Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.Es wäre nicht zu verwundern, wenn die gnä- Die junge Dame bedachte sich und sagte: Aber Nein, sie weiß nichts davon, sagte Fancy. Nun, so darf ich ihr ja auch deßhalb nicht zür- Wenn Sie sonst nicht wollen, gnädige Frau, nein. Der Stramin, dieser Zeitvertreiber, wurde aber- Fancy seufzte auch und sprach: Ich hätte Jungfer, sagte ihre Gebieterin mit einem stren- O mein Gott! rief Fancy und weinte, nun Es wäre nicht zu verwundern, wenn die gnä- Die junge Dame bedachte ſich und ſagte: Aber Nein, ſie weiß nichts davon, ſagte Fancy. Nun, ſo darf ich ihr ja auch deßhalb nicht zür- Wenn Sie ſonſt nicht wollen, gnädige Frau, nein. Der Stramin, dieſer Zeitvertreiber, wurde aber- Fancy ſeufzte auch und ſprach: Ich hätte Jungfer, ſagte ihre Gebieterin mit einem ſtren- O mein Gott! rief Fancy und weinte, nun <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0262" n="250"/> <p>Es wäre nicht zu verwundern, wenn die gnä-<lb/> dige Frau heftig würden, denn ſo lange auf ſich<lb/> warten zu laſſen, iſt unerlaubt, erwiederte Fancy.</p><lb/> <p>Die junge Dame bedachte ſich und ſagte: Aber<lb/> wenn mir recht iſt, ſo habe ich ihr ja gar nicht<lb/> ankündigen laſſen, daß ich mit ihr reden wollte.</p><lb/> <p>Nein, ſie weiß nichts davon, ſagte Fancy.</p><lb/> <p>Nun, ſo darf ich ihr ja auch deßhalb nicht zür-<lb/> nen! rief Clelia zornig.</p><lb/> <p>Wenn Sie ſonſt nicht wollen, gnädige Frau, nein.</p><lb/> <p>Der Stramin, dieſer Zeitvertreiber, wurde aber-<lb/> mals zur Hand genommen. Clelia nähte eine halbe<lb/> Dreifaltigkeitsblume, ſeufzte aber plötzlich, ließ den<lb/> Stramin in den Schooß ſinken und ſagte gepreßt<lb/> und ſchwer: Edmund kann es nie verantworten,<lb/> was er an mir gethan hat.</p><lb/> <p>Fancy ſeufzte auch und ſprach: Ich hätte<lb/> das nimmermehr von dem Herrn gedacht.</p><lb/> <p>Jungfer, ſagte ihre Gebieterin mit einem ſtren-<lb/> gen Tone, ich verbitte mir alle Bemerkungen über<lb/> meinen Gemahl.</p><lb/> <p>O mein Gott! rief Fancy und weinte, nun<lb/> ſehen die gnädige Frau, was es zur Folge hat,<lb/> wenn Herrſchaften ihre Untergebenen durch zu große<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [250/0262]
Es wäre nicht zu verwundern, wenn die gnä-
dige Frau heftig würden, denn ſo lange auf ſich
warten zu laſſen, iſt unerlaubt, erwiederte Fancy.
Die junge Dame bedachte ſich und ſagte: Aber
wenn mir recht iſt, ſo habe ich ihr ja gar nicht
ankündigen laſſen, daß ich mit ihr reden wollte.
Nein, ſie weiß nichts davon, ſagte Fancy.
Nun, ſo darf ich ihr ja auch deßhalb nicht zür-
nen! rief Clelia zornig.
Wenn Sie ſonſt nicht wollen, gnädige Frau, nein.
Der Stramin, dieſer Zeitvertreiber, wurde aber-
mals zur Hand genommen. Clelia nähte eine halbe
Dreifaltigkeitsblume, ſeufzte aber plötzlich, ließ den
Stramin in den Schooß ſinken und ſagte gepreßt
und ſchwer: Edmund kann es nie verantworten,
was er an mir gethan hat.
Fancy ſeufzte auch und ſprach: Ich hätte
das nimmermehr von dem Herrn gedacht.
Jungfer, ſagte ihre Gebieterin mit einem ſtren-
gen Tone, ich verbitte mir alle Bemerkungen über
meinen Gemahl.
O mein Gott! rief Fancy und weinte, nun
ſehen die gnädige Frau, was es zur Folge hat,
wenn Herrſchaften ihre Untergebenen durch zu große
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