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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839.

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Am vierzehnten September Abends sieben Uhr
erfolgte die erste offene Beichte. Das Leibliche
der Jungfer Schnotterbaum lag damals, von den
unaufhörlichen Krämpfen und Anspannungen be-
stürmt, fast im Zustande der Auflösung. Der
Dämon aber sprach aus ihr, zwar mit schwacher
jedoch mit vernehmlicher Stimme, ja, er wolle es
nur gestehen, er sei der Grobschmidt Bumpfinger
aus der Teufelsschmiede und nicht der Magister
Schnotterbaum, von Hall bürtig. Gestand hier-
auf auch Alles ein, was wir bereits von ihm
wußten.

Die folgenden Tage wurden nun verwendet, den
Dämon in seiner wahren Gestalt recht fest werden
zu lassen. Denn, sagte Dürr, schlägt er wieder in
den Magister zurück, so geht die Arbeit von vorn
an. Er mußte deßhalb wohl zwanzigmal seine
Grobschmidtsgeschichte vom ermordeten Knecht wie-
derholen, dergestalt, daß die Schnotterbaum von
diesen Anstrengungen ungeduldig wurde und einst-
mals ausrief: Liebe Herren, laßt es nun gut
seyn, er hat es ja schon so oft dargelegt, und im
Uebrigen wird er doch nicht mehr sagen, als ihm
mein Vater eingiebt.


Am vierzehnten September Abends ſieben Uhr
erfolgte die erſte offene Beichte. Das Leibliche
der Jungfer Schnotterbaum lag damals, von den
unaufhörlichen Krämpfen und Anſpannungen be-
ſtürmt, faſt im Zuſtande der Auflöſung. Der
Dämon aber ſprach aus ihr, zwar mit ſchwacher
jedoch mit vernehmlicher Stimme, ja, er wolle es
nur geſtehen, er ſei der Grobſchmidt Bumpfinger
aus der Teufelsſchmiede und nicht der Magiſter
Schnotterbaum, von Hall bürtig. Geſtand hier-
auf auch Alles ein, was wir bereits von ihm
wußten.

Die folgenden Tage wurden nun verwendet, den
Dämon in ſeiner wahren Geſtalt recht feſt werden
zu laſſen. Denn, ſagte Dürr, ſchlägt er wieder in
den Magiſter zurück, ſo geht die Arbeit von vorn
an. Er mußte deßhalb wohl zwanzigmal ſeine
Grobſchmidtsgeſchichte vom ermordeten Knecht wie-
derholen, dergeſtalt, daß die Schnotterbaum von
dieſen Anſtrengungen ungeduldig wurde und einſt-
mals ausrief: Liebe Herren, laßt es nun gut
ſeyn, er hat es ja ſchon ſo oft dargelegt, und im
Uebrigen wird er doch nicht mehr ſagen, als ihm
mein Vater eingiebt.


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[296/0314] Am vierzehnten September Abends ſieben Uhr erfolgte die erſte offene Beichte. Das Leibliche der Jungfer Schnotterbaum lag damals, von den unaufhörlichen Krämpfen und Anſpannungen be- ſtürmt, faſt im Zuſtande der Auflöſung. Der Dämon aber ſprach aus ihr, zwar mit ſchwacher jedoch mit vernehmlicher Stimme, ja, er wolle es nur geſtehen, er ſei der Grobſchmidt Bumpfinger aus der Teufelsſchmiede und nicht der Magiſter Schnotterbaum, von Hall bürtig. Geſtand hier- auf auch Alles ein, was wir bereits von ihm wußten. Die folgenden Tage wurden nun verwendet, den Dämon in ſeiner wahren Geſtalt recht feſt werden zu laſſen. Denn, ſagte Dürr, ſchlägt er wieder in den Magiſter zurück, ſo geht die Arbeit von vorn an. Er mußte deßhalb wohl zwanzigmal ſeine Grobſchmidtsgeſchichte vom ermordeten Knecht wie- derholen, dergeſtalt, daß die Schnotterbaum von dieſen Anſtrengungen ungeduldig wurde und einſt- mals ausrief: Liebe Herren, laßt es nun gut ſeyn, er hat es ja ſchon ſo oft dargelegt, und im Uebrigen wird er doch nicht mehr ſagen, als ihm mein Vater eingiebt.

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen02_1839/314>, abgerufen am 23.12.2024.