Gott selbst kann das Unmögliche nicht befeh- len, und es ist eine platte Unmöglichkeit, Et- was vorauszusetzen, was auf keine Art und Weise, in einer wirklichen Anschauung gegeben ist. Dieses aber sollen wir uns nicht einfallen lassen, und noch weniger in Erwägung zie- hen; damit wir nur ja vor der Niederträch- tigkeit, uns zu einem blinden Gehorsam zu bequemen, recht gesichert seyen. Sie fragen trotzig: was so ein Instinkt für sich aufzuweisen habe? Und wenn wir in aller Demuth antworten: er habe nichts, als seine Gewalt und Erstgeburt für sich aufzu- weisen; so ist ihnen das ein Gräuel.
Dennoch wollen sie das Ding des Gräuels nicht so ganz verbannen, daß sie ihm nicht einen Namen ließen; es soll ihm vielmehr, als dem allein wahrhaften Nicht-Nichts, die höchste Ehre gebühren und öffentlich be- zeugt werden. Diesem Dienste, gienge er auch, was nicht unmöglich ist, von Herzen, müssen wir uns widerwärtig zeigen, indem wir unse-
Gott ſelbſt kann das Unmoͤgliche nicht befeh- len, und es iſt eine platte Unmoͤglichkeit, Et- was vorauszuſetzen, was auf keine Art und Weiſe, in einer wirklichen Anſchauung gegeben iſt. Dieſes aber ſollen wir uns nicht einfallen laſſen, und noch weniger in Erwaͤgung zie- hen; damit wir nur ja vor der Niedertraͤch- tigkeit, uns zu einem blinden Gehorſam zu bequemen, recht geſichert ſeyen. Sie fragen trotzig: was ſo ein Inſtinkt fuͤr ſich aufzuweiſen habe? Und wenn wir in aller Demuth antworten: er habe nichts, als ſeine Gewalt und Erſtgeburt fuͤr ſich aufzu- weiſen; ſo iſt ihnen das ein Graͤuel.
Dennoch wollen ſie das Ding des Graͤuels nicht ſo ganz verbannen, daß ſie ihm nicht einen Namen ließen; es ſoll ihm vielmehr, als dem allein wahrhaften Nicht-Nichts, die hoͤchſte Ehre gebuͤhren und oͤffentlich be- zeugt werden. Dieſem Dienſte, gienge er auch, was nicht unmoͤglich iſt, von Herzen, muͤſſen wir uns widerwaͤrtig zeigen, indem wir unſe-
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Gott ſelbſt kann das Unmoͤgliche nicht befeh-
len, und es iſt eine platte Unmoͤglichkeit, Et-
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iſt. Dieſes aber ſollen wir uns nicht einfallen
laſſen, und noch weniger in Erwaͤgung zie-
hen; damit wir nur ja vor der Niedertraͤch-
tigkeit, uns zu einem blinden Gehorſam zu
bequemen, recht geſichert ſeyen. Sie fragen
trotzig: was ſo ein Inſtinkt fuͤr ſich
aufzuweiſen habe? Und wenn wir in
aller Demuth antworten: er habe nichts, als
ſeine Gewalt und Erſtgeburt fuͤr ſich aufzu-
weiſen; ſo iſt ihnen das ein Graͤuel.
Dennoch wollen ſie das Ding des Graͤuels
nicht ſo ganz verbannen, daß ſie ihm nicht
einen Namen ließen; es ſoll ihm vielmehr,
als dem allein wahrhaften Nicht-Nichts,
die hoͤchſte Ehre gebuͤhren und oͤffentlich be-
zeugt werden. Dieſem Dienſte, gienge er auch,
was nicht unmoͤglich iſt, von Herzen, muͤſſen
wir uns widerwaͤrtig zeigen, indem wir unſe-
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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/188>, abgerufen am 22.11.2024.
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