Eine fürchterliche Bestimmung, dieser Eduard Allwill zu seyn! Unaufhörlich, auf so mancherley Weise bis ins Mark erschüttert; und die Menge tiefer Leiden in der Folge. Armer! -- daß Du nicht endlich mit zu Grunde gehest bey den Stößen, da alles an Dir zerschellt; oder erstickest unter dem Schutte.
Könnte ich nur jedes liebe unschuldige Ge- schöpf aus Deinem Bann entfernen! Ach, wie viele der Unglücklichen Du noch machen wirst, die Du ihrer eigentlichen Bestimmung, ihres natürlichen Verhältnisses entsetzen, sie aller Hal- tung für ihr künftiges Leben verlustig machen wirst! -- Gutes Mädchen, das sage ich nicht, daß er dich nicht liebt. Er liebt dich ge- wiß; mit mehr Wahrheit vielleicht, als kein anderer Mensch dich lieben könnte; liebt ge- rade alles wahrhaft Schätzbare an dir, gera- de das, worin deine gutgeschaffene Seele ihre angemessenste Thätigkeit, ihre eigenste Wonne, fühlet. Nicht wahr, das fühlst du, das
Eine fuͤrchterliche Beſtimmung, dieſer Eduard Allwill zu ſeyn! Unaufhoͤrlich, auf ſo mancherley Weiſe bis ins Mark erſchuͤttert; und die Menge tiefer Leiden in der Folge. Armer! — daß Du nicht endlich mit zu Grunde geheſt bey den Stoͤßen, da alles an Dir zerſchellt; oder erſtickeſt unter dem Schutte.
Koͤnnte ich nur jedes liebe unſchuldige Ge- ſchoͤpf aus Deinem Bann entfernen! Ach, wie viele der Ungluͤcklichen Du noch machen wirſt, die Du ihrer eigentlichen Beſtimmung, ihres natuͤrlichen Verhaͤltniſſes entſetzen, ſie aller Hal- tung fuͤr ihr kuͤnftiges Leben verluſtig machen wirſt! — Gutes Maͤdchen, das ſage ich nicht, daß er dich nicht liebt. Er liebt dich ge- wiß; mit mehr Wahrheit vielleicht, als kein anderer Menſch dich lieben koͤnnte; liebt ge- rade alles wahrhaft Schaͤtzbare an dir, gera- de das, worin deine gutgeſchaffene Seele ihre angemeſſenſte Thaͤtigkeit, ihre eigenſte Wonne, fuͤhlet. Nicht wahr, das fuͤhlſt du, das
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Eine fuͤrchterliche Beſtimmung, dieſer
Eduard Allwill zu ſeyn! Unaufhoͤrlich, auf ſo
mancherley Weiſe bis ins Mark erſchuͤttert;
und die Menge tiefer Leiden in der Folge.
Armer! — daß Du nicht endlich mit zu
Grunde geheſt bey den Stoͤßen, da alles an
Dir zerſchellt; oder erſtickeſt unter dem
Schutte.
Koͤnnte ich nur jedes liebe unſchuldige Ge-
ſchoͤpf aus Deinem Bann entfernen! Ach, wie
viele der Ungluͤcklichen Du noch machen wirſt,
die Du ihrer eigentlichen Beſtimmung, ihres
natuͤrlichen Verhaͤltniſſes entſetzen, ſie aller Hal-
tung fuͤr ihr kuͤnftiges Leben verluſtig machen
wirſt! — Gutes Maͤdchen, das ſage ich nicht,
daß er dich nicht liebt. Er liebt dich ge-
wiß; mit mehr Wahrheit vielleicht, als kein
anderer Menſch dich lieben koͤnnte; liebt ge-
rade alles wahrhaft Schaͤtzbare an dir, gera-
de das, worin deine gutgeſchaffene Seele ihre
angemeſſenſte Thaͤtigkeit, ihre eigenſte Wonne,
fuͤhlet. Nicht wahr, das fuͤhlſt du, das
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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/298>, abgerufen am 25.11.2024.
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