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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 1. Düsseldorf, 1838.

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Schreiber hatte offenbar seine Hand verstellt.
Rings umher in den Ecken des Blattes wimmelte
es von Buchstaben, Krähen- und Krackelfüßen, die
aber trotz aller Bemühungen, sie zusammenzustellen,
sich denselben eben so wenig fügten, als die Cha-
raktere, welche auf dem Papiergelde sich zerstreut
vorzufinden pflegen. Dieses Blatt war um einen
Cylinder geschlungen, welcher zwei optische Gläser
einfaßte. Der alte Baron nahm den Cylinder,
blickte durch das Ocularglas, richtete das Perspec-
tiv gegen das Freie, um sich die Erläuterung des
Fundes aus der Luft zu holen, aber so viel er
auch richtete und durchblickte, er bekam nichts, als
blaue Luft und verworrenschwimmende Gegenstände
zu sehen.

Ueber diesen vergeblichen Anstrengungen, die
Krackelfüße zusammenzustellen, und durch das op-
tische Glas die Wahrheit zu entdecken, war wohl
eine halbe Stunde vergangen, während welcher der
Baron noch gar nicht dazu gekommen war, sich
nach dem Geber der vor ihm liegenden Gottesga-
be zu erkundigen. Auch der Bediente, der mit auf-
gesperrtem Munde bald das Kind, bald die An-
strengungen seines Gebieters betrachtete, hatte

Schreiber hatte offenbar ſeine Hand verſtellt.
Rings umher in den Ecken des Blattes wimmelte
es von Buchſtaben, Krähen- und Krackelfüßen, die
aber trotz aller Bemühungen, ſie zuſammenzuſtellen,
ſich denſelben eben ſo wenig fügten, als die Cha-
raktere, welche auf dem Papiergelde ſich zerſtreut
vorzufinden pflegen. Dieſes Blatt war um einen
Cylinder geſchlungen, welcher zwei optiſche Gläſer
einfaßte. Der alte Baron nahm den Cylinder,
blickte durch das Ocularglas, richtete das Perſpec-
tiv gegen das Freie, um ſich die Erläuterung des
Fundes aus der Luft zu holen, aber ſo viel er
auch richtete und durchblickte, er bekam nichts, als
blaue Luft und verworrenſchwimmende Gegenſtände
zu ſehen.

Ueber dieſen vergeblichen Anſtrengungen, die
Krackelfüße zuſammenzuſtellen, und durch das op-
tiſche Glas die Wahrheit zu entdecken, war wohl
eine halbe Stunde vergangen, während welcher der
Baron noch gar nicht dazu gekommen war, ſich
nach dem Geber der vor ihm liegenden Gottesga-
be zu erkundigen. Auch der Bediente, der mit auf-
geſperrtem Munde bald das Kind, bald die An-
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[132/0140] Schreiber hatte offenbar ſeine Hand verſtellt. Rings umher in den Ecken des Blattes wimmelte es von Buchſtaben, Krähen- und Krackelfüßen, die aber trotz aller Bemühungen, ſie zuſammenzuſtellen, ſich denſelben eben ſo wenig fügten, als die Cha- raktere, welche auf dem Papiergelde ſich zerſtreut vorzufinden pflegen. Dieſes Blatt war um einen Cylinder geſchlungen, welcher zwei optiſche Gläſer einfaßte. Der alte Baron nahm den Cylinder, blickte durch das Ocularglas, richtete das Perſpec- tiv gegen das Freie, um ſich die Erläuterung des Fundes aus der Luft zu holen, aber ſo viel er auch richtete und durchblickte, er bekam nichts, als blaue Luft und verworrenſchwimmende Gegenſtände zu ſehen. Ueber dieſen vergeblichen Anſtrengungen, die Krackelfüße zuſammenzuſtellen, und durch das op- tiſche Glas die Wahrheit zu entdecken, war wohl eine halbe Stunde vergangen, während welcher der Baron noch gar nicht dazu gekommen war, ſich nach dem Geber der vor ihm liegenden Gottesga- be zu erkundigen. Auch der Bediente, der mit auf- geſperrtem Munde bald das Kind, bald die An- ſtrengungen ſeines Gebieters betrachtete, hatte

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 1. Düsseldorf, 1838, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen01_1838/140>, abgerufen am 25.11.2024.