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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792.

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verwundet mich. So von allen Seiten ange-
fochten, jedermanns Hand wider mich, ist
doch meine Hand, ich schwöre Euch, wider kei-
nen. Ich sehe immer noch viel Liebes und Gu-
tes an den Menschen. Da habe ich hier ei-
nige rosenwangichte Mädchen, die mich durch-
aus erquicken, so oft sie mir begegnen. Es
wird einem unter ihnen, als wandelte man zur
Frühlingszeit in einem Blüthenregen. So voll
Muth, so voll Lust sind sie, daß sie Hülfe ru-
fen müssen. Da hangen Sie denn an meinen
Armen, an meinem Halse; entladen ihre Lip-
pen, und lassen in ihren schuldlosen Augen mich
einen Zauber finden, womit ich alles vergesse.
Mit einer Wonne drücke ich sie dann an mein
Herz, fast als wenn es Liebe, daurende
Liebe
wäre. Und seht, gerade so treibe ichs
mit hundert andern Dingen; lasse alles gut
seyn, und mir zu gute kommen, was nur gut
seyn mag. Ich werfe nichts auf den Boden,
trete nichts unter die Füße; mag aber auch
nichts aufspeichern von Menschen Gunst und
Achtung. Seht, wenn es mir wohl einmal

wird,

verwundet mich. So von allen Seiten ange-
fochten, jedermanns Hand wider mich, iſt
doch meine Hand, ich ſchwoͤre Euch, wider kei-
nen. Ich ſehe immer noch viel Liebes und Gu-
tes an den Menſchen. Da habe ich hier ei-
nige roſenwangichte Maͤdchen, die mich durch-
aus erquicken, ſo oft ſie mir begegnen. Es
wird einem unter ihnen, als wandelte man zur
Fruͤhlingszeit in einem Bluͤthenregen. So voll
Muth, ſo voll Luſt ſind ſie, daß ſie Huͤlfe ru-
fen muͤſſen. Da hangen Sie denn an meinen
Armen, an meinem Halſe; entladen ihre Lip-
pen, und laſſen in ihren ſchuldloſen Augen mich
einen Zauber finden, womit ich alles vergeſſe.
Mit einer Wonne druͤcke ich ſie dann an mein
Herz, faſt als wenn es Liebe, daurende
Liebe
waͤre. Und ſeht, gerade ſo treibe ichs
mit hundert andern Dingen; laſſe alles gut
ſeyn, und mir zu gute kommen, was nur gut
ſeyn mag. Ich werfe nichts auf den Boden,
trete nichts unter die Fuͤße; mag aber auch
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Achtung. Seht, wenn es mir wohl einmal

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[16/0054] verwundet mich. So von allen Seiten ange- fochten, jedermanns Hand wider mich, iſt doch meine Hand, ich ſchwoͤre Euch, wider kei- nen. Ich ſehe immer noch viel Liebes und Gu- tes an den Menſchen. Da habe ich hier ei- nige roſenwangichte Maͤdchen, die mich durch- aus erquicken, ſo oft ſie mir begegnen. Es wird einem unter ihnen, als wandelte man zur Fruͤhlingszeit in einem Bluͤthenregen. So voll Muth, ſo voll Luſt ſind ſie, daß ſie Huͤlfe ru- fen muͤſſen. Da hangen Sie denn an meinen Armen, an meinem Halſe; entladen ihre Lip- pen, und laſſen in ihren ſchuldloſen Augen mich einen Zauber finden, womit ich alles vergeſſe. Mit einer Wonne druͤcke ich ſie dann an mein Herz, faſt als wenn es Liebe, daurende Liebe waͤre. Und ſeht, gerade ſo treibe ichs mit hundert andern Dingen; laſſe alles gut ſeyn, und mir zu gute kommen, was nur gut ſeyn mag. Ich werfe nichts auf den Boden, trete nichts unter die Fuͤße; mag aber auch nichts aufſpeichern von Menſchen Gunſt und Achtung. Seht, wenn es mir wohl einmal wird,

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Zitationshilfe: Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/54>, abgerufen am 22.11.2024.