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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792.

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wovon sie so schläfrig geworden sey. Sie
schob es auf die Katzen, die mit ihrem ab-
scheulichen Geheule sie die vorige Nacht nicht
hätten ruhen lassen. Armes Kind! sagte
Clerdon; und wenn du erst wüßtest, was den
Kätzchen bey dem Heulen im Sinne liegt,
du würdest noch weniger schlafen können.
Darum will ichs dir jetzt zur Strafe erzäh-
len, weil du bey Tische genickt hast; und ich
bin gewiß, du nickst nicht mehr.

Am Anfange der Katzen wurde ein
bildschöner Kater einem bildschönen Kätzchen
hold, kreuzte ihm beständig vor den Augen
herum, und machte so lange, bis ihn das
Kätzchen gern sah. Einmal nun, da das gute
Kätzchen an der Zärtlichkeit seines Freundes
den größten Gefallen hatte, und vor Wonne,
sich ihn so ganz eigen gemacht zu haben, ausser
sich war, erscheint ein Mäuschen. Mein Ka-
ter, auf und davon, dem Mäuschen nach.
Und mein Kätzchen -- mit einem Zeterge-
schrey -- sinkt in Ohnmacht! Alle Kätzchen

wovon ſie ſo ſchlaͤfrig geworden ſey. Sie
ſchob es auf die Katzen, die mit ihrem ab-
ſcheulichen Geheule ſie die vorige Nacht nicht
haͤtten ruhen laſſen. Armes Kind! ſagte
Clerdon; und wenn du erſt wuͤßteſt, was den
Kaͤtzchen bey dem Heulen im Sinne liegt,
du wuͤrdeſt noch weniger ſchlafen koͤnnen.
Darum will ichs dir jetzt zur Strafe erzaͤh-
len, weil du bey Tiſche genickt haſt; und ich
bin gewiß, du nickſt nicht mehr.

Am Anfange der Katzen wurde ein
bildſchoͤner Kater einem bildſchoͤnen Kaͤtzchen
hold, kreuzte ihm beſtaͤndig vor den Augen
herum, und machte ſo lange, bis ihn das
Kaͤtzchen gern ſah. Einmal nun, da das gute
Kaͤtzchen an der Zaͤrtlichkeit ſeines Freundes
den groͤßten Gefallen hatte, und vor Wonne,
ſich ihn ſo ganz eigen gemacht zu haben, auſſer
ſich war, erſcheint ein Maͤuschen. Mein Ka-
ter, auf und davon, dem Maͤuschen nach.
Und mein Kaͤtzchen — mit einem Zeterge-
ſchrey — ſinkt in Ohnmacht! Alle Kaͤtzchen

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[127/0165] wovon ſie ſo ſchlaͤfrig geworden ſey. Sie ſchob es auf die Katzen, die mit ihrem ab- ſcheulichen Geheule ſie die vorige Nacht nicht haͤtten ruhen laſſen. Armes Kind! ſagte Clerdon; und wenn du erſt wuͤßteſt, was den Kaͤtzchen bey dem Heulen im Sinne liegt, du wuͤrdeſt noch weniger ſchlafen koͤnnen. Darum will ichs dir jetzt zur Strafe erzaͤh- len, weil du bey Tiſche genickt haſt; und ich bin gewiß, du nickſt nicht mehr. Am Anfange der Katzen wurde ein bildſchoͤner Kater einem bildſchoͤnen Kaͤtzchen hold, kreuzte ihm beſtaͤndig vor den Augen herum, und machte ſo lange, bis ihn das Kaͤtzchen gern ſah. Einmal nun, da das gute Kaͤtzchen an der Zaͤrtlichkeit ſeines Freundes den groͤßten Gefallen hatte, und vor Wonne, ſich ihn ſo ganz eigen gemacht zu haben, auſſer ſich war, erſcheint ein Maͤuschen. Mein Ka- ter, auf und davon, dem Maͤuschen nach. Und mein Kaͤtzchen — mit einem Zeterge- ſchrey — ſinkt in Ohnmacht! Alle Kaͤtzchen

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Zitationshilfe: Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/165>, abgerufen am 22.11.2024.