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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.

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Anhang
zu der
Achten Betrachtung,
Darinne
Verschiedene Bewegungsgründe
zur Tugend aus der Gnugthuung
JEsu hergeleitet werden.
§. 1.
Es giebt
mancher-
lei Bewe-
gungs
gründe
zum Gu-
ten.

Es giebt vielerlei Bewegungs-
gründe, die uns reitzen können
das Gute zu thun und das Bö-
se zu lassen, die Tugend zu lieben und
die Laster zu verabscheuen. Die ersten
liegen in der innern Beschaffenheit des
Bösen und Guten selbst. Das Gute
hat die Natur, daß es freie Geister
glücklich und vergnügt macht; das Bö-
se aber stürtzt vermöge seines inneren
Wesens den, der es liebt, in Unglück.
(siehe Betracht. VIII. §. 9.) Die Na-
tur des Bösen und Guten befiehlt uns
daher schon, was wir thun und lassen
müssen, wenn wir anders der natürli-
chen Begierde zur Glückseeligkeit gemäß
leben wollen. Die Natur der bösen und
guten Handlungen, und die Reihe der

Din-




Anhang
zu der
Achten Betrachtung,
Darinne
Verſchiedene Bewegungsgruͤnde
zur Tugend aus der Gnugthuung
JEſu hergeleitet werden.
§. 1.
Es giebt
mancher-
lei Bewe-
gungs
gruͤnde
zum Gu-
ten.

Es giebt vielerlei Bewegungs-
gruͤnde, die uns reitzen koͤnnen
das Gute zu thun und das Boͤ-
ſe zu laſſen, die Tugend zu lieben und
die Laſter zu verabſcheuen. Die erſten
liegen in der innern Beſchaffenheit des
Boͤſen und Guten ſelbſt. Das Gute
hat die Natur, daß es freie Geiſter
gluͤcklich und vergnuͤgt macht; das Boͤ-
ſe aber ſtuͤrtzt vermoͤge ſeines inneren
Weſens den, der es liebt, in Ungluͤck.
(ſiehe Betracht. VIII. §. 9.) Die Na-
tur des Boͤſen und Guten befiehlt uns
daher ſchon, was wir thun und laſſen
muͤſſen, wenn wir anders der natuͤrli-
chen Begierde zur Gluͤckſeeligkeit gemaͤß
leben wollen. Die Natur der boͤſen und
guten Handlungen, und die Reihe der

Din-
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[424[420]/0456] Anhang zu der Achten Betrachtung, Darinne Verſchiedene Bewegungsgruͤnde zur Tugend aus der Gnugthuung JEſu hergeleitet werden. §. 1. Es giebt vielerlei Bewegungs- gruͤnde, die uns reitzen koͤnnen das Gute zu thun und das Boͤ- ſe zu laſſen, die Tugend zu lieben und die Laſter zu verabſcheuen. Die erſten liegen in der innern Beſchaffenheit des Boͤſen und Guten ſelbſt. Das Gute hat die Natur, daß es freie Geiſter gluͤcklich und vergnuͤgt macht; das Boͤ- ſe aber ſtuͤrtzt vermoͤge ſeines inneren Weſens den, der es liebt, in Ungluͤck. (ſiehe Betracht. VIII. §. 9.) Die Na- tur des Boͤſen und Guten befiehlt uns daher ſchon, was wir thun und laſſen muͤſſen, wenn wir anders der natuͤrli- chen Begierde zur Gluͤckſeeligkeit gemaͤß leben wollen. Die Natur der boͤſen und guten Handlungen, und die Reihe der Din-

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 424[420]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/456>, abgerufen am 22.12.2024.