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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.

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Nebel war endlich verweht, die Sonne sah wieder
golden vom Himmel, es war ein angenehmer, klarer
Tag, wenn auch etwas kühl. In der Heiterkeit
der Lüfte war dem Küster der Gedanke zugeweht,
nach so manchen Aengsten ein frohes und genüg-
liches Mahl im Freien zu halten, da er sich auf
der Hochzeit selbst, wie wir wissen, nicht zum
vierten Theile satt gegessen hatte. Er bezweckte
dabei zugleich, wie wir nachmals hören werden,
die Erfüllung seines dritten Lebenswunsches, des
Wunsches, der in dem Gespräche mit dem kupfer-
nasigen Schirrmeister unausgesprochen blieb, weil
das Gespräch damals leider nicht zum ruhigen Ab-
schlusse gedieh.

In solchen Gedanken schritt er denn also mit
seiner Magd fürbaß. Die Magd konnte wegen
des schweren Korbes nicht rasch gehen, er bestellte
sie daher nach dem sogenannten alten Spritzen-
häuschen, welches auf der Hälfte des Weges lag,
und ging eilig voran, weil er unterweges in einem
einzelnen Hause noch eine Verrichtung hatte.

Zu der langsam nachwandelnden Magd gesellte
sich aber, als ihr Herr ihrem Gesichte entschwun-
den war, ein zweiter Wanderer, der Schulmeister

Nebel war endlich verweht, die Sonne ſah wieder
golden vom Himmel, es war ein angenehmer, klarer
Tag, wenn auch etwas kühl. In der Heiterkeit
der Lüfte war dem Küſter der Gedanke zugeweht,
nach ſo manchen Aengſten ein frohes und genüg-
liches Mahl im Freien zu halten, da er ſich auf
der Hochzeit ſelbſt, wie wir wiſſen, nicht zum
vierten Theile ſatt gegeſſen hatte. Er bezweckte
dabei zugleich, wie wir nachmals hören werden,
die Erfüllung ſeines dritten Lebenswunſches, des
Wunſches, der in dem Geſpräche mit dem kupfer-
naſigen Schirrmeiſter unausgeſprochen blieb, weil
das Geſpräch damals leider nicht zum ruhigen Ab-
ſchluſſe gedieh.

In ſolchen Gedanken ſchritt er denn alſo mit
ſeiner Magd fürbaß. Die Magd konnte wegen
des ſchweren Korbes nicht raſch gehen, er beſtellte
ſie daher nach dem ſogenannten alten Spritzen-
häuschen, welches auf der Hälfte des Weges lag,
und ging eilig voran, weil er unterweges in einem
einzelnen Hauſe noch eine Verrichtung hatte.

Zu der langſam nachwandelnden Magd geſellte
ſich aber, als ihr Herr ihrem Geſichte entſchwun-
den war, ein zweiter Wanderer, der Schulmeiſter

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[143/0155] Nebel war endlich verweht, die Sonne ſah wieder golden vom Himmel, es war ein angenehmer, klarer Tag, wenn auch etwas kühl. In der Heiterkeit der Lüfte war dem Küſter der Gedanke zugeweht, nach ſo manchen Aengſten ein frohes und genüg- liches Mahl im Freien zu halten, da er ſich auf der Hochzeit ſelbſt, wie wir wiſſen, nicht zum vierten Theile ſatt gegeſſen hatte. Er bezweckte dabei zugleich, wie wir nachmals hören werden, die Erfüllung ſeines dritten Lebenswunſches, des Wunſches, der in dem Geſpräche mit dem kupfer- naſigen Schirrmeiſter unausgeſprochen blieb, weil das Geſpräch damals leider nicht zum ruhigen Ab- ſchluſſe gedieh. In ſolchen Gedanken ſchritt er denn alſo mit ſeiner Magd fürbaß. Die Magd konnte wegen des ſchweren Korbes nicht raſch gehen, er beſtellte ſie daher nach dem ſogenannten alten Spritzen- häuschen, welches auf der Hälfte des Weges lag, und ging eilig voran, weil er unterweges in einem einzelnen Hauſe noch eine Verrichtung hatte. Zu der langſam nachwandelnden Magd geſellte ſich aber, als ihr Herr ihrem Geſichte entſchwun- den war, ein zweiter Wanderer, der Schulmeiſter

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen04_1839/155>, abgerufen am 23.11.2024.