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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 1. Düsseldorf, 1838.

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den, sie hat sich mit dem Matthies vergangen.
Sprich du weiter mit ihr und sag ihr, wenn sie
sich sonst ordentlich halte, wolle ich sorgen, daß der
Matthies an ihr seine Schuldigkeit thue.

Ich habe mir's gleich gedacht, antwortete die
Tochter, ohne über die Entdeckung und den ihr
ertheilten Auftrag verlegen zu werden.

Nach ihrer Entfernung sprach der Jäger seine
Verwunderung über die Gewalt aus, welche er
seinen Wirth in diesem Falle hatte üben sehen. Das
ist ganz leicht, versetzte der Hofschulze. Ein Jeder
weiß, daß er nicht bei mir in Dienst bleibt, wenn
ich auf ihn einen Argwohn habe, und er nicht
bekennt und zu Kreuz kriecht. Thut er das aber,
so vergebe ich ihm oder nehme mich seiner an.
Da es mir meine Umstände zulassen, bei allem Lohn
einen Thaler mehr zu geben, als meine Nachbaren,
so mag Keiner vom Oberhof herunter. Kriege ich
nun von etwas Wind, so ziele ich darauf mit einem
Spruche hin, und gemeiniglich wird dann gebeichtet,
weil nämlich der Sünder weiß, daß außerdem ihm
der Dienst aufgesagt ist.

Sie wünschten einander gute Nacht, und der
Jäger ging auf sein Zimmer. Er entkleidete sich,

den, ſie hat ſich mit dem Matthies vergangen.
Sprich du weiter mit ihr und ſag ihr, wenn ſie
ſich ſonſt ordentlich halte, wolle ich ſorgen, daß der
Matthies an ihr ſeine Schuldigkeit thue.

Ich habe mir’s gleich gedacht, antwortete die
Tochter, ohne über die Entdeckung und den ihr
ertheilten Auftrag verlegen zu werden.

Nach ihrer Entfernung ſprach der Jäger ſeine
Verwunderung über die Gewalt aus, welche er
ſeinen Wirth in dieſem Falle hatte üben ſehen. Das
iſt ganz leicht, verſetzte der Hofſchulze. Ein Jeder
weiß, daß er nicht bei mir in Dienſt bleibt, wenn
ich auf ihn einen Argwohn habe, und er nicht
bekennt und zu Kreuz kriecht. Thut er das aber,
ſo vergebe ich ihm oder nehme mich ſeiner an.
Da es mir meine Umſtände zulaſſen, bei allem Lohn
einen Thaler mehr zu geben, als meine Nachbaren,
ſo mag Keiner vom Oberhof herunter. Kriege ich
nun von etwas Wind, ſo ziele ich darauf mit einem
Spruche hin, und gemeiniglich wird dann gebeichtet,
weil nämlich der Sünder weiß, daß außerdem ihm
der Dienſt aufgeſagt iſt.

Sie wünſchten einander gute Nacht, und der
Jäger ging auf ſein Zimmer. Er entkleidete ſich,

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[320/0328] den, ſie hat ſich mit dem Matthies vergangen. Sprich du weiter mit ihr und ſag ihr, wenn ſie ſich ſonſt ordentlich halte, wolle ich ſorgen, daß der Matthies an ihr ſeine Schuldigkeit thue. Ich habe mir’s gleich gedacht, antwortete die Tochter, ohne über die Entdeckung und den ihr ertheilten Auftrag verlegen zu werden. Nach ihrer Entfernung ſprach der Jäger ſeine Verwunderung über die Gewalt aus, welche er ſeinen Wirth in dieſem Falle hatte üben ſehen. Das iſt ganz leicht, verſetzte der Hofſchulze. Ein Jeder weiß, daß er nicht bei mir in Dienſt bleibt, wenn ich auf ihn einen Argwohn habe, und er nicht bekennt und zu Kreuz kriecht. Thut er das aber, ſo vergebe ich ihm oder nehme mich ſeiner an. Da es mir meine Umſtände zulaſſen, bei allem Lohn einen Thaler mehr zu geben, als meine Nachbaren, ſo mag Keiner vom Oberhof herunter. Kriege ich nun von etwas Wind, ſo ziele ich darauf mit einem Spruche hin, und gemeiniglich wird dann gebeichtet, weil nämlich der Sünder weiß, daß außerdem ihm der Dienſt aufgeſagt iſt. Sie wünſchten einander gute Nacht, und der Jäger ging auf ſein Zimmer. Er entkleidete ſich,

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 1. Düsseldorf, 1838, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen01_1838/328>, abgerufen am 24.11.2024.