zu denken, und Carl, den Topinambu, nicht mehr so grausam vorzieht. Sein Virtuoso ist ordentlich verliebt in ihn. In etlichen Wochen soll er schon die Ouvertüre vom Deserteur spie- len; und aus Lücile und andern Operetten, die er aufführen sah, geigt er eine Menge Sachen mit einer solchen Herzenslust, daß man sich gern dünken läßt, er mache es so schön wie möglich. Gewiß der Junge wird ganz musika- lisch, und verdient den ersten Platz in meiner Capelle; und ich habe es geschworen, kein an- derer soll ihn darum bringen. -- Auch Herr Bering und Herr Kamp rühmen ihn sehr; und da Georg ihn nun alle Tage fein ordentlich frisiret, so würdest Du viel Freude an ihm er- leben. Von diesem kleinen Heinrich verkün- digt Heinrich der Große, daß er bey un- serm Geschlechte dereinst in hohem Ansehen stehen, und zu großen Ehren gelangen werde. In der That wird seine Bildung täglich einneh- mender. Aber, ach, der Knoten, der Knoten unter dem Kinn! Beym Ansehen nimmt man ihn nicht wahr; aber ich habe ihn in allen Fin-
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zu denken, und Carl, den Topinambu, nicht mehr ſo grauſam vorzieht. Sein Virtuoſo iſt ordentlich verliebt in ihn. In etlichen Wochen ſoll er ſchon die Ouvertuͤre vom Deſerteur ſpie- len; und aus Luͤcile und andern Operetten, die er auffuͤhren ſah, geigt er eine Menge Sachen mit einer ſolchen Herzensluſt, daß man ſich gern duͤnken laͤßt, er mache es ſo ſchoͤn wie moͤglich. Gewiß der Junge wird ganz muſika- liſch, und verdient den erſten Platz in meiner Capelle; und ich habe es geſchworen, kein an- derer ſoll ihn darum bringen. — Auch Herr Bering und Herr Kamp ruͤhmen ihn ſehr; und da Georg ihn nun alle Tage fein ordentlich friſiret, ſo wuͤrdeſt Du viel Freude an ihm er- leben. Von dieſem kleinen Heinrich verkuͤn- digt Heinrich der Große, daß er bey un- ſerm Geſchlechte dereinſt in hohem Anſehen ſtehen, und zu großen Ehren gelangen werde. In der That wird ſeine Bildung taͤglich einneh- mender. Aber, ach, der Knoten, der Knoten unter dem Kinn! Beym Anſehen nimmt man ihn nicht wahr; aber ich habe ihn in allen Fin-
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zu denken, und Carl, den Topinambu, nicht
mehr ſo grauſam vorzieht. Sein Virtuoſo iſt
ordentlich verliebt in ihn. In etlichen Wochen
ſoll er ſchon die Ouvertuͤre vom Deſerteur ſpie-
len; und aus Luͤcile und andern Operetten, die er
auffuͤhren ſah, geigt er eine Menge Sachen
mit einer ſolchen Herzensluſt, daß man ſich
gern duͤnken laͤßt, er mache es ſo ſchoͤn wie
moͤglich. Gewiß der Junge wird ganz muſika-
liſch, und verdient den erſten Platz in meiner
Capelle; und ich habe es geſchworen, kein an-
derer ſoll ihn darum bringen. — Auch Herr
Bering und Herr Kamp ruͤhmen ihn ſehr; und
da Georg ihn nun alle Tage fein ordentlich
friſiret, ſo wuͤrdeſt Du viel Freude an ihm er-
leben. Von dieſem kleinen Heinrich verkuͤn-
digt Heinrich der Große, daß er bey un-
ſerm Geſchlechte dereinſt in hohem Anſehen
ſtehen, und zu großen Ehren gelangen werde.
In der That wird ſeine Bildung taͤglich einneh-
mender. Aber, ach, der Knoten, der Knoten
unter dem Kinn! Beym Anſehen nimmt man
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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/87>, abgerufen am 22.11.2024.
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