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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839.

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aufgestellten juristischen Handbibliothek herabfiel und
polterte: Da habe ich mir einen schönen Stören-
fried und eine wackere Ruthe Gottes in das Haus
geladen! Das ist nun der Gipfel des Unglücks!
Ich sehe es kommen! Ich sehe es kommen! Die-
ser Mensch schläft uns allen Schlaf weg in und
um Schnick-Schnack-Schnurr! Wie ein starker
Fresser eine ganze Wirthschaft auszehren kann, so
wird uns der Schnarcher an Schlummer bankerott
machen. Schon thue ich die Nacht kein Auge zu.
-- Der Henker hole die Stunde, in welcher der
Sünder in unsere Mitte geschleudert wurde!

Er stieg die Treppe hinab und fand unten
auf dem Vorsaale Emerentien, welche wieder be-
ginnen wollte zu singen. -- Laß nur das Geplärr!
fuhr sie der Vater an, Sanct Ursel mit den eilf-
tausend Jungfrauen sänge den nicht auf. -- Ver-
achten wir ihn, mein Vater, erwiederte Emerentia
und lassen wir ihn sich der Vergessenheit entgegen-
schlummern! -- Ich kann doch den Schlummerbalg
nicht immer im Hause behalten und ihn unnütz
füttern! fuhr der alte Baron auf.

Wenn er nur wenigstens die Eßstunden auch ver-
schlummerte! Aber zum Frühstück, Mittags- und

aufgeſtellten juriſtiſchen Handbibliothek herabfiel und
polterte: Da habe ich mir einen ſchönen Stören-
fried und eine wackere Ruthe Gottes in das Haus
geladen! Das iſt nun der Gipfel des Unglücks!
Ich ſehe es kommen! Ich ſehe es kommen! Die-
ſer Menſch ſchläft uns allen Schlaf weg in und
um Schnick-Schnack-Schnurr! Wie ein ſtarker
Freſſer eine ganze Wirthſchaft auszehren kann, ſo
wird uns der Schnarcher an Schlummer bankerott
machen. Schon thue ich die Nacht kein Auge zu.
— Der Henker hole die Stunde, in welcher der
Sünder in unſere Mitte geſchleudert wurde!

Er ſtieg die Treppe hinab und fand unten
auf dem Vorſaale Emerentien, welche wieder be-
ginnen wollte zu ſingen. — Laß nur das Geplärr!
fuhr ſie der Vater an, Sanct Urſel mit den eilf-
tauſend Jungfrauen ſänge den nicht auf. — Ver-
achten wir ihn, mein Vater, erwiederte Emerentia
und laſſen wir ihn ſich der Vergeſſenheit entgegen-
ſchlummern! — Ich kann doch den Schlummerbalg
nicht immer im Hauſe behalten und ihn unnütz
füttern! fuhr der alte Baron auf.

Wenn er nur wenigſtens die Eßſtunden auch ver-
ſchlummerte! Aber zum Frühſtück, Mittags- und

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[239/0253] aufgeſtellten juriſtiſchen Handbibliothek herabfiel und polterte: Da habe ich mir einen ſchönen Stören- fried und eine wackere Ruthe Gottes in das Haus geladen! Das iſt nun der Gipfel des Unglücks! Ich ſehe es kommen! Ich ſehe es kommen! Die- ſer Menſch ſchläft uns allen Schlaf weg in und um Schnick-Schnack-Schnurr! Wie ein ſtarker Freſſer eine ganze Wirthſchaft auszehren kann, ſo wird uns der Schnarcher an Schlummer bankerott machen. Schon thue ich die Nacht kein Auge zu. — Der Henker hole die Stunde, in welcher der Sünder in unſere Mitte geſchleudert wurde! Er ſtieg die Treppe hinab und fand unten auf dem Vorſaale Emerentien, welche wieder be- ginnen wollte zu ſingen. — Laß nur das Geplärr! fuhr ſie der Vater an, Sanct Urſel mit den eilf- tauſend Jungfrauen ſänge den nicht auf. — Ver- achten wir ihn, mein Vater, erwiederte Emerentia und laſſen wir ihn ſich der Vergeſſenheit entgegen- ſchlummern! — Ich kann doch den Schlummerbalg nicht immer im Hauſe behalten und ihn unnütz füttern! fuhr der alte Baron auf. Wenn er nur wenigſtens die Eßſtunden auch ver- ſchlummerte! Aber zum Frühſtück, Mittags- und

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/253>, abgerufen am 22.11.2024.