ter eine Wohnung, welche den Teuffeln und lasterhafften Menschen nach diesem Le- ben vorbehalten ist, und in welcher sie be- trübtere Folgen ihrer Sünden empfinden werden als in dieser Welt. Siehe Luc. 16. v. 23. Marc. 9. v. 43. 45. Matth. 10. v. 28. Cap. 25. v. 41. Offenb. Joh. 20. v. 10.
§. 31.
Da nun so wol der Teuffel als derDie Bür- ger der Höllen. Menschen, welche die Sünde lieben, eine sehr grosse Anzahl ist, so muß man auch die Hölle als ein Reich ansehen, welches mit den weitläufftigsten Grentzen umgeben. Wir wollen so wol auf die Bürger als auf die äussere Beschaffenheit desselben un- sere Gedancken ein wenig richten. Die Bürger sind von gar schlechter Art. Sie lieben die Sünde, welche ihnen die Ge- wohnheit so angenehm gemacht, daß sie das gröste Mißvergnügen empfinden, wenn sie ihre verderbten Begierden nicht in ver- bothenen Dingen sättigen sollen. Die bö- sen Neigungen haben eine solche Macht über sie bekommen, daß sie es vor unmög- lich halten selbige zu unterdrucken und se- ligern Trieben Platz zu geben. Sie wen- den dannenhero wenige oder nicht gnug-
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ter eine Wohnung, welche den Teuffeln und laſterhafften Menſchen nach dieſem Le- ben vorbehalten iſt, und in welcher ſie be- truͤbtere Folgen ihrer Suͤnden empfinden werden als in dieſer Welt. Siehe Luc. 16. v. 23. Marc. 9. v. 43. 45. Matth. 10. v. 28. Cap. 25. v. 41. Offenb. Joh. 20. v. 10.
§. 31.
Da nun ſo wol der Teuffel als derDie Buͤr- ger der Hoͤllen. Menſchen, welche die Suͤnde lieben, eine ſehr groſſe Anzahl iſt, ſo muß man auch die Hoͤlle als ein Reich anſehen, welches mit den weitlaͤufftigſten Grentzen umgeben. Wir wollen ſo wol auf die Buͤrger als auf die aͤuſſere Beſchaffenheit deſſelben un- ſere Gedancken ein wenig richten. Die Buͤrger ſind von gar ſchlechter Art. Sie lieben die Suͤnde, welche ihnen die Ge- wohnheit ſo angenehm gemacht, daß ſie das groͤſte Mißvergnuͤgen empfinden, wenn ſie ihre verderbten Begierden nicht in ver- bothenen Dingen ſaͤttigen ſollen. Die boͤ- ſen Neigungen haben eine ſolche Macht uͤber ſie bekommen, daß ſie es vor unmoͤg- lich halten ſelbige zu unterdrucken und ſe- ligern Trieben Platz zu geben. Sie wen- den dannenhero wenige oder nicht gnug-
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[179[175]/0211]
ter eine Wohnung, welche den Teuffeln
und laſterhafften Menſchen nach dieſem Le-
ben vorbehalten iſt, und in welcher ſie be-
truͤbtere Folgen ihrer Suͤnden empfinden
werden als in dieſer Welt. Siehe Luc. 16.
v. 23. Marc. 9. v. 43. 45. Matth. 10. v. 28.
Cap. 25. v. 41. Offenb. Joh. 20. v. 10.
§. 31.
Da nun ſo wol der Teuffel als der
Menſchen, welche die Suͤnde lieben, eine
ſehr groſſe Anzahl iſt, ſo muß man auch
die Hoͤlle als ein Reich anſehen, welches
mit den weitlaͤufftigſten Grentzen umgeben.
Wir wollen ſo wol auf die Buͤrger als
auf die aͤuſſere Beſchaffenheit deſſelben un-
ſere Gedancken ein wenig richten. Die
Buͤrger ſind von gar ſchlechter Art. Sie
lieben die Suͤnde, welche ihnen die Ge-
wohnheit ſo angenehm gemacht, daß ſie
das groͤſte Mißvergnuͤgen empfinden, wenn
ſie ihre verderbten Begierden nicht in ver-
bothenen Dingen ſaͤttigen ſollen. Die boͤ-
ſen Neigungen haben eine ſolche Macht
uͤber ſie bekommen, daß ſie es vor unmoͤg-
lich halten ſelbige zu unterdrucken und ſe-
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den dannenhero wenige oder nicht gnug-
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Die Buͤr-
ger der
Hoͤllen.
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 179[175]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/211>, abgerufen am 20.11.2024.
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