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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839.

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todtkranke Bettler empfindet ihn, wenn ihm ein
pflichtgetreuer und gewissenhafter Priester die heilige
Communion reicht.

Auch unsere Braut, von der sonst nicht viel zu
sagen ist, fühlte diesen Augenblick, als sie die Krone
auf ihrem Haupte empfing. In dem dunkelschwar-
zen Haare, welches sie ausnahmsweise mitten unter
dem blonden Volke besaß, funkelten die goldenen
und silbernen Flitter gar lustig. Sie richtete sich,
angefaßt von ihren Freundinnen auf, und die beiden
breiten golddurchwirkten Streifen, welche zur Krone
gehören, fielen ihr lang auf den Rücken hinunter.
Die Knechte standen schon vor der Thüre, um die
Ausstattung in den Flur hinabzuschaffen, die Braut-
jungfern nahmen ihre Freundin bei der Hand,
eine erhob das Spinnrad, welches bei den nach-
folgenden Ceremonien ebenfalls seine Bestimmung
hatte, und so gingen die Drei langsam die Treppe
hinunter zum Brautvater, während die Knechte die
Laden und Packen ergriffen und sie in den Flur
zu tragen begannen.

Inzwischen hatte der Hofschulze unten vor der
Thüre Gelegenheit gehabt, seine Fassung zu be-
weisen. Denn kaum war er draußen einige Minuten

todtkranke Bettler empfindet ihn, wenn ihm ein
pflichtgetreuer und gewiſſenhafter Prieſter die heilige
Communion reicht.

Auch unſere Braut, von der ſonſt nicht viel zu
ſagen iſt, fühlte dieſen Augenblick, als ſie die Krone
auf ihrem Haupte empfing. In dem dunkelſchwar-
zen Haare, welches ſie ausnahmsweiſe mitten unter
dem blonden Volke beſaß, funkelten die goldenen
und ſilbernen Flitter gar luſtig. Sie richtete ſich,
angefaßt von ihren Freundinnen auf, und die beiden
breiten golddurchwirkten Streifen, welche zur Krone
gehören, fielen ihr lang auf den Rücken hinunter.
Die Knechte ſtanden ſchon vor der Thüre, um die
Ausſtattung in den Flur hinabzuſchaffen, die Braut-
jungfern nahmen ihre Freundin bei der Hand,
eine erhob das Spinnrad, welches bei den nach-
folgenden Ceremonien ebenfalls ſeine Beſtimmung
hatte, und ſo gingen die Drei langſam die Treppe
hinunter zum Brautvater, während die Knechte die
Laden und Packen ergriffen und ſie in den Flur
zu tragen begannen.

Inzwiſchen hatte der Hofſchulze unten vor der
Thüre Gelegenheit gehabt, ſeine Faſſung zu be-
weiſen. Denn kaum war er draußen einige Minuten

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[29/0043] todtkranke Bettler empfindet ihn, wenn ihm ein pflichtgetreuer und gewiſſenhafter Prieſter die heilige Communion reicht. Auch unſere Braut, von der ſonſt nicht viel zu ſagen iſt, fühlte dieſen Augenblick, als ſie die Krone auf ihrem Haupte empfing. In dem dunkelſchwar- zen Haare, welches ſie ausnahmsweiſe mitten unter dem blonden Volke beſaß, funkelten die goldenen und ſilbernen Flitter gar luſtig. Sie richtete ſich, angefaßt von ihren Freundinnen auf, und die beiden breiten golddurchwirkten Streifen, welche zur Krone gehören, fielen ihr lang auf den Rücken hinunter. Die Knechte ſtanden ſchon vor der Thüre, um die Ausſtattung in den Flur hinabzuſchaffen, die Braut- jungfern nahmen ihre Freundin bei der Hand, eine erhob das Spinnrad, welches bei den nach- folgenden Ceremonien ebenfalls ſeine Beſtimmung hatte, und ſo gingen die Drei langſam die Treppe hinunter zum Brautvater, während die Knechte die Laden und Packen ergriffen und ſie in den Flur zu tragen begannen. Inzwiſchen hatte der Hofſchulze unten vor der Thüre Gelegenheit gehabt, ſeine Faſſung zu be- weiſen. Denn kaum war er draußen einige Minuten

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/43>, abgerufen am 27.11.2024.