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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.

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chen Fehler begehen, und machten, daß die
Feder zu dem ersten Aufsatze mit grosser
Furcht ansetzte. Und würde mich viel-
leicht zu dessen letztern Ausarbeitung, wel-
che hiermit überliefere, nicht entschlossen
haben, wenn mich nicht mit der Hoffnung
geschmeichelt, es würde der Geneigte Le-
ser solche Fehler mit eben derselben Gelin-
digkeit übersehen als diejenigen, welche in
das erste Stück mit einschleichen lassen,
und das sich vielleicht Gönnere und gute
Freunde finden würden, welche durch ihre
gründlichere Einsicht zu derselben Verbes-
serung Gelegenheit gäben.

§. 2.

Wenn wir aber die weise und gütigeBeschrei-
bung des
Him-
mels.

Absicht GOttes bey dem Himmel und
der Hölle in etwas begreiffen wollen; so
ist nöthig, daß wir beyder Beschaffenheit
und Umstände ein wenig berühren, und
daraus den Schluß auf die göttliche Ab-
sicht machen. Wir begeben uns zwar in
ein Feld, in welchem viele Gelelehrte, theils
mit Leutseligkeit, theils aber auch mit
grossem Ungestüm gegen einander fechten:
ich will mich aber bemühen, diesen streiten-
den Partheien nicht zu nahe zu kommen,
und an ihrem Streit, so viel als möglich,

keinen
G 3





chen Fehler begehen, und machten, daß die
Feder zu dem erſten Aufſatze mit groſſer
Furcht anſetzte. Und wuͤrde mich viel-
leicht zu deſſen letztern Ausarbeitung, wel-
che hiermit uͤberliefere, nicht entſchloſſen
haben, wenn mich nicht mit der Hoffnung
geſchmeichelt, es wuͤrde der Geneigte Le-
ſer ſolche Fehler mit eben derſelben Gelin-
digkeit uͤberſehen als diejenigen, welche in
das erſte Stuͤck mit einſchleichen laſſen,
und das ſich vielleicht Goͤnnere und gute
Freunde finden wuͤrden, welche durch ihre
gruͤndlichere Einſicht zu derſelben Verbeſ-
ſerung Gelegenheit gaͤben.

§. 2.

Wenn wir aber die weiſe und guͤtigeBeſchrei-
bung des
Him-
mels.

Abſicht GOttes bey dem Himmel und
der Hoͤlle in etwas begreiffen wollen; ſo
iſt noͤthig, daß wir beyder Beſchaffenheit
und Umſtaͤnde ein wenig beruͤhren, und
daraus den Schluß auf die goͤttliche Ab-
ſicht machen. Wir begeben uns zwar in
ein Feld, in welchem viele Gelelehrte, theils
mit Leutſeligkeit, theils aber auch mit
groſſem Ungeſtuͤm gegen einander fechten:
ich will mich aber bemuͤhen, dieſen ſtreiten-
den Partheien nicht zu nahe zu kommen,
und an ihrem Streit, ſo viel als moͤglich,

keinen
G 3
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[101[97]/0133] chen Fehler begehen, und machten, daß die Feder zu dem erſten Aufſatze mit groſſer Furcht anſetzte. Und wuͤrde mich viel- leicht zu deſſen letztern Ausarbeitung, wel- che hiermit uͤberliefere, nicht entſchloſſen haben, wenn mich nicht mit der Hoffnung geſchmeichelt, es wuͤrde der Geneigte Le- ſer ſolche Fehler mit eben derſelben Gelin- digkeit uͤberſehen als diejenigen, welche in das erſte Stuͤck mit einſchleichen laſſen, und das ſich vielleicht Goͤnnere und gute Freunde finden wuͤrden, welche durch ihre gruͤndlichere Einſicht zu derſelben Verbeſ- ſerung Gelegenheit gaͤben. §. 2. Wenn wir aber die weiſe und guͤtige Abſicht GOttes bey dem Himmel und der Hoͤlle in etwas begreiffen wollen; ſo iſt noͤthig, daß wir beyder Beſchaffenheit und Umſtaͤnde ein wenig beruͤhren, und daraus den Schluß auf die goͤttliche Ab- ſicht machen. Wir begeben uns zwar in ein Feld, in welchem viele Gelelehrte, theils mit Leutſeligkeit, theils aber auch mit groſſem Ungeſtuͤm gegen einander fechten: ich will mich aber bemuͤhen, dieſen ſtreiten- den Partheien nicht zu nahe zu kommen, und an ihrem Streit, ſo viel als moͤglich, keinen Beſchrei- bung des Him- mels. G 3

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 101[97]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/133>, abgerufen am 22.12.2024.