Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839.

Bild:
<< vorherige Seite

und reellen Vortheil aus dem Schlosse Schnick-
Schnack- Schnurr davon getragen, an dem Tage,
an welchem den Uebrigen, die mit großen Erwar-
tungen in dasselbe einzogen, dort nur Verfehlung,
Enttäuschung, Schmerz über den großen Mann, der
vor ihren Augen zwar nicht zum Himmel aber doch
zu Hofe emporgehoben wurde, aufging. -- Nachdem
er den Sauerbraten verzehrt hatte, dankte er aber-
mals Gott und ging dann, sich der ersten Herr-
schaft, die er auf seinem Wege finden möchte, als
einen treuen und geschickten Menschen, der auch mit
Pferden umzugehen wisse, anzubieten. Unterweges
trug er sich nach seiner Manier wohl an die hun-
dert Gründe vor, warum er weglaufe; genügend
erschien schon der einzige, daß er sich vor ferneren
Prügeln im Schlosse fürchtete.



und reellen Vortheil aus dem Schloſſe Schnick-
Schnack- Schnurr davon getragen, an dem Tage,
an welchem den Uebrigen, die mit großen Erwar-
tungen in daſſelbe einzogen, dort nur Verfehlung,
Enttäuſchung, Schmerz über den großen Mann, der
vor ihren Augen zwar nicht zum Himmel aber doch
zu Hofe emporgehoben wurde, aufging. — Nachdem
er den Sauerbraten verzehrt hatte, dankte er aber-
mals Gott und ging dann, ſich der erſten Herr-
ſchaft, die er auf ſeinem Wege finden möchte, als
einen treuen und geſchickten Menſchen, der auch mit
Pferden umzugehen wiſſe, anzubieten. Unterweges
trug er ſich nach ſeiner Manier wohl an die hun-
dert Gründe vor, warum er weglaufe; genügend
erſchien ſchon der einzige, daß er ſich vor ferneren
Prügeln im Schloſſe fürchtete.



<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0371" n="357"/>
und reellen Vortheil aus dem Schlo&#x017F;&#x017F;e Schnick-<lb/>
Schnack- Schnurr davon getragen, an dem Tage,<lb/>
an welchem den Uebrigen, die mit großen Erwar-<lb/>
tungen in da&#x017F;&#x017F;elbe einzogen, dort nur Verfehlung,<lb/>
Enttäu&#x017F;chung, Schmerz über den großen Mann, der<lb/>
vor ihren Augen zwar nicht zum Himmel aber doch<lb/>
zu Hofe emporgehoben wurde, aufging. &#x2014; Nachdem<lb/>
er den Sauerbraten verzehrt hatte, dankte er aber-<lb/>
mals Gott und ging dann, &#x017F;ich der er&#x017F;ten Herr-<lb/>
&#x017F;chaft, die er auf &#x017F;einem Wege finden möchte, als<lb/>
einen treuen und ge&#x017F;chickten Men&#x017F;chen, der auch mit<lb/>
Pferden umzugehen wi&#x017F;&#x017F;e, anzubieten. Unterweges<lb/>
trug er &#x017F;ich nach &#x017F;einer Manier wohl an die hun-<lb/>
dert Gründe vor, warum er weglaufe; genügend<lb/>
er&#x017F;chien &#x017F;chon der einzige, daß er &#x017F;ich vor ferneren<lb/>
Prügeln im Schlo&#x017F;&#x017F;e fürchtete.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[357/0371] und reellen Vortheil aus dem Schloſſe Schnick- Schnack- Schnurr davon getragen, an dem Tage, an welchem den Uebrigen, die mit großen Erwar- tungen in daſſelbe einzogen, dort nur Verfehlung, Enttäuſchung, Schmerz über den großen Mann, der vor ihren Augen zwar nicht zum Himmel aber doch zu Hofe emporgehoben wurde, aufging. — Nachdem er den Sauerbraten verzehrt hatte, dankte er aber- mals Gott und ging dann, ſich der erſten Herr- ſchaft, die er auf ſeinem Wege finden möchte, als einen treuen und geſchickten Menſchen, der auch mit Pferden umzugehen wiſſe, anzubieten. Unterweges trug er ſich nach ſeiner Manier wohl an die hun- dert Gründe vor, warum er weglaufe; genügend erſchien ſchon der einzige, daß er ſich vor ferneren Prügeln im Schloſſe fürchtete.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/371
Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/371>, abgerufen am 22.11.2024.