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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839.

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beinen bewerkstelligen, ich konnte an mein Fell
fassen, und die Haare fielen ab, so wie ich sie nur
berührte, endlich schien in meinem Antlitze ein
förmliches Umziehen und Quartierverändern von
Maul, Nase und Augen vor sich zu gehen, so rück-
ten und knackten dort die Knochen. Aber auf
alles Dieses hatte ich weiter nicht Acht, ganz ver-
loren in die Furcht vor dem Ausstopfen.

Gegen Mitternacht Geräusch draußen vor der
Mauer, Klimmen, Herabwerfen einer Strickleiter!
Ein Kerl steigt an ihr nieder, tappt zwischen Biber
und Schildkröte vorsichtig hindurch -- -- Ich sitze
(denn ich vermochte auch schon wieder zu sitzen;)
stumm da, und raufe mir vollends alles Fell ab;
seine rauhe Tatze ergreift mich -- hui und davon mit
mir über die Mauer! Ich hange schlotternd und
an allen Gliedern gebrochen in seinen Armen. --
Was, zum Teufel, habe ich denn da gefaßt? Das
ist ja kein -- murrt er, während er einige Schritte
längst des Canals nach dem Landhause Schoone
Zicht zu macht. Ehe er zu Ende gesprochen, stürzt
ihm ein Mann entgegen, ruft mit einer von der
Tugend selbst gebildeten Stimme heftig: Steh du
Dieb, ich sah dich über die Mauer steigen! und

beinen bewerkſtelligen, ich konnte an mein Fell
faſſen, und die Haare fielen ab, ſo wie ich ſie nur
berührte, endlich ſchien in meinem Antlitze ein
förmliches Umziehen und Quartierverändern von
Maul, Naſe und Augen vor ſich zu gehen, ſo rück-
ten und knackten dort die Knochen. Aber auf
alles Dieſes hatte ich weiter nicht Acht, ganz ver-
loren in die Furcht vor dem Ausſtopfen.

Gegen Mitternacht Geräuſch draußen vor der
Mauer, Klimmen, Herabwerfen einer Strickleiter!
Ein Kerl ſteigt an ihr nieder, tappt zwiſchen Biber
und Schildkröte vorſichtig hindurch — — Ich ſitze
(denn ich vermochte auch ſchon wieder zu ſitzen;)
ſtumm da, und raufe mir vollends alles Fell ab;
ſeine rauhe Tatze ergreift mich — hui und davon mit
mir über die Mauer! Ich hange ſchlotternd und
an allen Gliedern gebrochen in ſeinen Armen. —
Was, zum Teufel, habe ich denn da gefaßt? Das
iſt ja kein — murrt er, während er einige Schritte
längſt des Canals nach dem Landhauſe Schoone
Zicht zu macht. Ehe er zu Ende geſprochen, ſtürzt
ihm ein Mann entgegen, ruft mit einer von der
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[208/0226] beinen bewerkſtelligen, ich konnte an mein Fell faſſen, und die Haare fielen ab, ſo wie ich ſie nur berührte, endlich ſchien in meinem Antlitze ein förmliches Umziehen und Quartierverändern von Maul, Naſe und Augen vor ſich zu gehen, ſo rück- ten und knackten dort die Knochen. Aber auf alles Dieſes hatte ich weiter nicht Acht, ganz ver- loren in die Furcht vor dem Ausſtopfen. Gegen Mitternacht Geräuſch draußen vor der Mauer, Klimmen, Herabwerfen einer Strickleiter! Ein Kerl ſteigt an ihr nieder, tappt zwiſchen Biber und Schildkröte vorſichtig hindurch — — Ich ſitze (denn ich vermochte auch ſchon wieder zu ſitzen;) ſtumm da, und raufe mir vollends alles Fell ab; ſeine rauhe Tatze ergreift mich — hui und davon mit mir über die Mauer! Ich hange ſchlotternd und an allen Gliedern gebrochen in ſeinen Armen. — Was, zum Teufel, habe ich denn da gefaßt? Das iſt ja kein — murrt er, während er einige Schritte längſt des Canals nach dem Landhauſe Schoone Zicht zu macht. Ehe er zu Ende geſprochen, ſtürzt ihm ein Mann entgegen, ruft mit einer von der Tugend ſelbſt gebildeten Stimme heftig: Steh du Dieb, ich ſah dich über die Mauer ſteigen! und

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen02_1839/226>, abgerufen am 28.11.2024.