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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839.

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Besuchsfuße mit den Hellseherinnen, hatten sich
bei ihnen nicht eigentlich einquartirt, und zweitens
war nichts schlimm-Dämonenhaftes in ihnen; sie
hatten nur Dinge von dem Belang der schwedischen
Feldflasche oder der Butterbemme im Kopfe.

Wir dachten hin und her, wie wir Rath schaf-
fen und eines handfesten, vom Höllenfeuer min-
destens aus einiger Entfernung angesengten Ben-
gels habhaft werden sollten.

Unendlich bedauerten Eschenmichel und ich, daß
wir des magischen Schneiders und seiner Hülfe
in solcher Noth entbehren mußten. Aber dieser
große Mensch lag fast immer im Stalle auf Stroh
wegen des einzigen Fehlers, womit die Natur ihn
belastet hatte. Was Kernbeißer angeht, so hatte
er sein Vergnügen an ihm, tröstete uns auch, wenn
wir klagten und sagte: Laßt's gut seyn. Der
Dürr gehört, wie der Tell, nicht in den Rath, er
ist der Mann der That. Haben wir den Heiden
von Dämon erst, so wird Keiner kräftig seyn im
Werke, gleich der nimmersatten Gurgel.

Ich dachte im Stillen: Diese schwäbischen Kinds-
köpfe sind gut zum Erfinden, aber dann die Sache
gehörig einzurichten, ihr eine Regel, Ordnung und

Beſuchsfuße mit den Hellſeherinnen, hatten ſich
bei ihnen nicht eigentlich einquartirt, und zweitens
war nichts ſchlimm-Dämonenhaftes in ihnen; ſie
hatten nur Dinge von dem Belang der ſchwediſchen
Feldflaſche oder der Butterbemme im Kopfe.

Wir dachten hin und her, wie wir Rath ſchaf-
fen und eines handfeſten, vom Höllenfeuer min-
deſtens aus einiger Entfernung angeſengten Ben-
gels habhaft werden ſollten.

Unendlich bedauerten Eſchenmichel und ich, daß
wir des magiſchen Schneiders und ſeiner Hülfe
in ſolcher Noth entbehren mußten. Aber dieſer
große Menſch lag faſt immer im Stalle auf Stroh
wegen des einzigen Fehlers, womit die Natur ihn
belaſtet hatte. Was Kernbeißer angeht, ſo hatte
er ſein Vergnügen an ihm, tröſtete uns auch, wenn
wir klagten und ſagte: Laßt’s gut ſeyn. Der
Dürr gehört, wie der Tell, nicht in den Rath, er
iſt der Mann der That. Haben wir den Heiden
von Dämon erſt, ſo wird Keiner kräftig ſeyn im
Werke, gleich der nimmerſatten Gurgel.

Ich dachte im Stillen: Dieſe ſchwäbiſchen Kinds-
köpfe ſind gut zum Erfinden, aber dann die Sache
gehörig einzurichten, ihr eine Regel, Ordnung und

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[269/0287] Beſuchsfuße mit den Hellſeherinnen, hatten ſich bei ihnen nicht eigentlich einquartirt, und zweitens war nichts ſchlimm-Dämonenhaftes in ihnen; ſie hatten nur Dinge von dem Belang der ſchwediſchen Feldflaſche oder der Butterbemme im Kopfe. Wir dachten hin und her, wie wir Rath ſchaf- fen und eines handfeſten, vom Höllenfeuer min- deſtens aus einiger Entfernung angeſengten Ben- gels habhaft werden ſollten. Unendlich bedauerten Eſchenmichel und ich, daß wir des magiſchen Schneiders und ſeiner Hülfe in ſolcher Noth entbehren mußten. Aber dieſer große Menſch lag faſt immer im Stalle auf Stroh wegen des einzigen Fehlers, womit die Natur ihn belaſtet hatte. Was Kernbeißer angeht, ſo hatte er ſein Vergnügen an ihm, tröſtete uns auch, wenn wir klagten und ſagte: Laßt’s gut ſeyn. Der Dürr gehört, wie der Tell, nicht in den Rath, er iſt der Mann der That. Haben wir den Heiden von Dämon erſt, ſo wird Keiner kräftig ſeyn im Werke, gleich der nimmerſatten Gurgel. Ich dachte im Stillen: Dieſe ſchwäbiſchen Kinds- köpfe ſind gut zum Erfinden, aber dann die Sache gehörig einzurichten, ihr eine Regel, Ordnung und

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen02_1839/287>, abgerufen am 28.11.2024.