eine Beleidigung der göttlichen Majestät ist, wird in der Schrift eine Schuld genen- net, womit wir GOtt verhaftet, und die wir nicht anders, als mit ewigem Gefäng- niß, bezahlen können. Matth. Cap. 6. v. 12. Cap. 18. v. 24. 32 - 35. Das Leben Christi heisset im Gegentheil das Lösegeld, so er für uns, oder nach dem Grundtext an unser statt, dahin gegeben, und damit be- zahlet. Matth. C. 20. v. 28. 1 Tim. C. 2. v. 6. Diese Stellen sind vollkommen klar, und erhärten ausdrücklich, daß JE- sus an unser statt gelitten und sein Leben gelassen, und dadurch etwas geleistet, welches uns von GOtt zugerechnet wird. Sein dahin gegebenes Leben ist die Be- zahlung für unsere Schuld, und das Löse- geld, womit wir von der Strafe unserer Sünden loßgekauft worden. Man neh- me aus diesen gantz deutlichen Stellen ab, was die heiligen Verfasser der Offenbah- rung haben wollen, wenn sie sagen: Chri- stus hat unsere Sünde selbst geopfert (nach dem Grundtext getragen, auf sich genommen) an seinem Leibe auf dem Holtz 1 Pet. Cap. 2. v. 24. GOtt hat den, der von keiner Sünde wuste, für uns zur Sünde gemacht 1 Cor. Cap. 5. v. 21. Christus hat einmal gelitten für uns, der Gerechte für die Ungerechten, 1 Petr. C. 3. v. 18. Christus hat für alle den Tod
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eine Beleidigung der goͤttlichen Majeſtaͤt iſt, wird in der Schrift eine Schuld genen- net, womit wir GOtt verhaftet, und die wir nicht anders, als mit ewigem Gefaͤng- niß, bezahlen koͤnnen. Matth. Cap. 6. v. 12. Cap. 18. v. 24. 32 - 35. Das Leben Chriſti heiſſet im Gegentheil das Loͤſegeld, ſo er fuͤr uns, oder nach dem Grundtext an unſer ſtatt, dahin gegeben, und damit be- zahlet. Matth. C. 20. v. 28. 1 Tim. C. 2. v. 6. Dieſe Stellen ſind vollkommen klar, und erhaͤrten ausdruͤcklich, daß JE- ſus an unſer ſtatt gelitten und ſein Leben gelaſſen, und dadurch etwas geleiſtet, welches uns von GOtt zugerechnet wird. Sein dahin gegebenes Leben iſt die Be- zahlung fuͤr unſere Schuld, und das Loͤſe- geld, womit wir von der Strafe unſerer Suͤnden loßgekauft worden. Man neh- me aus dieſen gantz deutlichen Stellen ab, was die heiligen Verfaſſer der Offenbah- rung haben wollen, wenn ſie ſagen: Chri- ſtus hat unſere Suͤnde ſelbſt geopfert (nach dem Grundtext getragen, auf ſich genommen) an ſeinem Leibe auf dem Holtz 1 Pet. Cap. 2. v. 24. GOtt hat den, der von keiner Suͤnde wuſte, fuͤr uns zur Suͤnde gemacht 1 Cor. Cap. 5. v. 21. Chriſtus hat einmal gelitten fuͤr uns, der Gerechte fuͤr die Ungerechten, 1 Petr. C. 3. v. 18. Chriſtus hat fuͤr alle den Tod
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eine Beleidigung der goͤttlichen Majeſtaͤt
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12. Cap. 18. v. 24. 32 - 35. Das Leben
Chriſti heiſſet im Gegentheil das Loͤſegeld,
ſo er fuͤr uns, oder nach dem Grundtext an
unſer ſtatt, dahin gegeben, und damit be-
zahlet. Matth. C. 20. v. 28. 1 Tim. C.
2. v. 6. Dieſe Stellen ſind vollkommen
klar, und erhaͤrten ausdruͤcklich, daß JE-
ſus an unſer ſtatt gelitten und ſein Leben
gelaſſen, und dadurch etwas geleiſtet,
welches uns von GOtt zugerechnet wird.
Sein dahin gegebenes Leben iſt die Be-
zahlung fuͤr unſere Schuld, und das Loͤſe-
geld, womit wir von der Strafe unſerer
Suͤnden loßgekauft worden. Man neh-
me aus dieſen gantz deutlichen Stellen ab,
was die heiligen Verfaſſer der Offenbah-
rung haben wollen, wenn ſie ſagen: Chri-
ſtus hat unſere Suͤnde ſelbſt geopfert
(nach dem Grundtext getragen, auf ſich
genommen) an ſeinem Leibe auf dem Holtz
1 Pet. Cap. 2. v. 24. GOtt hat den, der
von keiner Suͤnde wuſte, fuͤr uns zur
Suͤnde gemacht 1 Cor. Cap. 5. v. 21.
Chriſtus hat einmal gelitten fuͤr uns, der
Gerechte fuͤr die Ungerechten, 1 Petr. C.
3. v. 18. Chriſtus hat fuͤr alle den Tod
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 357[353]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/389>, abgerufen am 22.11.2024.
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