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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839.

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auf mit dem unberupften Kopfe und um den Hals
ein papiernes Krägelchen. Den Oberkellner, der
mir ein sinniger Mensch zu seyn schien, forschte ich
nach Weinsberg aus, und erfuhr zu meiner Freude,
daß es jetzt recht lebhaft dort sei, und das Zwi-
schenreich sich im vollen Gange befinde.

Haben Sie nicht hier im Gasthofe ein Zimmer,
worin etwas erscheint? fragte ich ihn im Vertrauen.
Der Oberkellner versetzte, er habe seinem Herrn
schon längst gerathen, sich für die immer stärker
werdende Nachfrage von Liebhabern unter den
Reisenden ein Geisterzimmer einzurichten, allein der
wolle sich nicht darauf einlassen, weil er die Sache
für eine vorübergehende Mode halte und sage,
sein Haus könne durch eine Stube mit Zwischen-
reich in Verruf kommen.

Ich halte mir aber für meine eigene Rechnung
ein Gemach, worin es bei Nacht wenigstens etwas
poltert oder schnurrt, und wenn Sie einen Gulden
auf die Rechnung zulegen, steht es Ihnen zu Dienst;
flüsterte er mir zu. Mit Freuden schlug ich ein, mußte
ihm aber das Geheimniß über die Sache versprechen,
denn, sagte er, wenn sie auskommt, so bin ich um
meinen Posten, oder muß von der Geisterstube Abgaben

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auf mit dem unberupften Kopfe und um den Hals
ein papiernes Krägelchen. Den Oberkellner, der
mir ein ſinniger Menſch zu ſeyn ſchien, forſchte ich
nach Weinsberg aus, und erfuhr zu meiner Freude,
daß es jetzt recht lebhaft dort ſei, und das Zwi-
ſchenreich ſich im vollen Gange befinde.

Haben Sie nicht hier im Gaſthofe ein Zimmer,
worin etwas erſcheint? fragte ich ihn im Vertrauen.
Der Oberkellner verſetzte, er habe ſeinem Herrn
ſchon längſt gerathen, ſich für die immer ſtärker
werdende Nachfrage von Liebhabern unter den
Reiſenden ein Geiſterzimmer einzurichten, allein der
wolle ſich nicht darauf einlaſſen, weil er die Sache
für eine vorübergehende Mode halte und ſage,
ſein Haus könne durch eine Stube mit Zwiſchen-
reich in Verruf kommen.

Ich halte mir aber für meine eigene Rechnung
ein Gemach, worin es bei Nacht wenigſtens etwas
poltert oder ſchnurrt, und wenn Sie einen Gulden
auf die Rechnung zulegen, ſteht es Ihnen zu Dienſt;
flüſterte er mir zu. Mit Freuden ſchlug ich ein, mußte
ihm aber das Geheimniß über die Sache verſprechen,
denn, ſagte er, wenn ſie auskommt, ſo bin ich um
meinen Poſten, oder muß von der Geiſterſtube Abgaben

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[243/0261] auf mit dem unberupften Kopfe und um den Hals ein papiernes Krägelchen. Den Oberkellner, der mir ein ſinniger Menſch zu ſeyn ſchien, forſchte ich nach Weinsberg aus, und erfuhr zu meiner Freude, daß es jetzt recht lebhaft dort ſei, und das Zwi- ſchenreich ſich im vollen Gange befinde. Haben Sie nicht hier im Gaſthofe ein Zimmer, worin etwas erſcheint? fragte ich ihn im Vertrauen. Der Oberkellner verſetzte, er habe ſeinem Herrn ſchon längſt gerathen, ſich für die immer ſtärker werdende Nachfrage von Liebhabern unter den Reiſenden ein Geiſterzimmer einzurichten, allein der wolle ſich nicht darauf einlaſſen, weil er die Sache für eine vorübergehende Mode halte und ſage, ſein Haus könne durch eine Stube mit Zwiſchen- reich in Verruf kommen. Ich halte mir aber für meine eigene Rechnung ein Gemach, worin es bei Nacht wenigſtens etwas poltert oder ſchnurrt, und wenn Sie einen Gulden auf die Rechnung zulegen, ſteht es Ihnen zu Dienſt; flüſterte er mir zu. Mit Freuden ſchlug ich ein, mußte ihm aber das Geheimniß über die Sache verſprechen, denn, ſagte er, wenn ſie auskommt, ſo bin ich um meinen Poſten, oder muß von der Geiſterſtube Abgaben 16*

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen02_1839/261>, abgerufen am 23.12.2024.