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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839.

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wieder bei meinem Taufnamen genannt, ja, den
Agesilaus hätten wir wohl hinter uns. Hinab-
blickend sah er den Kreisboten, welcher, seinen
braunen Stecken in der Hand und die schwarz-
lederne Scripturentasche über den Rücken gehängt,
längst des Gartens durch die Dornen seinen Dienst-
weg schritt. Halt! rief der Schulmeister und warf
den Brief hinunter, nehmt das an den Herrn Schul-
rath mit, Rittersporn, aus Gefälligkeit.

Er ging nach dem Schlosse, wo er das Fräu-
lein, welche auch wenig geschlafen hatte, schon
munter fand. Könnte ich nicht eine nützliche Be-
schäftigung erhalten? fragte er sie. O ja, war die
Antwort, es ist Holz zu sägen und klein zu machen. --
Fröhlich ging der Schulmeister nach dem Holzstall,
stellte den Sägebock unter dem Fenster des Freiherrn
auf und begann nun jene geräuschvolle Arbeit, von
welcher im vorigen Capitel die Rede gewesen ist,
emsig und unverdrossen, sich schon freuend auf das
Hacken, wenn das Sägen vorbei seyn möchte.

Letzteres wäre sonach erklärt, mit dem Rumoren
aber hatte es folgende Bewandniß. In den alten
Baron war durch die industriellen Entwürfe der
Nacht ein unausloschliches Feuer gedrungen. Vor

wieder bei meinem Taufnamen genannt, ja, den
Ageſilaus hätten wir wohl hinter uns. Hinab-
blickend ſah er den Kreisboten, welcher, ſeinen
braunen Stecken in der Hand und die ſchwarz-
lederne Scripturentaſche über den Rücken gehängt,
längſt des Gartens durch die Dornen ſeinen Dienſt-
weg ſchritt. Halt! rief der Schulmeiſter und warf
den Brief hinunter, nehmt das an den Herrn Schul-
rath mit, Ritterſporn, aus Gefälligkeit.

Er ging nach dem Schloſſe, wo er das Fräu-
lein, welche auch wenig geſchlafen hatte, ſchon
munter fand. Könnte ich nicht eine nützliche Be-
ſchäftigung erhalten? fragte er ſie. O ja, war die
Antwort, es iſt Holz zu ſägen und klein zu machen. —
Fröhlich ging der Schulmeiſter nach dem Holzſtall,
ſtellte den Sägebock unter dem Fenſter des Freiherrn
auf und begann nun jene geräuſchvolle Arbeit, von
welcher im vorigen Capitel die Rede geweſen iſt,
emſig und unverdroſſen, ſich ſchon freuend auf das
Hacken, wenn das Sägen vorbei ſeyn möchte.

Letzteres wäre ſonach erklärt, mit dem Rumoren
aber hatte es folgende Bewandniß. In den alten
Baron war durch die induſtriellen Entwürfe der
Nacht ein unausloſchliches Feuer gedrungen. Vor

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[84/0102] wieder bei meinem Taufnamen genannt, ja, den Ageſilaus hätten wir wohl hinter uns. Hinab- blickend ſah er den Kreisboten, welcher, ſeinen braunen Stecken in der Hand und die ſchwarz- lederne Scripturentaſche über den Rücken gehängt, längſt des Gartens durch die Dornen ſeinen Dienſt- weg ſchritt. Halt! rief der Schulmeiſter und warf den Brief hinunter, nehmt das an den Herrn Schul- rath mit, Ritterſporn, aus Gefälligkeit. Er ging nach dem Schloſſe, wo er das Fräu- lein, welche auch wenig geſchlafen hatte, ſchon munter fand. Könnte ich nicht eine nützliche Be- ſchäftigung erhalten? fragte er ſie. O ja, war die Antwort, es iſt Holz zu ſägen und klein zu machen. — Fröhlich ging der Schulmeiſter nach dem Holzſtall, ſtellte den Sägebock unter dem Fenſter des Freiherrn auf und begann nun jene geräuſchvolle Arbeit, von welcher im vorigen Capitel die Rede geweſen iſt, emſig und unverdroſſen, ſich ſchon freuend auf das Hacken, wenn das Sägen vorbei ſeyn möchte. Letzteres wäre ſonach erklärt, mit dem Rumoren aber hatte es folgende Bewandniß. In den alten Baron war durch die induſtriellen Entwürfe der Nacht ein unausloſchliches Feuer gedrungen. Vor

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen02_1839/102>, abgerufen am 23.11.2024.