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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 1. Düsseldorf, 1838.

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müssen, wäre sie nicht mit sich und ihrem Geschick
zu sehr beschäftigt gewesen.

Rucciopuccio erholte sich aber bald wieder, und
sagte zu Emerentien mit ruhiger Freundlichkeit:
Dieses sind natürliche Folgen natürlicher Ursachen,
die kein weiser Mann bestaunt. Verlasse dich auf
mich, Marcebille, ich sprenge die Ketten des Tyran-
nen, ich komme wieder als Hechelkramischer Fürst,
und hole dich ab von dem Schlosse deiner Väter zu
Schnurrenburg. Der Geist legt mir ein Trostlied
auf die Lippen, bewahre es im tiefsten Schrein
des Herzens als heiliges Gemüthsgeheimniß; daran
wollen wir uns einst wiedererkennen:

Einst liebtest du den Nußknacker,
Nach dem Nußknacker liebtest du mich;
Nun holet das Schicksal, der Racker,
Erst den Nußknacker, dann holt es mich!
Der Nußknacker sank auf den Kehrich,
Und mich rauben die wilden Birmanen;
Nußknacker kehrt nicht, aber kehr' ich,
Hol' ich ab dich vom Schloß deiner Ahnen!

Die Häscher verhinderten die Fortsetzung dieser Ode,
indem sie ihn abführten. Emerentia sank in Ohn-
macht. Zwei Juden brachten sie ihren bestürzten
Eltern.



müſſen, wäre ſie nicht mit ſich und ihrem Geſchick
zu ſehr beſchäftigt geweſen.

Rucciopuccio erholte ſich aber bald wieder, und
ſagte zu Emerentien mit ruhiger Freundlichkeit:
Dieſes ſind natürliche Folgen natürlicher Urſachen,
die kein weiſer Mann beſtaunt. Verlaſſe dich auf
mich, Marcebille, ich ſprenge die Ketten des Tyran-
nen, ich komme wieder als Hechelkramiſcher Fürſt,
und hole dich ab von dem Schloſſe deiner Väter zu
Schnurrenburg. Der Geiſt legt mir ein Troſtlied
auf die Lippen, bewahre es im tiefſten Schrein
des Herzens als heiliges Gemüthsgeheimniß; daran
wollen wir uns einſt wiedererkennen:

Einſt liebteſt du den Nußknacker,
Nach dem Nußknacker liebteſt du mich;
Nun holet das Schickſal, der Racker,
Erſt den Nußknacker, dann holt es mich!
Der Nußknacker ſank auf den Kehrich,
Und mich rauben die wilden Birmanen;
Nußknacker kehrt nicht, aber kehr’ ich,
Hol’ ich ab dich vom Schloß deiner Ahnen!

Die Häſcher verhinderten die Fortſetzung dieſer Ode,
indem ſie ihn abführten. Emerentia ſank in Ohn-
macht. Zwei Juden brachten ſie ihren beſtürzten
Eltern.



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[123/0131] müſſen, wäre ſie nicht mit ſich und ihrem Geſchick zu ſehr beſchäftigt geweſen. Rucciopuccio erholte ſich aber bald wieder, und ſagte zu Emerentien mit ruhiger Freundlichkeit: Dieſes ſind natürliche Folgen natürlicher Urſachen, die kein weiſer Mann beſtaunt. Verlaſſe dich auf mich, Marcebille, ich ſprenge die Ketten des Tyran- nen, ich komme wieder als Hechelkramiſcher Fürſt, und hole dich ab von dem Schloſſe deiner Väter zu Schnurrenburg. Der Geiſt legt mir ein Troſtlied auf die Lippen, bewahre es im tiefſten Schrein des Herzens als heiliges Gemüthsgeheimniß; daran wollen wir uns einſt wiedererkennen: Einſt liebteſt du den Nußknacker, Nach dem Nußknacker liebteſt du mich; Nun holet das Schickſal, der Racker, Erſt den Nußknacker, dann holt es mich! Der Nußknacker ſank auf den Kehrich, Und mich rauben die wilden Birmanen; Nußknacker kehrt nicht, aber kehr’ ich, Hol’ ich ab dich vom Schloß deiner Ahnen! Die Häſcher verhinderten die Fortſetzung dieſer Ode, indem ſie ihn abführten. Emerentia ſank in Ohn- macht. Zwei Juden brachten ſie ihren beſtürzten Eltern.

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 1. Düsseldorf, 1838, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen01_1838/131>, abgerufen am 24.11.2024.