Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite
VI.
Beylage zu Clerdons Briefe.

Eduard an Clerdon.

Es war gar nichts von einem Schlagflusse,
mein Bester, was Ihnen so fürchterlich be-
schrieben worden ist; nur ein heftiger Schwin-
del, der seine guten Ursachen hatte. Es ist
nun wieder besser, und mir nicht mehr bey
Strafe -- des ewigen Lebens, oder -- des
Tollhauses verboten, zu lesen, zu schreiben,
oder sonst etwas menschliches zu beginnen.
Auch scheint die Sonne wieder am heitern
Himmel; die Luft ist still; ich und die ganze
Natur, wir sind bey gutem Humor.

In unserm C * * heißt es also, ich sey der
Frau von Kambeck im Netze; oder noch bes-
ser: ich liege ihr zu Füssen, bete sie an?
Mag es doch! Aber Sie, lieber Clerdon,

VI.
Beylage zu Clerdons Briefe.

Eduard an Clerdon.

Es war gar nichts von einem Schlagfluſſe,
mein Beſter, was Ihnen ſo fuͤrchterlich be-
ſchrieben worden iſt; nur ein heftiger Schwin-
del, der ſeine guten Urſachen hatte. Es iſt
nun wieder beſſer, und mir nicht mehr bey
Strafe — des ewigen Lebens, oder — des
Tollhauſes verboten, zu leſen, zu ſchreiben,
oder ſonſt etwas menſchliches zu beginnen.
Auch ſcheint die Sonne wieder am heitern
Himmel; die Luft iſt ſtill; ich und die ganze
Natur, wir ſind bey gutem Humor.

In unſerm C * * heißt es alſo, ich ſey der
Frau von Kambeck im Netze; oder noch beſ-
ſer: ich liege ihr zu Fuͤſſen, bete ſie an?
Mag es doch! Aber Sie, lieber Clerdon,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0074" n="36"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">VI.</hi><lb/>
Beylage zu Clerdons Briefe.</hi> </head><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <div n="3">
            <head>Eduard an Clerdon.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">E</hi>s war gar nichts von einem Schlagflu&#x017F;&#x017F;e,<lb/>
mein Be&#x017F;ter, was Ihnen &#x017F;o fu&#x0364;rchterlich be-<lb/>
&#x017F;chrieben worden i&#x017F;t; nur ein heftiger Schwin-<lb/>
del, der &#x017F;eine guten Ur&#x017F;achen hatte. Es i&#x017F;t<lb/>
nun wieder be&#x017F;&#x017F;er, und mir nicht mehr bey<lb/>
Strafe &#x2014; des ewigen Lebens, oder &#x2014; des<lb/>
Tollhau&#x017F;es verboten, zu le&#x017F;en, zu &#x017F;chreiben,<lb/>
oder &#x017F;on&#x017F;t etwas men&#x017F;chliches zu beginnen.<lb/>
Auch &#x017F;cheint die Sonne wieder am heitern<lb/>
Himmel; die Luft i&#x017F;t &#x017F;till; ich und die ganze<lb/>
Natur, wir &#x017F;ind bey gutem Humor.</p><lb/>
            <p>In un&#x017F;erm C * * heißt es al&#x017F;o, ich &#x017F;ey der<lb/>
Frau von Kambeck im Netze; oder noch be&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er: ich liege ihr zu Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, bete &#x017F;ie an?<lb/>
Mag es doch! Aber Sie, lieber Clerdon,<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[36/0074] VI. Beylage zu Clerdons Briefe. Eduard an Clerdon. Es war gar nichts von einem Schlagfluſſe, mein Beſter, was Ihnen ſo fuͤrchterlich be- ſchrieben worden iſt; nur ein heftiger Schwin- del, der ſeine guten Urſachen hatte. Es iſt nun wieder beſſer, und mir nicht mehr bey Strafe — des ewigen Lebens, oder — des Tollhauſes verboten, zu leſen, zu ſchreiben, oder ſonſt etwas menſchliches zu beginnen. Auch ſcheint die Sonne wieder am heitern Himmel; die Luft iſt ſtill; ich und die ganze Natur, wir ſind bey gutem Humor. In unſerm C * * heißt es alſo, ich ſey der Frau von Kambeck im Netze; oder noch beſ- ſer: ich liege ihr zu Fuͤſſen, bete ſie an? Mag es doch! Aber Sie, lieber Clerdon,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/74
Zitationshilfe: Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/74>, abgerufen am 24.11.2024.