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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839.

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der Braut, die sich darauf erhob und zu den Braut-
jungfern stellte, zwischen die Erste und Zweite und
vor die Dritte.

Während dessen hatten die Knechte die Aus-
stattung auf den Wagen geschafft. Die Scene be-
kam etwas Wildes, denn indem die Menschen mit
dem Gepäck zwischen den Kochfeuern hindurchliefen,
wurde mancher brennende Klotz von seinem Orte
hinweggestoßen, knisterte und sprühte in dem Wege,
den das Brautpaar zu gehen hatte. Nach dem
Linnen, dem Flachs, den Betten, den Kleidungs-
stücken nahm die Braut mir ihren drei Jungfern
und dem Spinnrade, welches sie selbst trug, auf
dem Wagen Platz. Der Bräutigam setzte sich ab-
gesondert von ihr in den hintersten Theil des
Fahrzeuges, und die jungen Bursche mußten diesem
zu Fuße folgen, da die Ausstattung zu viel Raum
einnahm, um ihnen noch Sitze zu gestatten. Hier-
über machte der Eine hergebrachte Späße gegen
den Hofschulzen, auf welche dieser schmunzelnd
antwortete. Er ging hinter den jungen Burschen
her, und zu ihm gesellte sich der Jäger. So gin-
gen Zwei zusammen, welche an diesem Tage die
entgegengesetztesten Empfindungen hegten. Denn der

der Braut, die ſich darauf erhob und zu den Braut-
jungfern ſtellte, zwiſchen die Erſte und Zweite und
vor die Dritte.

Während deſſen hatten die Knechte die Aus-
ſtattung auf den Wagen geſchafft. Die Scene be-
kam etwas Wildes, denn indem die Menſchen mit
dem Gepäck zwiſchen den Kochfeuern hindurchliefen,
wurde mancher brennende Klotz von ſeinem Orte
hinweggeſtoßen, kniſterte und ſprühte in dem Wege,
den das Brautpaar zu gehen hatte. Nach dem
Linnen, dem Flachs, den Betten, den Kleidungs-
ſtücken nahm die Braut mir ihren drei Jungfern
und dem Spinnrade, welches ſie ſelbſt trug, auf
dem Wagen Platz. Der Bräutigam ſetzte ſich ab-
geſondert von ihr in den hinterſten Theil des
Fahrzeuges, und die jungen Burſche mußten dieſem
zu Fuße folgen, da die Ausſtattung zu viel Raum
einnahm, um ihnen noch Sitze zu geſtatten. Hier-
über machte der Eine hergebrachte Späße gegen
den Hofſchulzen, auf welche dieſer ſchmunzelnd
antwortete. Er ging hinter den jungen Burſchen
her, und zu ihm geſellte ſich der Jäger. So gin-
gen Zwei zuſammen, welche an dieſem Tage die
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[58/0072] der Braut, die ſich darauf erhob und zu den Braut- jungfern ſtellte, zwiſchen die Erſte und Zweite und vor die Dritte. Während deſſen hatten die Knechte die Aus- ſtattung auf den Wagen geſchafft. Die Scene be- kam etwas Wildes, denn indem die Menſchen mit dem Gepäck zwiſchen den Kochfeuern hindurchliefen, wurde mancher brennende Klotz von ſeinem Orte hinweggeſtoßen, kniſterte und ſprühte in dem Wege, den das Brautpaar zu gehen hatte. Nach dem Linnen, dem Flachs, den Betten, den Kleidungs- ſtücken nahm die Braut mir ihren drei Jungfern und dem Spinnrade, welches ſie ſelbſt trug, auf dem Wagen Platz. Der Bräutigam ſetzte ſich ab- geſondert von ihr in den hinterſten Theil des Fahrzeuges, und die jungen Burſche mußten dieſem zu Fuße folgen, da die Ausſtattung zu viel Raum einnahm, um ihnen noch Sitze zu geſtatten. Hier- über machte der Eine hergebrachte Späße gegen den Hofſchulzen, auf welche dieſer ſchmunzelnd antwortete. Er ging hinter den jungen Burſchen her, und zu ihm geſellte ſich der Jäger. So gin- gen Zwei zuſammen, welche an dieſem Tage die entgegengeſetzteſten Empfindungen hegten. Denn der

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/72>, abgerufen am 24.11.2024.