Du kennst Clerdon, wie er jede Gefälligkeit, die man für ihn hat, einem gern zur Lust macht, und keinen Ochsen, der da drischet, mit verbundenem Maule sehen kann. Dies hat die schlaue Cläre wohl benutzt, und sich bald vom Geheimschreiber zum wirklichen Beysitzer empor geschwungen. Natürlich mußten Amalia und ich bey dieser Standes- erhöhung mit befördert werden; und wir hät- ten es gewiß nicht zugelassen, daß es in un- seren Köpfen weniger kraus würde, als in Clärchens Köpfchen. Welche Lust uns das schon gemacht hat, und wie schön wir unsern Clerdon oft damit um seine Zeit bringen, kann ich Dir nicht sagen. Wir fürchten nur, Cläre wird uns am Ende wirklich zu gelehrt, und kann nicht mehr so recht mit spassen. Denn das hat sie schon an sich, daß, wenn wir mit Clerdon wider sie gemeine Sache machen, ihr das Achselzucken ankommt. Schlagen wir uns hingegen zu ihr, so läßt sie es gelten, und wir dürfen alsdann, mit ihrer Erlaubniß, zu- weilen gar das große Wort führen.
Du kennſt Clerdon, wie er jede Gefaͤlligkeit, die man fuͤr ihn hat, einem gern zur Luſt macht, und keinen Ochſen, der da driſchet, mit verbundenem Maule ſehen kann. Dies hat die ſchlaue Claͤre wohl benutzt, und ſich bald vom Geheimſchreiber zum wirklichen Beyſitzer empor geſchwungen. Natuͤrlich mußten Amalia und ich bey dieſer Standes- erhoͤhung mit befoͤrdert werden; und wir haͤt- ten es gewiß nicht zugelaſſen, daß es in un- ſeren Koͤpfen weniger kraus wuͤrde, als in Claͤrchens Koͤpfchen. Welche Luſt uns das ſchon gemacht hat, und wie ſchoͤn wir unſern Clerdon oft damit um ſeine Zeit bringen, kann ich Dir nicht ſagen. Wir fuͤrchten nur, Claͤre wird uns am Ende wirklich zu gelehrt, und kann nicht mehr ſo recht mit ſpaſſen. Denn das hat ſie ſchon an ſich, daß, wenn wir mit Clerdon wider ſie gemeine Sache machen, ihr das Achſelzucken ankommt. Schlagen wir uns hingegen zu ihr, ſo laͤßt ſie es gelten, und wir duͤrfen alsdann, mit ihrer Erlaubniß, zu- weilen gar das große Wort fuͤhren.
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Du kennſt Clerdon, wie er jede Gefaͤlligkeit,
die man fuͤr ihn hat, einem gern zur Luſt
macht, und keinen Ochſen, der da driſchet,
mit verbundenem Maule ſehen kann. Dies
hat die ſchlaue Claͤre wohl benutzt, und ſich
bald vom Geheimſchreiber zum wirklichen
Beyſitzer empor geſchwungen. Natuͤrlich
mußten Amalia und ich bey dieſer Standes-
erhoͤhung mit befoͤrdert werden; und wir haͤt-
ten es gewiß nicht zugelaſſen, daß es in un-
ſeren Koͤpfen weniger kraus wuͤrde, als in
Claͤrchens Koͤpfchen. Welche Luſt uns das
ſchon gemacht hat, und wie ſchoͤn wir unſern
Clerdon oft damit um ſeine Zeit bringen, kann
ich Dir nicht ſagen. Wir fuͤrchten nur, Claͤre
wird uns am Ende wirklich zu gelehrt, und
kann nicht mehr ſo recht mit ſpaſſen. Denn
das hat ſie ſchon an ſich, daß, wenn wir mit
Clerdon wider ſie gemeine Sache machen, ihr
das Achſelzucken ankommt. Schlagen wir uns
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wir duͤrfen alsdann, mit ihrer Erlaubniß, zu-
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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/163>, abgerufen am 22.11.2024.
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