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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.

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fragte er sehr gespannt. Sein Widerwille gegen
den Betrunkenen war viel kleiner als seine Neu-
gier nach dem Protocolle und nach dem Mord und
Todtschlag. Er ging daher zu dem Patriotencas-
par, der wirklich einen eigenen Rausch hatte, von
dem so zu sagen nur die Extremitäten angegangen
waren, das Gehirn aber unversehrt geblieben war.
Ein nicht seltener Fall bei erschöpften Körpern.
Der betrunkene Spielmann rief dem Oberamtmanne
gleich entgegen: Könnt Ihr mir ein Protocoll
machen, he?

Mein Freund, das könnte ich allerdings wohl,
versetzte der Oberamtmann mit einem juristischen
Lächeln.

Nun denn, so kommt Ihr mir ja wie ein wah-
rer Retter in der Noth entgegen, rief der Spiel-
mann und wollte den Oberamtmann umarmen.
Dieser wich zurück, darüber verlor Caspar das
Gleichgewicht und fiel mit der Nase auf die Erde.
Er raffte sich aber gleich wieder empor, ließ den Fall
sich nicht anfechten und fuhr fort: Macht mir ein
Protocoll, und ich will Euch Zeitlebens dankbar seyn.

Aber was soll denn in dem Protocolle stehen?
fragte der Oberamtmann. -- Herr, sagte der alte

fragte er ſehr geſpannt. Sein Widerwille gegen
den Betrunkenen war viel kleiner als ſeine Neu-
gier nach dem Protocolle und nach dem Mord und
Todtſchlag. Er ging daher zu dem Patriotencas-
par, der wirklich einen eigenen Rauſch hatte, von
dem ſo zu ſagen nur die Extremitäten angegangen
waren, das Gehirn aber unverſehrt geblieben war.
Ein nicht ſeltener Fall bei erſchöpften Körpern.
Der betrunkene Spielmann rief dem Oberamtmanne
gleich entgegen: Könnt Ihr mir ein Protocoll
machen, he?

Mein Freund, das könnte ich allerdings wohl,
verſetzte der Oberamtmann mit einem juriſtiſchen
Lächeln.

Nun denn, ſo kommt Ihr mir ja wie ein wah-
rer Retter in der Noth entgegen, rief der Spiel-
mann und wollte den Oberamtmann umarmen.
Dieſer wich zurück, darüber verlor Caspar das
Gleichgewicht und fiel mit der Naſe auf die Erde.
Er raffte ſich aber gleich wieder empor, ließ den Fall
ſich nicht anfechten und fuhr fort: Macht mir ein
Protocoll, und ich will Euch Zeitlebens dankbar ſeyn.

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fragte der Oberamtmann. — Herr, ſagte der alte

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[105/0117] fragte er ſehr geſpannt. Sein Widerwille gegen den Betrunkenen war viel kleiner als ſeine Neu- gier nach dem Protocolle und nach dem Mord und Todtſchlag. Er ging daher zu dem Patriotencas- par, der wirklich einen eigenen Rauſch hatte, von dem ſo zu ſagen nur die Extremitäten angegangen waren, das Gehirn aber unverſehrt geblieben war. Ein nicht ſeltener Fall bei erſchöpften Körpern. Der betrunkene Spielmann rief dem Oberamtmanne gleich entgegen: Könnt Ihr mir ein Protocoll machen, he? Mein Freund, das könnte ich allerdings wohl, verſetzte der Oberamtmann mit einem juriſtiſchen Lächeln. Nun denn, ſo kommt Ihr mir ja wie ein wah- rer Retter in der Noth entgegen, rief der Spiel- mann und wollte den Oberamtmann umarmen. Dieſer wich zurück, darüber verlor Caspar das Gleichgewicht und fiel mit der Naſe auf die Erde. Er raffte ſich aber gleich wieder empor, ließ den Fall ſich nicht anfechten und fuhr fort: Macht mir ein Protocoll, und ich will Euch Zeitlebens dankbar ſeyn. Aber was ſoll denn in dem Protocolle ſtehen? fragte der Oberamtmann. — Herr, ſagte der alte

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen04_1839/117>, abgerufen am 24.11.2024.