Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.die gröste Hinderniß gegeben haben. Chri- stus würde den Juden widerstanden und abermahls bezeuget haben, sein Reich sey nicht von dieser Welt. Er würde sie in ihrer Wuth und Aufruhr haben verlassen müssen, und wenn denn die Macht der Römer sie überschwemmet, und, wie her- nach bey ihren unvernünftigen Empörun- gen geschehen, ihre Städte zerstöhret und sie theils durch die Schärffe des Schwerd- tes aufgerieben, theils in die betrübte Ge- fangenschaft geführet hätte, würden sie JEsum eben so wenig für den Meßias ge- halten haben, als so geschahe. Konnten sie, da er die Teufel austrieb, sprechen, er treibe die Teufel durch Beelzebub den Obersten der Teufel aus, so würden sie auch hernach gesagt haben, er ist durch Beelzebub vom Creutze gestiegen. Die Juden würden also durch das blosse Her- absteigen vom Creutze nicht seyn gewon- nen worden, weil JEsus doch ihren Hochmuth durch Anrichtung eines weltli- chen Reichs nicht hätte sättigen können, sondern sie vielmehr zur Demuth und Ge- horsahm vermahnen müssen. §. 7. Die Heiden aber würden dadurch auf wür-
die groͤſte Hinderniß gegeben haben. Chri- ſtus wuͤrde den Juden widerſtanden und abermahls bezeuget haben, ſein Reich ſey nicht von dieſer Welt. Er wuͤrde ſie in ihrer Wuth und Aufruhr haben verlaſſen muͤſſen, und wenn denn die Macht der Roͤmer ſie uͤberſchwemmet, und, wie her- nach bey ihren unvernuͤnftigen Empoͤrun- gen geſchehen, ihre Staͤdte zerſtoͤhret und ſie theils durch die Schaͤrffe des Schwerd- tes aufgerieben, theils in die betruͤbte Ge- fangenſchaft gefuͤhret haͤtte, wuͤrden ſie JEſum eben ſo wenig fuͤr den Meßias ge- halten haben, als ſo geſchahe. Konnten ſie, da er die Teufel austrieb, ſprechen, er treibe die Teufel durch Beelzebub den Oberſten der Teufel aus, ſo wuͤrden ſie auch hernach geſagt haben, er iſt durch Beelzebub vom Creutze geſtiegen. Die Juden wuͤrden alſo durch das bloſſe Her- abſteigen vom Creutze nicht ſeyn gewon- nen worden, weil JEſus doch ihren Hochmuth durch Anrichtung eines weltli- chen Reichs nicht haͤtte ſaͤttigen koͤnnen, ſondern ſie vielmehr zur Demuth und Ge- horſahm vermahnen muͤſſen. §. 7. Die Heiden aber wuͤrden dadurch auf wuͤr-
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die groͤſte Hinderniß gegeben haben. Chri-
ſtus wuͤrde den Juden widerſtanden und
abermahls bezeuget haben, ſein Reich ſey
nicht von dieſer Welt. Er wuͤrde ſie in
ihrer Wuth und Aufruhr haben verlaſſen
muͤſſen, und wenn denn die Macht der
Roͤmer ſie uͤberſchwemmet, und, wie her-
nach bey ihren unvernuͤnftigen Empoͤrun-
gen geſchehen, ihre Staͤdte zerſtoͤhret und
ſie theils durch die Schaͤrffe des Schwerd-
tes aufgerieben, theils in die betruͤbte Ge-
fangenſchaft gefuͤhret haͤtte, wuͤrden ſie
JEſum eben ſo wenig fuͤr den Meßias ge-
halten haben, als ſo geſchahe. Konnten
ſie, da er die Teufel austrieb, ſprechen,
er treibe die Teufel durch Beelzebub den
Oberſten der Teufel aus, ſo wuͤrden ſie
auch hernach geſagt haben, er iſt durch
Beelzebub vom Creutze geſtiegen. Die
Juden wuͤrden alſo durch das bloſſe Her-
abſteigen vom Creutze nicht ſeyn gewon-
nen worden, weil JEſus doch ihren
Hochmuth durch Anrichtung eines weltli-
chen Reichs nicht haͤtte ſaͤttigen koͤnnen,
ſondern ſie vielmehr zur Demuth und Ge-
horſahm vermahnen muͤſſen.
§. 7.
Die Heiden aber wuͤrden dadurch auf
das allerheftigſte wider die Chriſtliche Re-
ligion ſeyn aufgebracht worden. Sie
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