erbten boͤſen Begierden uns von Natur
befinden, und hilfft uns nichts, daß Chri-
ſtus auch uns die Freiheit erworben,
wenn wir uns ſelbige nicht wollen zu
Nutze machen.
§. 18.
Die Schrift lehret dasjenige, was wir
bisher geſagt haben. Paulus ſchreibet
Col. Cap. 1. v. 12. 13. 14. 23. Danck-
ſaget dem Vater, der uns tuͤchtig
gemacht hat, zu dem Erbtheil der
Heiligen im Licht, welcher uns er-
rettet hat von der Obrigkeit der Fin-
ſterniß, und hat uns verſetzt in das
Reich ſeines lieben Sohnes, an wel-
chem wir haben die Erloͤſung durch
ſein Blut, nemlich die Vergebung
der Suͤnden. Aber unter welcher Be-
dingung? Sie ſtehet v. 23. So ihr
anders bleibet im Glauben gegruͤn-
det und feſt und unbeweglich von
der Hoffnung des Evangelii. Chri-
ſtus hat alſo die Vergebung der Suͤn-
den durch ſeine Gnugthuung nicht derge-
ſtalt feſt geſtellet, daß wir derſelben
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 472[468]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/504>, abgerufen am 20.11.2024.
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