zogen, und ihn auch um das Mäntelchen ge- fragt, daß er noch anhat. Nein! sagte Cler- don nur mit halbem Lachen; solche Schäcke- reyen müßt ihr nicht treiben. Du unnütze Cläre, wenn du mir den Kopf zerbrochen hät- test, wie erholte ich mich an dir? Wollte ich den deinigen auch dagegen nehmen; so paßte er ja nicht zu den übrigen?
Cäsar mußte nun geschwinde Haube und Mäntelchen zurückgeben, welches er im Leben wohl nicht gethan hätte; und Clerdon setzte ihn wieder an seine Stelle.
Die Mädchen haben einen Brief von Sylli, sagte jetzt Amalia, und kamen so beklommen hierhin, daß sie mich dauerten. Du mußt durchaus Rath schaffen, daß die Schwester zu uns kommt; oder Ich schaffe Rath und ziehe nach E *; denn meine Sylli soll nicht umkommen ohne mich!
Es war schön, sehr schön, liebe Sylli,
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zogen, und ihn auch um das Maͤntelchen ge- fragt, daß er noch anhat. Nein! ſagte Cler- don nur mit halbem Lachen; ſolche Schaͤcke- reyen muͤßt ihr nicht treiben. Du unnuͤtze Claͤre, wenn du mir den Kopf zerbrochen haͤt- teſt, wie erholte ich mich an dir? Wollte ich den deinigen auch dagegen nehmen; ſo paßte er ja nicht zu den uͤbrigen?
Caͤſar mußte nun geſchwinde Haube und Maͤntelchen zuruͤckgeben, welches er im Leben wohl nicht gethan haͤtte; und Clerdon ſetzte ihn wieder an ſeine Stelle.
Die Maͤdchen haben einen Brief von Sylli, ſagte jetzt Amalia, und kamen ſo beklommen hierhin, daß ſie mich dauerten. Du mußt durchaus Rath ſchaffen, daß die Schweſter zu uns kommt; oder Ich ſchaffe Rath und ziehe nach E *; denn meine Sylli ſoll nicht umkommen ohne mich!
Es war ſchoͤn, ſehr ſchoͤn, liebe Sylli,
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zogen, und ihn auch um das Maͤntelchen ge-
fragt, daß er noch anhat. Nein! ſagte Cler-
don nur mit halbem Lachen; ſolche Schaͤcke-
reyen muͤßt ihr nicht treiben. Du unnuͤtze
Claͤre, wenn du mir den Kopf zerbrochen haͤt-
teſt, wie erholte ich mich an dir? Wollte ich
den deinigen auch dagegen nehmen; ſo paßte
er ja nicht zu den uͤbrigen?
Caͤſar mußte nun geſchwinde Haube und
Maͤntelchen zuruͤckgeben, welches er im Leben
wohl nicht gethan haͤtte; und Clerdon ſetzte ihn
wieder an ſeine Stelle.
Die Maͤdchen haben einen Brief von Sylli,
ſagte jetzt Amalia, und kamen ſo beklommen
hierhin, daß ſie mich dauerten. Du mußt
durchaus Rath ſchaffen, daß die Schweſter
zu uns kommt; oder Ich ſchaffe Rath und
ziehe nach E *; denn meine Sylli ſoll nicht
umkommen ohne mich!
Es war ſchoͤn, ſehr ſchoͤn, liebe Sylli,
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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/159>, abgerufen am 24.11.2024.
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