Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.mit der goldenen Kette umwand, sie schlüpfte in Gnädige Frau, versetzte Fancy ernst, sie ge- Clelia musterte sich, trat vor den Spiegel und O Himmel, was habe ich wieder gemacht! Hinaus, sag ihr -- ... daß die gnädige Frau zu recherchirte Toi- mit der goldenen Kette umwand, ſie ſchlüpfte in Gnädige Frau, verſetzte Fancy ernſt, ſie ge- Clelia muſterte ſich, trat vor den Spiegel und O Himmel, was habe ich wieder gemacht! Hinaus, ſag ihr — … daß die gnädige Frau zu recherchirte Toi- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0275" n="263"/> mit der goldenen Kette umwand, ſie ſchlüpfte in<lb/> das prächtige Cachemirkleid, empfing die ſchwere<lb/> Chatelaine um die ſchöne Taille, und ließ ſich den<lb/> Shawl von Mouſſeline de Soye um Hals und<lb/> Schultern legen, ohne bei einem dieſer Stücke eine<lb/> Erinnerung zu machen. Nur als ihr Fancy die<lb/> weißen garnirten Handſchuhe mit blaßrothen Band-<lb/> ſchleifen brachte, ſtutzte ſie und ſagte: Fancy, das<lb/> ſind ja Ballhandſchuhe.</p><lb/> <p>Gnädige Frau, verſetzte Fancy ernſt, ſie ge-<lb/> hören zur vollen Parüre.</p><lb/> <p>Clelia muſterte ſich, trat vor den Spiegel und<lb/> rief: Mein Gott, der Anzug iſt ja viel zu recher-<lb/> chirt! Du haſt mich geputzt, als führen wir zu<lb/> Liechtenſtein’s in die Soir<hi rendition="#aq">é</hi>e. Den Augenblick ein<lb/> anderes Kleid her, die Chatelaine fort, die Gold-<lb/> kette aus den Flechten!</p><lb/> <p>O Himmel, was habe ich wieder gemacht!<lb/> jammerte Fancy. Ich dummes Mädchen! — Es<lb/> klopfte. — Ach! Ach! Da iſt die Lisbeth ſchon!</p><lb/> <p>Hinaus, ſag ihr —</p><lb/> <p>… daß die gnädige Frau zu recherchirte Toi-<lb/> lette gemacht hätten, ſich einfacher anziehen müßten<lb/> … Fancy wollte fort.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [263/0275]
mit der goldenen Kette umwand, ſie ſchlüpfte in
das prächtige Cachemirkleid, empfing die ſchwere
Chatelaine um die ſchöne Taille, und ließ ſich den
Shawl von Mouſſeline de Soye um Hals und
Schultern legen, ohne bei einem dieſer Stücke eine
Erinnerung zu machen. Nur als ihr Fancy die
weißen garnirten Handſchuhe mit blaßrothen Band-
ſchleifen brachte, ſtutzte ſie und ſagte: Fancy, das
ſind ja Ballhandſchuhe.
Gnädige Frau, verſetzte Fancy ernſt, ſie ge-
hören zur vollen Parüre.
Clelia muſterte ſich, trat vor den Spiegel und
rief: Mein Gott, der Anzug iſt ja viel zu recher-
chirt! Du haſt mich geputzt, als führen wir zu
Liechtenſtein’s in die Soirée. Den Augenblick ein
anderes Kleid her, die Chatelaine fort, die Gold-
kette aus den Flechten!
O Himmel, was habe ich wieder gemacht!
jammerte Fancy. Ich dummes Mädchen! — Es
klopfte. — Ach! Ach! Da iſt die Lisbeth ſchon!
Hinaus, ſag ihr —
… daß die gnädige Frau zu recherchirte Toi-
lette gemacht hätten, ſich einfacher anziehen müßten
… Fancy wollte fort.
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