Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.nun als Kinder und Knechte GOTTes können angesehen werden, so begreiffe man aus dem vorhergehenden, was Paulus haben will, wenn er schreibt: preiser GOtt an eurem Leibe und in oder durch euren Geist. Es heis- set dieses: Habt eine wahre Hochach- tung gegen GOtt und lasset selbige auf alle Weise sehen. Besonders offenbah- ret selbige durch einen heiligen Gehor- sahm. Alle Bewegungen des Leibes und der Seele suchet nach seinem heiligsten Willen einzurichten. Beyder Vermö- gen brauchet, wie es seine weisen Absich- ten erfordern und seyd treu in dem Be- ruf, in welchen er euch setzet. Ueber- haupt sehet dahin, daß ihr seinem Mei- sterstücke, dieser Welt, zu keinem Uebel- stande und Unehre gereichet, sondern las- set euer Licht, das Licht eurer göttlichen Erkäntniß und Tugenden leuchten vor den Leuten, daß sie eure gute Wercke se- hen und gleichfals GOtt zu preisen be- wogen werden. Man erkenne hieraus, wie man GOtt auch besonders durch al- lerhand Arbeit seines Berufs ehren und preisen könne. Auch ein Tagelöhner ehret und Knechte einen Schluß auf den Va-
ter und den Herrn macht. nun als Kinder und Knechte GOTTes koͤnnen angeſehen werden, ſo begreiffe man aus dem vorhergehenden, was Paulus haben will, wenn er ſchreibt: preiſer GOtt an eurem Leibe und in oder durch euren Geiſt. Es heiſ- ſet dieſes: Habt eine wahre Hochach- tung gegen GOtt und laſſet ſelbige auf alle Weiſe ſehen. Beſonders offenbah- ret ſelbige durch einen heiligen Gehor- ſahm. Alle Bewegungen des Leibes und der Seele ſuchet nach ſeinem heiligſten Willen einzurichten. Beyder Vermoͤ- gen brauchet, wie es ſeine weiſen Abſich- ten erfordern und ſeyd treu in dem Be- ruf, in welchen er euch ſetzet. Ueber- haupt ſehet dahin, daß ihr ſeinem Mei- ſterſtuͤcke, dieſer Welt, zu keinem Uebel- ſtande und Unehre gereichet, ſondern laſ- ſet euer Licht, das Licht eurer goͤttlichen Erkaͤntniß und Tugenden leuchten vor den Leuten, daß ſie eure gute Wercke ſe- hen und gleichfals GOtt zu preiſen be- wogen werden. Man erkenne hieraus, wie man GOtt auch beſonders durch al- lerhand Arbeit ſeines Berufs ehren und preiſen koͤnne. Auch ein Tageloͤhner ehret und Knechte einen Schluß auf den Va-
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nun als Kinder und Knechte GOTTes
koͤnnen angeſehen werden, ſo begreiffe
man aus dem vorhergehenden, was
Paulus haben will, wenn er ſchreibt:
preiſer GOtt an eurem Leibe und
in oder durch euren Geiſt. Es heiſ-
ſet dieſes: Habt eine wahre Hochach-
tung gegen GOtt und laſſet ſelbige auf
alle Weiſe ſehen. Beſonders offenbah-
ret ſelbige durch einen heiligen Gehor-
ſahm. Alle Bewegungen des Leibes und
der Seele ſuchet nach ſeinem heiligſten
Willen einzurichten. Beyder Vermoͤ-
gen brauchet, wie es ſeine weiſen Abſich-
ten erfordern und ſeyd treu in dem Be-
ruf, in welchen er euch ſetzet. Ueber-
haupt ſehet dahin, daß ihr ſeinem Mei-
ſterſtuͤcke, dieſer Welt, zu keinem Uebel-
ſtande und Unehre gereichet, ſondern laſ-
ſet euer Licht, das Licht eurer goͤttlichen
Erkaͤntniß und Tugenden leuchten vor
den Leuten, daß ſie eure gute Wercke ſe-
hen und gleichfals GOtt zu preiſen be-
wogen werden. Man erkenne hieraus,
wie man GOtt auch beſonders durch al-
lerhand Arbeit ſeines Berufs ehren und
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