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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792.

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Plato äussert sich auf eine merkwürdige
Weise über diesen Gegenstand. Kühn weist
er, in der Reihe der Dinge, dem Unendlichen
die Unterste; dem Maaß, welches das
Endliche mit dem Unendlichen vereinigt, und
wirkliche Dinge zuerst ans Licht bringt,
die Oberste Stelle an. Er setzt einen Gott
voraus, der ein Geist, ein besonnenes per-
sönliches Wesen ist, als den Urheber aller Din-
ge, durch die Vollkommenheit seines
Willens
(*).

(*) Im Philebus. Plato versteht unter dem
Unendlichen das Unbestimmte, welches unter
dem Bilde von Mehr oder Weniger
allein gedacht, aber, als an sich wirklich,
nie vorgestellt werden kann.
Dem Unendlichen setzt er entgegen -- nicht
das Endliche, sondern -- das Ewige, Al-
lein Wahre
und Wirkliche, durch
welches alle Dinge sind und erkannt werden,
in so fern sie erkannt werden können und
ein wirkliches Daseyn besitzen.

Plato aͤuſſert ſich auf eine merkwuͤrdige
Weiſe uͤber dieſen Gegenſtand. Kuͤhn weiſt
er, in der Reihe der Dinge, dem Unendlichen
die Unterſte; dem Maaß, welches das
Endliche mit dem Unendlichen vereinigt, und
wirkliche Dinge zuerſt ans Licht bringt,
die Oberſte Stelle an. Er ſetzt einen Gott
voraus, der ein Geiſt, ein beſonnenes per-
ſoͤnliches Weſen iſt, als den Urheber aller Din-
ge, durch die Vollkommenheit ſeines
Willens
(*).

(*) Im Philebus. Plato verſteht unter dem
Unendlichen das Unbeſtimmte, welches unter
dem Bilde von Mehr oder Weniger
allein gedacht, aber, als an ſich wirklich,
nie vorgeſtellt werden kann.
Dem Unendlichen ſetzt er entgegen — nicht
das Endliche, ſondern — das Ewige, Al-
lein Wahre
und Wirkliche, durch
welches alle Dinge ſind und erkannt werden,
in ſo fern ſie erkannt werden koͤnnen und
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[310/0348] Plato aͤuſſert ſich auf eine merkwuͤrdige Weiſe uͤber dieſen Gegenſtand. Kuͤhn weiſt er, in der Reihe der Dinge, dem Unendlichen die Unterſte; dem Maaß, welches das Endliche mit dem Unendlichen vereinigt, und wirkliche Dinge zuerſt ans Licht bringt, die Oberſte Stelle an. Er ſetzt einen Gott voraus, der ein Geiſt, ein beſonnenes per- ſoͤnliches Weſen iſt, als den Urheber aller Din- ge, durch die Vollkommenheit ſeines Willens (*). (*) Im Philebus. Plato verſteht unter dem Unendlichen das Unbeſtimmte, welches unter dem Bilde von Mehr oder Weniger allein gedacht, aber, als an ſich wirklich, nie vorgeſtellt werden kann. Dem Unendlichen ſetzt er entgegen — nicht das Endliche, ſondern — das Ewige, Al- lein Wahre und Wirkliche, durch welches alle Dinge ſind und erkannt werden, in ſo fern ſie erkannt werden koͤnnen und ein wirkliches Daſeyn beſitzen.

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Zitationshilfe: Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/348>, abgerufen am 22.11.2024.