delier aber keinen Säbel trug, denn diesen hatte er während der letzten Prügelei unter den Bauern, wobei er einhauen müssen, verloren. Der Poli- zeisoldat griff ingrimmig nach der Stelle, wo der Säbel sitzen sollte, zog aber nichts hervor und empor als seine eigene leere jedoch zusammenge- ballte Faust, die er dräuend nach vorwärts in die Luft schlenkerte. Hierauf rückte die feindliche Co- lonne gegen das Schloß vor und der Beschützer Münchhausen's wich, Schritt vor Schritt ihr Raum gebend, gegen die Bresche zurück.
Während dieses Rückzuges suchte er alle Mittel hervor, die entschlossenen Gegner von ihrem Vor- haben abzubringen. -- Was wollen Sie eigentlich? rief er den alten Baron an. -- Den schlummer- köpfigen Haselanten, den Hanswurst von Thüren- verrammler einstecken lassen! versetzte der Schloß- herr. -- Einstecken lassen, wiederholte der Bür- germeister. -- Lassen, sagte der Polizeisoldat und schob seine Dienstmütze verwegen auf das linke Ohr. Der Bürgermeister wendete sich mit Ansehen zu seinem Untergebenen um und sagte: Es ist wohl gut, Marzeters, daß Ihr die Worte Eures Vorgesetzten aufhebt, aber immer hübsch mit Um-
delier aber keinen Säbel trug, denn dieſen hatte er während der letzten Prügelei unter den Bauern, wobei er einhauen müſſen, verloren. Der Poli- zeiſoldat griff ingrimmig nach der Stelle, wo der Säbel ſitzen ſollte, zog aber nichts hervor und empor als ſeine eigene leere jedoch zuſammenge- ballte Fauſt, die er dräuend nach vorwärts in die Luft ſchlenkerte. Hierauf rückte die feindliche Co- lonne gegen das Schloß vor und der Beſchützer Münchhauſen’s wich, Schritt vor Schritt ihr Raum gebend, gegen die Breſche zurück.
Während dieſes Rückzuges ſuchte er alle Mittel hervor, die entſchloſſenen Gegner von ihrem Vor- haben abzubringen. — Was wollen Sie eigentlich? rief er den alten Baron an. — Den ſchlummer- köpfigen Haſelanten, den Hanswurſt von Thüren- verrammler einſtecken laſſen! verſetzte der Schloß- herr. — Einſtecken laſſen, wiederholte der Bür- germeiſter. — Laſſen, ſagte der Polizeiſoldat und ſchob ſeine Dienſtmütze verwegen auf das linke Ohr. Der Bürgermeiſter wendete ſich mit Anſehen zu ſeinem Untergebenen um und ſagte: Es iſt wohl gut, Marzeters, daß Ihr die Worte Eures Vorgeſetzten aufhebt, aber immer hübſch mit Um-
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delier aber keinen Säbel trug, denn dieſen hatte er
während der letzten Prügelei unter den Bauern,
wobei er einhauen müſſen, verloren. Der Poli-
zeiſoldat griff ingrimmig nach der Stelle, wo der
Säbel ſitzen ſollte, zog aber nichts hervor und
empor als ſeine eigene leere jedoch zuſammenge-
ballte Fauſt, die er dräuend nach vorwärts in die
Luft ſchlenkerte. Hierauf rückte die feindliche Co-
lonne gegen das Schloß vor und der Beſchützer
Münchhauſen’s wich, Schritt vor Schritt ihr Raum
gebend, gegen die Breſche zurück.
Während dieſes Rückzuges ſuchte er alle Mittel
hervor, die entſchloſſenen Gegner von ihrem Vor-
haben abzubringen. — Was wollen Sie eigentlich?
rief er den alten Baron an. — Den ſchlummer-
köpfigen Haſelanten, den Hanswurſt von Thüren-
verrammler einſtecken laſſen! verſetzte der Schloß-
herr. — Einſtecken laſſen, wiederholte der Bür-
germeiſter. — Laſſen, ſagte der Polizeiſoldat und
ſchob ſeine Dienſtmütze verwegen auf das linke
Ohr. Der Bürgermeiſter wendete ſich mit Anſehen
zu ſeinem Untergebenen um und ſagte: Es iſt
wohl gut, Marzeters, daß Ihr die Worte Eures
Vorgeſetzten aufhebt, aber immer hübſch mit Um-
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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/308>, abgerufen am 22.11.2024.
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