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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839.

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Myn Heer van Streef dich, du einziges Exemplar,
mir abläßt, ist nicht zu denken, die Dienerschaft
wird nicht zu bestechen seyn, folglich muß ich dich
stehlen lassen.

Nach diesen unzweideutigen Worten kehrte mein
Gebieter mit seinem zweiten Freunde von den
Hyacinthen zurück. -- Wie ich Euch sagte, Myn
Heer van Streef, sprach Myn Heer van Toll, es
hält sich auf Vrouw Elizabeth seit einigen Tagen
ein fremder Maler und Chemicus auf, der eine
besondere Mischung der Farben entdeckt hat, wo-
durch auch auf dem Porcellan das vollkommene
Helldunkel von Rembrandt sich erzielen läßt. Ich
wollte durch ihn eine große Vase in dieser Manier
malen lassen, und alle Anstalten des Glühens und
Einbrennens sind auch schon gemacht, nur war ich
über den Gegenstand noch verlegen, weil ich einen
ganz neuen für die neue Manier zu haben wünschte.
Gar gerne möchte ich nun den sogenannten Bock-
affen in Helldunkel auf meiner Vase sehen, weil
den gewiß noch Niemand hat, und ich bitte Euch
daher, daß Ihr mir die nachbarliche Gefälligkeit
erzeigen wollet, meinem Chemicus diese Nacht den
Zugang zur Menagerie zu verstatten. Er soll an

Myn Heer van Streef dich, du einziges Exemplar,
mir abläßt, iſt nicht zu denken, die Dienerſchaft
wird nicht zu beſtechen ſeyn, folglich muß ich dich
ſtehlen laſſen.

Nach dieſen unzweideutigen Worten kehrte mein
Gebieter mit ſeinem zweiten Freunde von den
Hyacinthen zurück. — Wie ich Euch ſagte, Myn
Heer van Streef, ſprach Myn Heer van Toll, es
hält ſich auf Vrouw Elizabeth ſeit einigen Tagen
ein fremder Maler und Chemicus auf, der eine
beſondere Miſchung der Farben entdeckt hat, wo-
durch auch auf dem Porcellan das vollkommene
Helldunkel von Rembrandt ſich erzielen läßt. Ich
wollte durch ihn eine große Vaſe in dieſer Manier
malen laſſen, und alle Anſtalten des Glühens und
Einbrennens ſind auch ſchon gemacht, nur war ich
über den Gegenſtand noch verlegen, weil ich einen
ganz neuen für die neue Manier zu haben wünſchte.
Gar gerne möchte ich nun den ſogenannten Bock-
affen in Helldunkel auf meiner Vaſe ſehen, weil
den gewiß noch Niemand hat, und ich bitte Euch
daher, daß Ihr mir die nachbarliche Gefälligkeit
erzeigen wollet, meinem Chemicus dieſe Nacht den
Zugang zur Menagerie zu verſtatten. Er ſoll an

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[202/0220] Myn Heer van Streef dich, du einziges Exemplar, mir abläßt, iſt nicht zu denken, die Dienerſchaft wird nicht zu beſtechen ſeyn, folglich muß ich dich ſtehlen laſſen. Nach dieſen unzweideutigen Worten kehrte mein Gebieter mit ſeinem zweiten Freunde von den Hyacinthen zurück. — Wie ich Euch ſagte, Myn Heer van Streef, ſprach Myn Heer van Toll, es hält ſich auf Vrouw Elizabeth ſeit einigen Tagen ein fremder Maler und Chemicus auf, der eine beſondere Miſchung der Farben entdeckt hat, wo- durch auch auf dem Porcellan das vollkommene Helldunkel von Rembrandt ſich erzielen läßt. Ich wollte durch ihn eine große Vaſe in dieſer Manier malen laſſen, und alle Anſtalten des Glühens und Einbrennens ſind auch ſchon gemacht, nur war ich über den Gegenſtand noch verlegen, weil ich einen ganz neuen für die neue Manier zu haben wünſchte. Gar gerne möchte ich nun den ſogenannten Bock- affen in Helldunkel auf meiner Vaſe ſehen, weil den gewiß noch Niemand hat, und ich bitte Euch daher, daß Ihr mir die nachbarliche Gefälligkeit erzeigen wollet, meinem Chemicus dieſe Nacht den Zugang zur Menagerie zu verſtatten. Er ſoll an

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen02_1839/220>, abgerufen am 29.11.2024.