Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785. Anton. Vater, ich kanns wahrhaftig nicht! Obfstr. Du gehst gleich hin. Anton. Alles in der Welt, nur nicht aufs Amt, nur jezt nicht aufs Amt. Pastor. Schicken Sie Rudolfen hin. Obfstr. Er soll hin. Anton. Mit rothen Augen? Dem Jungen zum Spott? Nein -- und sollte ich niemals wieder ins Haus kommen und sollte es mein größtes Unglück wer- den, und sollte mein Leben darauf stehen! Aufs Amt kann ich nicht gehen und Riekchen lasse ich nicht -- Vater! Ich lasse sie wahrhaftig nicht. Obfstr. Junge, laß Dich nicht wieder vor mir sehen. Anton. Gut, ich wills. Es soll geschehen. Sie machen mich unglücklich, Riekchen dazu, verstoßen uns -- gut ich gehe -- Adieu Vater -- ich gehe. (ab.) Dreizehnter Auftritt. Pastor. Oberförster. Pastor. Beßter Mann! Sie waren zu hart. Obfstr. Ich weiß nicht, was ich thue; solcher Dinge bin ich nicht gewohnt. Uebrigens mag er aufs Amt gehen -- er mag es bleiben lassen; nur fort soll er. Anton. Vater, ich kanns wahrhaftig nicht! Obfſtr. Du gehſt gleich hin. Anton. Alles in der Welt, nur nicht aufs Amt, nur jezt nicht aufs Amt. Paſtor. Schicken Sie Rudolfen hin. Obfſtr. Er ſoll hin. Anton. Mit rothen Augen? Dem Jungen zum Spott? Nein — und ſollte ich niemals wieder ins Haus kommen und ſollte es mein groͤßtes Ungluͤck wer- den, und ſollte mein Leben darauf ſtehen! Aufs Amt kann ich nicht gehen und Riekchen laſſe ich nicht — Vater! Ich laſſe ſie wahrhaftig nicht. Obfſtr. Junge, laß Dich nicht wieder vor mir ſehen. Anton. Gut, ich wills. Es ſoll geſchehen. Sie machen mich ungluͤcklich, Riekchen dazu, verſtoßen uns — gut ich gehe — Adieu Vater — ich gehe. (ab.) Dreizehnter Auftritt. Paſtor. Oberfoͤrſter. Paſtor. Beßter Mann! Sie waren zu hart. Obfſtr. Ich weiß nicht, was ich thue; ſolcher Dinge bin ich nicht gewohnt. Uebrigens mag er aufs Amt gehen — er mag es bleiben laſſen; nur fort ſoll er. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0094" n="88"/> <sp who="#ANT"> <speaker>Anton.</speaker> <p>Vater, ich kanns wahrhaftig nicht!</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Du gehſt <hi rendition="#g">gleich</hi> hin.</p> </sp><lb/> <sp who="#ANT"> <speaker>Anton.</speaker> <p>Alles in der Welt, nur nicht aufs Amt,<lb/> nur jezt nicht aufs Amt.</p> </sp><lb/> <sp who="#PAS"> <speaker>Paſtor.</speaker> <p>Schicken Sie Rudolfen hin.</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p><hi rendition="#g">Er</hi> ſoll hin.</p> </sp><lb/> <sp who="#ANT"> <speaker>Anton.</speaker> <p>Mit rothen Augen? Dem Jungen zum<lb/> Spott? Nein — und ſollte ich niemals wieder ins<lb/> Haus kommen und ſollte es mein groͤßtes Ungluͤck wer-<lb/> den, und ſollte mein Leben darauf ſtehen! Aufs Amt<lb/><hi rendition="#g">kann</hi> ich nicht gehen und Riekchen laſſe ich nicht —<lb/> Vater! Ich laſſe ſie wahrhaftig nicht.</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Junge, laß Dich nicht wieder vor mir<lb/> ſehen.</p> </sp><lb/> <sp who="#ANT"> <speaker>Anton.</speaker> <p>Gut, ich wills. Es ſoll geſchehen. Sie<lb/> machen mich ungluͤcklich, Riekchen dazu, verſtoßen<lb/> uns — gut ich gehe — Adieu Vater — ich gehe.</p> <stage>(ab.)</stage> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Dreizehnter Auftritt</hi>.</head><lb/> <stage>Paſtor. Oberfoͤrſter.</stage><lb/> <sp who="#PAS"> <speaker>Paſtor.</speaker> <p>Beßter Mann! Sie waren zu hart.</p> </sp><lb/> <sp who="#OBE"> <speaker>Obfſtr.</speaker> <p>Ich weiß nicht, was ich thue; ſolcher Dinge<lb/> bin ich nicht gewohnt. Uebrigens mag er aufs Amt<lb/> gehen — er mag es bleiben laſſen; nur fort ſoll er.<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [88/0094]
Anton. Vater, ich kanns wahrhaftig nicht!
Obfſtr. Du gehſt gleich hin.
Anton. Alles in der Welt, nur nicht aufs Amt,
nur jezt nicht aufs Amt.
Paſtor. Schicken Sie Rudolfen hin.
Obfſtr. Er ſoll hin.
Anton. Mit rothen Augen? Dem Jungen zum
Spott? Nein — und ſollte ich niemals wieder ins
Haus kommen und ſollte es mein groͤßtes Ungluͤck wer-
den, und ſollte mein Leben darauf ſtehen! Aufs Amt
kann ich nicht gehen und Riekchen laſſe ich nicht —
Vater! Ich laſſe ſie wahrhaftig nicht.
Obfſtr. Junge, laß Dich nicht wieder vor mir
ſehen.
Anton. Gut, ich wills. Es ſoll geſchehen. Sie
machen mich ungluͤcklich, Riekchen dazu, verſtoßen
uns — gut ich gehe — Adieu Vater — ich gehe. (ab.)
Dreizehnter Auftritt.
Paſtor. Oberfoͤrſter.
Paſtor. Beßter Mann! Sie waren zu hart.
Obfſtr. Ich weiß nicht, was ich thue; ſolcher Dinge
bin ich nicht gewohnt. Uebrigens mag er aufs Amt
gehen — er mag es bleiben laſſen; nur fort ſoll er.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |